In der Reihe „ein Buch in 60 Sekunden“ habe ich heute das leidige Thema Make or Buy – nur eben für Geschäftsideen.
Du kannst entweder etwas erprobtes kopieren und bist schnell am Start – leider meist aber auch mit wenig Unterscheidungspotential zum Mitbewerb.
Oder du erfindest das Rad neu und brauchst deutlich länger. Kann klappen, muss aber nicht.
Das Buch „Copycats – gut kopiert ist besser als teuer erfunden.“ beschreibt den zuerst genannten Weg, bestehende Geschäftsmodelle zu kopieren.
Meine zehn wichtigsten Ratschläge für produktives Arbeiten im Home-Office.
Es gibt Menschen, die arbeiten sehr gerne zuhause anstatt an Ihrem Arbeitsplatz im Büro. Je nach Aufgabengebiet und Branche macht das durchaus auch Sinn und kann beim richtigen Einsatz sogar produktiver sein, als in der normalen Büroumgebung zu arbeiten mit vielen Kollegen um einen herum. Da sowohl meine Mitarbeiter als auch ich gelegentlich im Home-Office arbeiten, haben wir ein paar der wichtigsten Ratschläge für dich aufgeschrieben damit auch du zuhause das Maximum aus deiner Zeit für deinen Job bekommst und damit produktiv arbeiten kannst.
Ich selber lege Wert darauf, dass ich zuhause den Arbeitsbereich vom Wohnbereich trenne. In aller Regel hat ja jeder zuhause einen Schreibtisch und kann diesen auch gerne benutzen. Das ist vollkommen in Ordnung, solange auf diesem Schreibtisch Ordnung herrscht und hier privates von beruflichen getrennt ist.
Du solltest unbedingt darauf achten, dass auch in deinem zuhause dein Arbeitsplatz aufgeräumte und ordentlich ist. In einem Chaos – so kreativ es auch sein mag – können die meisten Menschen nicht klar denken und sind einfach viel zu stark abgelenkt. Da ist ein gemütlich eingerichtetes zuhause sicherlich noch stärker ein Ablenkungsfaktor, als eine etwas nüchterner und auf Struktur ausgerichtete Arbeitsplatz in deinem normalen Büro.
Sofern du in deinem zuhause keine Schreibtisch haben solltest, dann versuche den größten Tisch den du du im Wohnbereich hast vollständig zu leeren und die Dinge die vorher darauf bestanden aufzuräumen, bevor du mit dem Arbeiten in deinem zuhause startest.
Ruhe und Spielregeln – auch im Home-Office
Ideal ist es, wenn du zuhause arbeiten kannst und dabei alleine bist. Damit fällt dann schon einmal die Ablenkung durch andere Menschen (Partner, Kinder) weg. Sofern du zuhause nicht alleine bist, so vereinbare mit deinen Kindern oder deinem Partner bzw. deiner Partnerin, dass du nun für einen bestimmten Zeitraum nicht gestört werden möchtest und deinem Job nachgehen wirst.
Das ist insofern wichtig, wenn du ruhig arbeiten musst oder willst und noch wichtiger natürlich falls du aus deinem Home Office heraus Gespräche mit Kollegen oder gar Kunden führst, wo eine Unterbrechung bzw. eine Störung wirklich schwierig zu erklären wäre.
Ich erinnere mich selbst an eine Situation vor ca. drei Jahren, wo ich sehr intensiv und angestrengt zuhause die Unterlagen für einen Bankkredit zusammengetragen habe. Als ich diese dann vollständig gesichtet hatte und dem Mitarbeiter der Bank übermittelt hatte und genau jenen am Telefon hatte, kam einer meiner Söhne herein und platzte mitten in das Gespräch. Das war dann eine ziemlich unpassende Situation, die du auf jeden Fall in deinem Home-Office vermeiden solltest.
