Newsletter sind auch heute noch einer der wichtigsten Marketing-Kanäle für Unternehmen. Sie bringen eine Vielzahl von Vorteilen mit sich und haben einen besonders hohen ROI. Ein besonders großer Vorteil ist, dass Newsletter mit einer hochwertigen E-Mail Marketing Software auch automatisiert versendet werden können. In diesem Beitrag erklärt Ihnen Sarah Weingarten von Newsletter2Go , welche Arten von Automation Mailings es gibt und wie diese eingesetzt werden können.
Lernen Sie den Kunden und seinen Lifecycle kennen
Kennen Sie Ihren Kunden gut, können Sie Ihre Kommunikation auf ihn besser einstellen. Informationen wie Geburtstag, Anmeldedatum, letzte Bestellung, Schuhgröße, Lieblingsfarbe, Interessen, Wohnort und viele mehr können Ihnen helfen, Inhalte zielgesteuert an Ihre Kunden zu senden. Je nach Branche sind hier natürlich andere Infos wichtig. Ein Schuhversand beispielsweise kann von der Angabe des Geschlechts und der Schuhgröße durchaus profitieren während diese Informationen für einen Computerhersteller nicht so relevant sind.
Hinzu kommen noch all jene Informationen, die Sie in der Interaktion mit Ihrem Kunden sammeln können. Meldet er sich für Ihre Plattform oder Ihren Newsletter an oder erstellt er einen Account, so haben Sie hier schon einmal E-Mail-Adresse und das Datum der Anmeldung. Im Idealfall haben Sie auch Namen und weitere Informationen. Sind Sie ein Onlineshop, profitieren Sie außerdem von der Aktivität Ihres Kunden: Welche Produkte sind in seinem Warenkorb, was hat er sich angesehen, was bestellt er, welche Größen, was liegt auf seinem Wunschzettel, und und und.
Diese Informationen können Sie nutzen, um darauf bestimmte automatisierte Mailing-Kampagnen aufzubauen. Lifecycle Mailings ist hier das Zauberwort. Diese Mailings können sowohl von einer bestimmten Aktion des Kunden oder Empfängers getriggert werden, aber auch feste Ereignisse sein, wie beispielsweise der Geburtstag.
Und welche Arten von Automation Mailings gibt es? – Die wichtigsten im Überblick
Alle Arten von Automation Mailings aufzuzählen ist nahezu unmöglich. Denn Automation Mailings können unterschiedlichster individueller Natur sein. Je kreativer Sie sind, desto mehr Automation-Kampagnen können Sie entwerfen. Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht über die wichtigsten Automation Mailings.
I. Willkommensmailing
“Willkommen, willkommen, willkommen Sonnenschein!” – einen neuen Kunden oder Empfänger mit einem Willkommensmailing zu begrüßen ist ziemlich basic und vor allem aber auch einfach. Ein Willkommensmailing ist Ihr erster persönlicher Kontakt zu Ihrem neuen Empfänger und sorgt für den ersten Schritt in Richtung Kundenbindung. Sie können hier ein warmes “Hallo und willkommen” loswerden oder Sie spendieren dem Empfänger direkt einen Gutschein für seine nächste Bestellung.
Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Es geht lediglich darum, dem Kunden eine persönliche Begrüßung zukommen zu lassen und ihm zu suggerieren “Wir sind für Sie da, fühlen Sie sich wohl!”.
II. Transaktionsmailing
Ein Transaktionsmailing setzt immer dann sein, wenn ein Kunde, wie der Name schon sagt, eine Transaktion durchgeführt hat. Es gibt verschiedene Arten von Transaktionsmailings: Kauf-/Bestellbestätigung, Versandbestätigung, Kunden- und Produktzufriedenheit, Warenkorbabbruchsmailings und viele weitere. Diese Mailings werden automatisiert immer im Nachgang einer Transaktion versendet. Sie können auch in diese Newsletter zusätzliche Gutscheine integrieren.
III. Reaktivierungsmailing
Ist ein Kunde eine Weile nicht aktiv, muss seine Aufmerksamkeit wieder gewonnen werden. Mit verschiedenen Inhalten können Sie den inaktiven Kunden nach einer Zeit wieder aktivieren. Für einen Onlineshop bieten sich an dieser Stelle sogenannte Incentives an. Incentives sind beispielsweise besondere Rabatte, die individuell auf den Kunden zugeschnitten sind oder auch Geschenke. Wichtig: Die Incentives sollten auf die vorherigen Aktivitäten des Kunden abgestimmt sein.
IV. Geburtstagsmailing
“Zum Geburtstag viel Glück, lieber Kunde!” – das Geburtstagsmailing ist eine hervorragende Möglichkeit, die Bindung zu Ihren Kunden zu festigen. Diese automatisierten Mailings können sehr vielseitig sein: Sie können Incentives versenden, Gutscheine verschenken oder einfach nur Glückwünsche übermitteln. Je nach Empfänger und seinen Interessen sind hier der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
V. Jubiläumsmailing
Ein Jubiläum ist ein ganz besonderes Ereignis und gleichzeitig auch eine ideale Möglichkeit, die Kundenbeziehung mit persönlichen Mailings zu vertiefen. Jubiläumsmailings können Sie beispielsweise zum Jahrestag der Anmeldung oder der ersten Bestellung versenden.
Minimaler Aufwand, maximaler Erfolg – legen Sie noch heute los!
Erstellen Sie noch heute eine Automation-Mailing-Strategie und sparen Sie künftig eine Menge Zeit und Energie, ohne dass Ihre Kundenbindung dabei vernachlässigt wird. Beobachten Sie Ihre Kunden ganz genau, analysieren Sie die Daten und bauen Sie auf diesen Erkenntnissen tolle Mailing-Kampagnen für Ihre Kunden auf. Definieren Sie sich ganz genaue Ziele und vergessen Sie nicht, Ihre Kampagnen- und Mailing-Performance auszuwerten. Nur so können Sie sehen, wie die Newsletter bei Ihren Empfänger ankommen stets Ihre Strategie optimieren.
Verwenden Sie für Ihre Automation Mailings am besten eine professionelle Newsletter Software, wie beispielsweise Newsletter2Go. Nur so können Sie Empfängergruppen erstellen, Kennzahlen auswerten und automatisierte Kampagnen erstellen. Auf geht’s! Starten Sie jetzt mit nachhaltiger und automatisierter Kundenbindung!
Wenn Gründer euphorisch über ihre Ziele reden, klingt das in etwa so: „Wir wollen das nächste Zalando in unserem Bereich werden!“ Aber die Frage ist: Will man das wirklich sein? Denn bis sich der Erfolg einstellte, haben große Unternehmen meist Jahre gebraucht und hohe Summen investiert.
Eine statistische Auswertung hilft bei der Nischenfindung.
So auch bei Zalando: Im Oktober 2008 wurden die Schuhe noch im büroeigenen Keller von den Mitarbeitern verpackt. Die Bilanzsumme damals betrug 326.618,02 Euro. Und auch heute noch gibt es starke Schwankungen: Nach einem schnellen Wachstum gingen die Zahlen im dritten Quartal 2017 in den roten Bereich: Zalando verzeichnete durch hohe Investitionen in IT, Logistik und Service einen Verlust von 10,5 Millionen Euro. Der bereinigte Vorsteuergewinn lag bei 0,4 Millionen Euro.
Weg vom Massenmarkt
Effektiver ist es, den Blick weg vom Massenmarkt hin zu Nischen zu lenken. Hier ist die Chance auf Rentabilität deutlich höher, da Nischen seltener von Anbietern mit großer Macht beherrscht werden. Wer in eine lukrative Nische vordringt, kann mit niedrigem Investment von Beginn an Umsatz erwirtschaften. Dabei ist es sinnvoll, einen Statistik Service in Anspruch zu nehmen. Warum? Das verrate ich gleich.
Wenn Sie sich nicht an den Giganten orientieren, können Sie von Anfang an ein schlankes und profitables Unternehmen gründen. Deswegen steigen viele Start-ups auch lean in die Wirtschaft ein. Das Internationalisierungspotenzial ist übrigens sowohl bei Nischen als auch auf dem Massenmarkt vorhanden.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Es ist überhaupt nicht verkehrt, in einen Massenmarkt vordringen zu wollen. Hier lassen sich durchaus Erfolge erzielen. Allerdings braucht es dafür in der Regel einen langen Atem, viel Geduld und Geld. Weiterhin sollten Gründer sich bei dieser Strategie darüber im Klaren sein, dass sie zunächst in einen ungleichen Wettbewerb mit den ganz Großen treten.
Sind hohe Umsätze ein Indikator für Erfolg?
Umsatzentwicklungen von Unternehmen sind immer wieder Gegenstand der Berichterstattung. Insbesondere dann, wenn es sich um hohe Umsätze handelt. Was dabei häufig nicht erwähnt wird: Der Umsatz allein lässt nur bedingt Rückschlüsse auf den eigentlichen Gewinn zu. Was das Unternehmen umsetzt und was es tatsächlich verdient, sind zwei Paar Schuhe.
Eine weitere häufig genannte Größe in den Medien, die Erfolg suggerieren soll, ist eine hohe Zahl an Mitarbeitern. Auch hier empfiehlt es sich, die unternehmerische Sicht einzunehmen: Viele Mitarbeiter bedeuten in erster Linie hohe Ausgaben und damit Kosten. Auch Novustat stellt ein Team von 50 Statistikern zur Verfügung.