Auch zuhause so gekleidet als wäre ich im Büro
Arbeiten im Home-Office
Wenn ich zuhause arbeite dann kleide ich mich immer so, als würde ich im Büro sitzen. Das muss nicht heißen das ich zuhause Anzug und Krawatte an habe-schließlich laufe ich auch in unserem normalen Büro so nicht herum. Aber du solltest mit der gleichen Achtsamkeit mit dir selber umgehen, wenn du zuhause arbeitest. Das bedeutet im Klartext, dass Jogginghose und Schlabberlook oder gar der Schlafanzug absolute No-Gos sind.
Telefoniere kurz mit den Kollegen
Um dich möglicherweise gleich zu Beginn der Arbeit von zuhause aus auf das tagtägliche Arbeiten einzustimmen, kannst du natürlich auch als aller erstes einmal ein Telefonat mit einem Kollegen im Büro führen.
Damit wissen die Mitarbeiter dann auch, dass du ab jetzt im Home Office arbeitest und kannst mit Ihnen vereinbaren wie Du erreichbar bist. Zum anderen schafft das den sozialen Kontakt, der dir natürlich in deinem Zuhause fehlt. Schließlich sind die Kollegen ja zumindest räumlich von dir entfernt.
Planung und Struktur für deine Aufgaben
Selbstverständlich gilt auch im Home Office, dass du deine Arbeit planen muss. Insofern unterscheidet sich die einzelne Aufgabe oder deinem Tagesablauf möglicherweise gar nicht so sehr von einem Tag im Büro.
Auch hier gilt hier: wenn du am Stück strukturiert arbeiten möchtest, dann stelle dein E-Mail-Programm aus. Du schließt es einfach und während der Zeit in der du dich konzentriert deiner Arbeit widmest, bearbeitest du keine E-Mails, liest keine E-Mails und schreibst auch keine E-Mails.
Ebenso stelle ich beispielsweise das Telefon bei solchen Arbeiten grundsätzlich auf lautlos und wenn ich telefonieren muss, so tue ich das in einem fest definierten Zeitfenster und versuche auch Rückrufe auf dieses Zeitfenster zu legen. Das klappt nicht immer, da man eben nicht alleine auf der Welt ist. Allerdings hilft mir diese Fokussierung von bestimmten halben oder ganzen Stunden auf ein bestimmtes Thema (E-Mail schreiben oder Telefonate führen ), mit dem restlichen Tag gut und strukturiert umzugehen und damit tatsächlich auch meine Aufgaben meiner Aufgabenliste abzuarbeiten.
Lese-Tip: So erstellst Du einen Business-Plan. Das geht meiner Meinung nach im Home-Office am besten – da bist Du ungestört.
Tagesplanung auch zuhause
Meine tägliche Todo-Liste
Dass du deinen Tag vorab planst, versteht sich eigentlich von selbst. Dennoch auch hier nochmal: schreib dir zu Beginn deines Home Office-Tages auf, was du tun willst, wie viel Zeit du für einzelne Aufgaben investieren möchtest und was am Ende des Tages auf jeden Fall erledigt sein muss.
Diese Tagesplanung machst du am besten mit deiner Aufgabenliste. Am besten du legst dich jeder eine eigene Vorlage in Form einer DIN A4 Liste an oder nutzen ein passende App oder andere Software damit du deinen Tag gut strukturiert bekommst.
Zu guter letzt gilt auch hier für jede einzelne Aufgabe: schreib dir auf was du tun möchtest und tu es dann konsequent – zum Beispiel mit der Zeiteinteilungs-Technik „Pomodoro“. Das funktioniert natürlich auch im Büro und aber meiner Meinung nach besonders gut zuhause. Ich habe auf dem Smartphone dann zum Beispiel eine kleine Software installiert, die mich alle 25 Minuten daran erinnert, dass die Aufgabe nun zeitlich zu Ende ist und dass ich dann auch entsprechend 5 Minuten Pause einlegen kannt.