Diese sind notwendig, um den je nach Bedarf und Unternehmensbranche passenden Experten für den angebotenen Statistik Service anbieten zu können. Die Beschäftigung von Mitarbeitern ist daher selbstverständlich sinnvoll. Ihre Zahl allein stellt jedoch keinen Indikator für ein gut laufendes Unternehmen dar.
Geschäftlicher Erfolg lässt sich anhand anderer Fragen ablesen:
Ist das Unternehmen rentabel?
Wie lässt sich das Wachstum einschätzen?
Wie sehen die Bilanzkennzahlen aus?
Unternehmenserfolge müssen von Anfang an messbar sein. Globetrotter.de verzeichnete 2016 einen Umsatz von 50,7 Mio. Euro. Nach Abzug der Ausgaben für 13 Filialen und 1.300 Mitarbeiter im Versand sowie Steuern bleibt davon nur ein Bruchteil als Gewinn übrig.
Marktnische vs. Mainstream: Die Vor- und Nachteile im Überblick
Spezialisierte Nischen-Start-ups mit wenigen Mitarbeitern und einem kleineren Marktsegment hingegen können bei niedrigeren Umsätzen im Verhältnis mehr Gewinn erzielen, indem sie weniger Mitarbeiter beschäftigen und die Herstellungskosten für ihr Produkt möglichst gering ausfallen.
So würde ein Nischenunternehmen mit einer Bruttomarge von 250 Prozent nennenswerte Gewinne erzielen, auch wenn die Umsatzzahlen im Vergleich zu den Großen deutlich niedriger ausfallen.
Daher haben wir uns bei Novustat für genau diesen Weg entschieden: kleine Nische, klarer Schwerpunkt. Dies ist ein Rezept, um jenseits des Massenmarktes erfolgreich zu sein. Von Anfang an lag der Fokus darauf, ein schlankes Unternehmen auf die Beine zu stellen, welches auf die Statistik-Beratung und statistische Auswertungen aller Art spezialisiert ist.
Die passende Nische finden
Sie haben das Potenzial von Nischen erkannt? Glückwunsch! Nun schließt sich natürlich die Frage an: Wie die passende Nische finden und dort ein kleines, von Anfang an rentables Unternehmen aufbauen?
Hier kann ein Statistik Service helfen. Mithilfe von Studien, Kunden-, Markt- und Mitarbeiterbefragungen können Unternehmen sich einen gezielten Überblick verschaffen. So läuft üblicherweise eine Mitarbeiterbefragung: Fragebogen ausfüllen, Daten sammeln und von Profis auswerten lassen. Hierfür werden je nach Nische und Anforderungen Spezialisten eingesetzt.
Statistik Service: Mitarbeiterbefragung mit validen Ergebnissen
Das Ergebnis einer solch prozessorientierten und individuellen Analyse: eine genaue Kenntnis der Nische und möglicher Potenziale. Und zwar schon vor der Gründung.
Eine professionelle statistische Analyse kann Unternehmer vor gravierenden Fehlentscheidungen bewahren – zum Beispiel, ins Blaue hinein zu gründen.
Wie viele große Ideen sind wohl schon direkt nachdem sie geboren sind, gescheitert, lange bevor überhaupt die Chance einer Realisierung bestand? Mangelndes Startkapital, eine schlechte Schufa, ein ungenügender Businessplan – schnell ist man aus dem Rennen, wenn man sich mit seinem jungen Start-up an die Banken wendet!
Sicherheiten vor innovativen Ideen – so handhaben es die großen Geldinstitute.
Aus diesem Grund sind alternative Finanzierungswege für Gründer enorm wichtig – aber auch etablierte Unternehmen können von den zahlreichen Vorteilen alternativer Finanzierungen profitieren. Im Folgenden werden einige Wege der Finanzierung für die Phase des Early-Start-ups vorgestellt:
Peer-to-Peer-Lending als Start-up-Finanzierung
Beim Peer-to-Peer-Lending erhält das Start-up Geld von privaten Investoren, die oft selbst Unternehmer sind. Diese kennen die Hürden einer Gründungsphase, zudem haben sie ein Gespür dafür, welches Vorhaben genügend Erfolgspotenzial aufweist. Daher geben sie im Peer-to-Peer-Lending Privatkredite – die Bank bleibt außen vor. Teilweise handelt es sich um Smart Capital: Die finanzierenden Unternehmer bringen ihr Expertenwissen ein.