Probier es einfach mal aus, das klappt nach 2 bis 3 Wiederholungen erstaunlich gut und du wirst bemerken dass du dadurch tatsächlich produktiver wirst.
Mein Fazit
Die Arbeit im Home-Office eignet sich meiner Meinung nach vor allem für das stille Arbeiten. Ich nutze es wenn ich besonders konzentriert arbeiten möchte und mich einmal für eine halbe, ganze oder gar 2 Stunden ganz konzentriert in ein Thema vertiefen möchte (was bei uns im Büro tagsüber oft nicht möglich ist). Das sind dann häufig langfristige Sachen, die ich schon eine Weile vor mir her schiebe aber letztendlich einmal angehen möchte. Dazu gehören für mich strategische Themen genauso wie das grundsätzliche Nachdenken über bestimmte für und Wider einzelner sehr gewichtiger Themen.
Dringende Dinge versuche ich nach Möglichkeit zuhause nicht lösen zu müssen.
Falls es sich doch tatsächlich einmal nicht vermeiden lässt und ein Mitarbeiter oder Kollege mich dann in meinem Home-Office erreichen muss, dann ist es eben doch dringend. Hier haben wir für uns in der Firma eine Lösung gefunden, dass die Mitarbeiter mir meist erst eine SMS schicken und ich dann später zurück rufen kann.
Wie handhabst Du das Thema Heimarbeitsplatz vs. Büro-Schreibtisch? Ich freue mich auf deine Kommentare.
Neil Patel Portait
Vor zwei oder drei Tagen habe ich hier im Blog über Neil Patel berichtet, der die meiner Meinung nach wahnsinnige Idee hatte, seine Leser danach zu fragen, womit er in den nächsten zwölf Monaten sein Geld verdienen soll. Meiner Meinung nach ist der Plan einigermaßen wahnsinnige und ich hatte ganz bewusst zu der Formulierung gegriffen war das der Typ einen an der Waffel hat.
(Für alle die an Fügung oder Schicksal glauben: gestern am 25. März war in der Tat der Welttag der Waffel – allerdings zum Essen)
Die Entscheidung von Neil auf dieses Wahnsinnsunternehmen kam gestern. Er hat sich dafür entschieden, einen Blog über das Thema Ernährung und Fitness zu schreiben. In dem Artikel schilderte er dann gleich noch seine Vorgehensweise, wie er in den nächsten Tagen die dazu passende Domäne finden und möglicherweise sogar kaufen möchte.
So weit so gut und noch gar nicht so ungewöhnlich. Allerdings schickte mir heute einen Blogbeitrag hinterher, an die man gut erkennen kann dass er offensichtlich mit den Vorbereitungen für sein Unterfangen schon längst begonnen hat.
Der Online-Marketing Experte veröffentlichte heute einen Artikel in seinem persönlichen Blog mit sage und schreibe mehr als 4700 Wörtern. Mit den im Beitrag enthaltenen Infografiken waren das im Ausdruck unseres Druckers knapp 60 (!) DIN A4 Seiten. Selbst als ich die Inhalte zur besseren Lesbarkeit in ein Word Dokument kopiert habe und mir die Mühe gemacht habe, die Grafiken etwas kleiner zu skalieren kann ich immer noch auf unfassbare 48 Seiten. Das ist der helle Wahnsinn. Das ist eher ein eBook als ein Blog-Beitrag.
In dem Artikel geht es nämlich schlicht und ergreifend darum, wie man mit langen Suchbegriffen 20.000 Besucher pro Monat auf seine Webseite locken kann. Im Fall von Neil muss man sagen, dass er diese 20.000 Besucher natürlich schon längst auf seine bestehende Seite gelockt hat
Die Idee hinter den langen Suchbegriffen ist die, dass nach denen natürlich pro Monat und pro Begriffsvariationen nur wenige Nutzer suchen. In der Regel so 10, 20, maximal 30 pro Monat. Wenn man sich dann aber alle möglichen Arten und Variationen von eben diesen langen Suchbegriffen einmal in einer Excel Liste einträgt, dann stellt man fest, dass hier in der Masse die Musik spielt.
Wie man das genau macht und auf welche Art und Weise man hier mit euren Tools wie Google Adwords sowie anderen freien Ressourcen zu den entsprechenden Suchbegriffen Ansatzpunkte findet, beschreibt Nil in seinem Blog-Artikel sehr ausführlich.
Ich kann an dieser Stelle nur mal wieder meinen Hut ziehen vor diesem Mann. Über 4700 Wörter für einen fachlich hoch qualifizierten Artikel in einem Blog zuzüglich der ca. 60 Infografiken bzw. Screenshots. Dafür braucht ein normal begabter Schreiberling wahrscheinlich mindestens ein bis zwei Tage … und hat danach einen Schreibkrampf.
Ich für meinen Teil bleibe dabei: Neil hat einen an der Waffel – aber solange er sein Spaß dabei hat und wir alle gemeinsam dabei etwas lernen können ist die Welt in Ordnung.
Für alle Interessierten habe ich den Text und die Grafiken von Neils Blog-Post in ein PDF kopiert. Wer mag und es ausgedruckt besser lesen kann (so wie ich) darf sich das gerne durch den heimischen Toner ziehen.
Viele Menschen träumen von der Selbstständigkeit und damit verbunden auch von einem selbstbestimmteren Leben. Für viele davon ist aber der sofortige Sprung ins kalte Wasser, aus welchen Gründen auch immer, nicht möglich und daher lassen sie es oft ganz sein! Was aber nicht nur schade, sondern auch absolut nicht notwendig ist. Daher möchte ich dir in diesem Artikel zeigen, wie du nebenberuflich Schritt für Schritt den Weg in die Selbstständigkeit wagen kannst.
Bevor ich das aber tue, möchte ich mich kurz bei dir vorstellen: Mehr freie Zeit zur Verfügung haben, wer will das nicht. Mein Name ist Thomas Mangold und ich helfe den Lesern meines Blogs und meiner Bücher, den Hörern meiner Podcasts, sowie den Teilnehmern meiner Coachings und Seminare dabei, ihr Leben effizienter und produktiver zu gestalten, um dieses Ziel zu erreichen! Wenn du mehr über mich erfahren willst, dann schau einfach auf meinem Blog vorbei, oder höre in meinen Podcast rein. Jetzt aber zurück zum Thema:
Zeit-Management
Gründe warum man seinen Job nicht sofort kündigt und sich vollständigin die Selbstständigkeitbegibt, gibt es viele. Ganz egal ob du im Moment finanziell nicht in der Lage bist, oder ob dir das Risiko zu groß ist, es gibt keinen Grund es nicht in kleinen Schritten zu versuchen. Natürlich hat das einige Vor-, aber natürlich auch Nachteile:
Der größte Vorteil ist mit Sicherheit die finanzielle Situation, du hast weiter ein sicheres Einkommen, während du an deiner nebenberuflichen Selbstständigkeit arbeitest. Dadurch ist natürlich auch der Druck geringer, was allerdings nicht nur ein Vorteil sein muss. Wenig Druck heißt oftmals, dass man die Zügeln ein wenig schleifen lässt und nicht ganz so intensiv arbeitet, wie man es könnte.
Größter Nachteil ist natürlich die Zeit! Wenn du einen Hauptjob hast und dann nebenbei noch an deiner Selbstständigkeit arbeitest, ist das extrem zeitintensiv und du benötigst natürlich auch jede Menge Disziplin dafür.
Lese-Tip: So erstellst Du einen brauchbaren Business-Plan.
Tipps für dein Selbstmanagement
Einerseits Hauptjob und andererseits an der Selbstständigkeit arbeiten, für genau solche Situationen möchte ich dir ein paar Tipps geben, die du hoffentlich auch gut anwenden kannst.
Zeit blocken
Blocke Zeiten an denen du nur für dich und deine Selbstständigkeit arbeitest. Das könnte zum Beispiel jeden Abend eine, vielleicht auch zwei Stunden sein. Möglicherweise ist auch der komplette Samstag, oder der Sonntag. Wichtig ist, dass du diese Zeit wirklich nur in deine Selbstständigkeit investierst.
Wichtig ist allerdings auch, dass du dir nicht deine komplette Freizeit damit verplanst. Denn Regeneration und Erholung sind sehr wichtig, um den Energie-Level hoch zu halten und dich nicht zu überfordern.
Nutze Pausen und tote Zeiten
In jedem Job gibt es Pausen und „tote Zeiten“, in denen du ebenfalls an deiner Selbstständigkeit im Nebenberuf arbeiten kannst. Nutze diese Zeiten:
Anstatt einfach nur dazu sitzen und auf den nächsten Termin zu warten, kannst du aktiv an deiner Selbstständigkeit arbeiten.
Anstatt die Mittagspause in deinem Restaurant zu verbringen, nimm dir Essen von daheim mit und arbeite im Büro an deinem Ausbruch aus dem Hamsterrad.
Anstatt bei der Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmittel in die Arbeit die Zeitung zu lesen, arbeite doch lieber an deiner neuen Zukunft.
Du siehst also, es gibt genügend Möglichkeiten die du nutzen kannst um etwas weiter zu bringen!
Steh früher auf
Morgenstund hat Gold im Mund! Beginne damit früher aufzustehen und arbeite in der „gewonnenen“ Zeit aktiv an deinem zweiten Standbein. Viele Menschen schlafen länger als nötig und es gibt auch einige Tipps und Tricks wie du die Qualität deines Schlafes verbessern, die Quantität aber verringern kannst (zum Beispiel in meinem Buch „Alles im Griff – Gewohnheiten erfolgreich und dauerhaft installieren“).
Ein weiterer Vorteil des Arbeitens am frühen Morgen ist, dass du vollkommen ungestört bist und dich niemand von der Arbeit ablenkt.
Fokussierter Arbeiten
Wenn du wenig zeit hast, an deinen eigenen Projekten zu arbeiten, dann musst du das fokussierter und konzentrierter tun und so mehr weiter bringen als andere in der selben Zeit.
Dafür ist es wichtig, dass du alle Störungen vermeidest:
Smartphone ausschalten
Benachrichtigungen am Computer (Facebook, Twitter und Co) abschalten
Kollegen und Mitbewohner um Verständnis bitten, dass du nicht gestört werden willst
Je besser du dich abschottest, desto konzentrierter wirst du arbeiten und umso mehr wirst du auch weiter kommen.
Setze dir eine Deadline
Wann willst du den endgültigen Schritt in die Selbstständigkeit schaffen? In einem halben Jahr? In einem Jahr? In zwei Jahren? Setze dir unbedingt eine Deadline die zwar herausfordernd, aber nicht überfordernd ist. Dieser Stichtag wird dir dabei helfen voran zu kommen und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Hänge dieses Datum an eine Pinnwand direkt neben deinen Schreibtisch, so dass du dein Ziel nie aus den Augen verlieren kannst.
Sei mutig: Setze den letzten Schritt!
Sobald du soweit bist den Schritt in die vollständige Selbstständigkeit zu wagen, tu es auch. Viele Menschen zögern, wiegen ewig zwischen Chance und Risiko ab und verpassen so den Anschluss. Mit dem Ergebnis, dass sie ewig zwischen zwei Jobs sitzen und somit auch ewig im Hamsterrad gefangen bleiben.
Klar bleibt immer ein gewissen Restrisiko, aber das ist meist überschaubar. Die meisten Menschen bedauern nicht Dinge versucht zu haben und gescheitert zu sein, sondern sie bedauern jene Dinge die sie gar nicht versucht haben.
Arbeite also fokussiert, konzentriert und zielgerichtet an deinem Ziel, denn nur so schaffst du es raus aus dem Hamsterrad und rein in ein selbstbestimmtes Leben.
Dabei wünsche ich dir viel Erfolg.
Rolf Breyer ist sehr Steuerberater und Wirtschaftsprüfer und seit vielen Jahren unternehmerisch tätig. Er leitet gemeinsam mit Partner in Stuttgart die renommierte Kanzlei vsbb mit über 30 Mitarbeitern.
Neben den fachlichen Qualitäten eines Unternehmers oder Selbstständigen hält Rolf Breyer vor allem die zwischenmenschlichen Qualitäten für enorm wichtig, um als Unternehmer langfristig Erfolg zu haben.
Rolf, der sich selbst als „Netzwerker durch und durch“ beschreibt ist nicht nur als Unternehmer bestens vernetzt sondern gibt im Video auch hilfreiche Tipps zum Thema Netzwerken. Getreu dem Motto im Frühjahr säen und später ernten betont er die Wichtigkeit eines tragfähige Netzwerks von Unternehmern welches aber einen fühlbaren zeitlichen Aufwand bedeutet. Seiner Meinung nach lohnt sich dieser aber immer.
Vielen Dank für das Interview und die Einsichten eines „alten Hasen“.
Heute titelte das Magazin Impulse: Deutschlands Unternehmer werden immer älter und schloss ganz bewusst mit einem Ausrufezeichen. In der Tat Unternehmer werden je älter. Ich sogar jedes Jahr.
O.k. aber doch mal Spaß beiseite. Und ganz im Ernst, es ist in der Tat so, dass man in Deutschland nicht unbedingt dazu ermutigt wird, sich selbstständig zu machen, ein Unternehmen zu gründen oder unternehmerische Wagnisse einzugehen. Selbst meine beiden Söhne, die noch lange nicht im Berufsleben stehen, haben mittlerweile erkannt, dass eine der Schattenseiten von Papas Job als Geschäftsführer die überwiegende Abwesenheit von der Familie ist. Der eine von beiden hat sogar von vornherein kategorisch abgelehnt, überhaupt jemals die Firma übernehmen zu wollen. Und das bereits mit gerade mal elf Lebensjahren.
Wenn also heute darüber lamentiert wird, das ist zu wenig Unternehmer gibt und dass die bestehenden Unternehmerpersönlichkeiten bereits die Lebensmitte überschritten haben, dann sind wir alle miteinander gefragt und sicherlich auch die Politik, hier ein paar grundlegende Dinge zu ändern.
Da müssen meiner Meinung nach mehrere Themen grundlegend auf dem Prüfstand, wenn man von einer neuen Unternehmenskultur oder gar einer Gründer Kultur sprechen möchte.
Scheitern muss erlaubt sein
Zum einen muss man meines Erachtens insbesondere uns Deutschen im Vorfeld einer Gründung die Angst nehmen, das mit dem Scheitern einer Unternehmensgründung oder der Selbstständigkeit gleich das ganze Leben ruiniert oder verpfuscht ist. In Deutschland ist es leider immer noch so, dass ein Unternehmer der gescheitert ist und möglicherweise sogar Geld verbrannt hat mehr oder weniger auf Lebenszeit das Kainsmal auf der Stirn trägt: „Dem kannst du nicht vertrauen“ , oder „Der hat schon mal Schiffbruch erlitten.“ Siehe dazu auch die Debatte im Düsseldorfer Landtag von Ende Januar 2015. Das spricht Bände.
Wenn man sich die Unternehmerwelt in den USA anschaut, dann stellt man fest, dass insbesondere dort das Scheitern mit Unternehmensideen elementarer Bestandteil der Lebenserfahrung zu sein scheint und an manchen Stellen möglicherweise eine Pleite oder gar eine Insolvenz fast schon zum guten Ton gehört. Um dann später im Leben bei der zweiten und dritten Gründung erfolgreich durch zu starten.
Soweit würde ich gar nicht gehen wollen. Allerdings ist es nach meinem Verständnis durchaus hilfreich, wenn sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch in den juristischen Folgen einer möglichen Pleite eines Unternehmens nicht gleich das ganze Leben oder die gar die Existenz von ganzen Familien und nachfolgenden Generationen abhängig gemacht wird.
Alles geregelt – Bürokratie und Wahnsinn
Der zweite Punkt ist leider nach wie vor der allumfassende Wahn in Deutschland alles Mögliche und Unmögliche über Bürokratie, Regelungen oder ähnlichen Blödsinn im Vorfeld steuern zu wollen. Ich bin ein großer Verfechter davon, dass Unternehmen sich an bestimmte Spielregeln halten müssen. Dazu gehört meines Erachtens ein sauber gepflegtes Unternehmensregister genauso wie die Veröffentlichungspflicht für bestimmte Größenklassen von Kapitalgesellschaften. Daran gibt es überhaupt nichts auszusetzen. Es hat sich bewährt und hilft uns allen, vor allem den Unternehmern untereinander wenn wir wissen mit wem wir es im Geschäftsleben zu tun haben.
Dass ich mich aber als Unternehmer mit bestimmten Abgabeformen herumschlagen muss, auf die Einstellung von Schwerbehinderten achten musst und falls ich es nicht tue: eine Zwangsabgabe quasi eine Strafe zahlen muss oder ähnliche Merkwürdigkeiten. Das geht mir persönlich viel zu weit und beschäftigt nicht zeitlich mittlerweile so intensiv dass ich nicht mehr davon reden würde, mein Unternehmen zu führen oder gar zu leiten sondern eher zu administrieren. Manchmal kommt es mir so vor als würde ich mich selbst hier mit dem ganzen Drumherum und vor allem unserer Steuergesetzgebung tot administrieren. Das möchte ich nicht.
Ich möchte mich auf kreatives unternehmerisches Handeln konzentrieren können und hier mein Elan einsetzen. Letztlich werde ich als Unternehmer nur dann bezahlt, wenn ich anderen Kunden etwas Wertvolles angedeihen lasse entweder in Form eines hervorragenden Produktes oder guten einer Dienstleistung. Und nur wenn meine Kunden glücklich und zufrieden sind und meine Dienstleistung auch immer wieder kaufen, dann bin ich erfolgreich am Markt, mache Umsatz und habe die Möglichkeit mit meinem Unternehmen zu wachsen.
Dazu brauche ich weiß Gott keine Bürokratie und schon gar keinen Moloch in Brüssel.
Arbeitsrecht – ein echter Klotz am Bein
Arbeitsrecht – ein schwieriges Thema
Der dritte Punkt der mir persönlich sehr am Herzen liegt und an dem ich mir eine Veränderung wünsche ist das Thema Arbeitszeiten und Gesetzgebung zum Thema Arbeitsverträge. Wer als Unternehmer erfolgreich ist, im Laufe seiner Unternehmerzeiten auch Arbeitsplätze schafft, hat nicht nur die Möglichkeit hat, Menschen einzustellen und sie wachsen zu sehen. Es scheint dabei auch leider unvermeidlich zu sein, sprichwörtlich die Zeche zu bezahlen.
Wenn ich heute einen Mitarbeiter einstelle, dann habe ich faktisch nach ungefähr fünf oder sechs Monaten keinerlei ernsthafte Handhabe mehr mich von diesem Mitarbeiter ohne großen Aufwand oder ohne Kosten zu trennen. Solange Mitarbeiter ihren Job gut machen, solange man miteinander gut klarkommt, ist das alles sicherlich kein Problem. Wenn man als Chef in Deutschland allerdings an den Punkt kommt, dass man mit der Leistung eines Mitarbeiters nicht zufrieden ist oder sogar das Verhalten zu wünschen übrig lässt, so sind wir Unternehmer mittlerweile immer häufiger juristisch auf der schwächeren Seite. So sehr es mir auch in Anliegen ist, dass Mitarbeiter Rechtssicherheit haben was ihre Arbeitsplätze und ihre Einkommensmöglichkeiten anbelangt, so sehr muss es doch möglich sein hier für Unternehmer flexiblere handhabbare Möglichkeiten zu schaffen Partnerschaften nicht nur zu schließen sondern auch zu beenden.
Wie ist es sonst zu erklären, dass man als Unternehmer einen Mitarbeiter der offensichtliches Fehlverhalten an den Tag gelegt und von dem man sich im Guten versucht zu trennen am Ende des Tages auch noch eine Abfindung zahlen muss, obwohl maßgeblich und nachweislich der Mitarbeiter eine Verfehlung begangen hat und eben nicht das Unternehmen oder gar der Unternehmer?? Anderes Beispiel: Wer als Chef einer Firma schon einmal das Glück hatte talentiert junge Damen einzustellen, die dann irgendwann einmal schwanger werden, der weiß ein Lied davon zu singen wie stark hier der Schutz der Mutter und des Arbeitsverhältnisses der werdenden Mutter über das Wohlergehen der Firma gestellt wird.
Hier ist es nach meinem Verständnis dringend notwendig, dass man den Unternehmen die Möglichkeit gibt, Arbeitsplätze für nachfolgende Bewerber zukunftssicher besetzen zu können. An dieser Stelle wird meines Erachtens völlig überzogen dem Umstand Rechnung getragen, dass eine Mutter auf jeden Fall ihren Arbeitsplatz wieder in Anspruch nehmen kann – was sie häufig genug gar nicht will oder nicht kann, weil etwa die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder gar nicht gegeben sind.
Geld wäre schon da – aber nicht für Gründer, oder?
Der letzte Punkt der in Deutschland unglaublich schwierig ist, betrifft das Thema Investitionen und Kapital. Der einmal versucht hat Anfang / Mitte 20 mit wenig Eigenkapital bei einer Bank vorzusprechen um sich selbstständig zu machen, der wird nicht erst seit der geplatzten Spekulations-Blase vom Jahr 2000 immer wieder in belustigt die Gesichter von Bankern gucken.
Lange Rede kurzer Sinn: wer nichts an eigenem Geld mitbringt, bekommt auch kein fremdes geliehen. Die Kombination dieser Risikoabneigung einerseits und die eingangs geschilderte Angst vorm Scheitern tut ein Übriges, um am Ende des Tages eben keine Unternehmensgründung in Gang zu bringen. – Auch wenn es für einige Branchen möglich ist, etwa durch Bootstrapping kostengünstig zu gründen, so gibt es eben nach wie vor Branchen in denen erst einmal investiert werden muss, bevor Umsatz generiert wird oder gar Arbeitsplätze entstehen.
So ist es leider für viele gut ausgebildete Absolventen von Universitäten oder Berufseinsteigern viel, viel leichter gutes Geld vor allem in großen mittelständischen Unternehmen zu verdienen als etwa zu einem etwas kleineren Mitbewerber zu gehen, wo man aber dann im Gegenzug die Geschäfte und auch das Klima der Firma mitgestalten könnte.
Wenn man also von einem über das Über-Altern der Unternehmer spricht und dies beklagt, so muss man sich klarmachen: Wir sind alle gefordert ein weit neues Denken in unsere Köpfe einziehen zu lassen. Und wenn dann tatsächlich doch ein Gründer es wagt, sich selbständig zu machen, dann möge er bitte Erfolg haben – oder gleich in die USA gehen.
Wie siehst Du das Thema Gründung und Unternehmertum ? Wie mutig bist Du beim Thema Selbständigkeit? Lass mit einen Kommentar da – ich freu`mich drauf.