Zu finden sind diese Art von Finanzierern über Business-Netzwerke, doch es gibt auch P2P-Plattformen wie smava und auxmoney, auf denen Selbstständige ebenso wie Privatleute bereit sind, in Start-ups zu investieren.
Aber Achtung: Es handelt sich um reine Kredite und die Gründer tragen das volle Risiko, wenn die Idee scheitert und sie auf einem Schuldenberg sitzen bleiben.
Wer hingegen das Risiko mit den Kapitalgebern teilen will, wählt lieber
Crowdinvesting als Start-up Finanzierung!
Beim Crowdinvesting zahlt ein ganzer Schwarm von Investoren in das Start-up ein, in der Hoffnung auf eine ordentliche Rendite. Gleichzeitig tragen sie jedoch das Risiko des Scheiterns mit.
Und so funktioniert’s: Die Investoren erwerben Anteile am Unternehmen, ihr Einwerben erfolgt über spezialisierte Plattformen wie zum Beispiel Indiegogo, Kickstarter oder Startnext. Diese Plattformen geben unterschiedliche Bedingungen vor, welche die Gründer vorher ausführlich studieren müssen.
Eine Masse von Anlegern von einer Idee zu begeistern erfordert Zeitaufwand, der sich nur dann lohnt, wenn es im besten Fall schon einen funktionierenden Prototypen gibt.
Der Unterschied zum Peer-to-Peer-Lending besteht darin, dass beim Crowdfunding eine Mehrzahl von Kleinanlegern Minibeträge investiert, während beim Peer-to-Peer-Kredit einige Investoren (vielleicht ein Dutzend oder weniger) genügen.
Zum Crowdfunding rät man denjenigen Start-ups, die ihre Early-Start-up-Phase hinter sich haben und bereits mit einem kleinen Team auf einem kleinen Markt einigermaßen erfolgreich operieren.
Contests
Wer einen überragenden Pitch, also die kurze, knackige Vorstellung seiner Geschäftsidee, liefern kann, sollte an Contests teilnehmen. Hier winken Preisgelder, die durchaus den Unternehmensstart ankurbeln können.
Contests sind fast immer mit einem Mentoring-Programm verknüpft, das wiederum für betriebswirtschaftliches Know-how in der Gründungsphase sorgt. Mögliche Wettbewerbe wären unter anderem:
• start2grow
• KUER Gründungswettbewerb
• GründerChampions
• CODE_n_Award
• BayStartUP Wettbewerbe
Der Pitch muss unschlagbar sein, ein ausgefeilter Businessplan gehört unabdingbar dazu. Auf einen solchen Wettbewerb müssen sich Gründer ausführlich vorbereiten, der Aufwand dafür ist keinesfalls zu unterschätzen.
Start-up-Unterstützung durch Work-Investment
Das Work-Investment ist zwar bares Geld wert, doch dieses fließt nicht monetär, sondern in Form von Arbeitsbeteiligungen.
Die meisten Start-ups benötigen für den Erfolg ein starkes Team im Rücken, sodass die zunächst kostenlose Hilfe von interessierten Experten eine willkommene Unterstützung darstellt.
Diese Fachleute erwerben durch ihre Arbeitsbeteiligung wiederum Anteileam Unternehmen, wissen aber, dass sie im Falle des Scheiterns umsonst gearbeitet haben.
Mit Work-Investment sparen Gründer die hohen Personalkosten in der Startphase. Der Vorteil dieser Investmentform besteht darin, dass Experten, die an eine Idee glauben, diese in jeder Phase unterstützen können. Im Idealfall gerade dann, wenn die Idee eben erst geboren wurde und noch keine Prototypen oder Businesspläne existieren.
Was ist mit staatlichen Fördermitteln für Start-ups?
Es gibt diverse Förderprogramme, ihre Zahl beläuft sich für deutsche und europäische Unternehmer im Herbst 2017 auf rund 2.000.
Allerdings ist das eher selten geschenktes Geld, vielmehr handelt es sich um günstige Kredite, beispielsweise von der KfW. Damit ist eine Bank involviert, die bestimmte Auflagen erteilt.
Der Weg dorthin führt zudem durch einen sehr komplexen Förderdschungel – die Gründer müssten viel Zeit in einen ungewissen Ausgang investieren. Einen wirklich alternativen Finanzierungsweg bieten diese Förderprogramme daher nicht.
Worauf müssen Gründer bei der alternativen Start-up-Finanzierung achten?
Im Grunde gibt es bei der Finanzierung von Start-ups lediglich zwei bankenunabhängige Wege: Den eines Kredits sowie den einer unternehmerischenBeteiligung von Investoren.
Letzterer ist mit wenig Risiko für die Gründer verbunden, doch sie müssen vom möglichen Gewinn weitaus mehr an ihre Kapitalgeber ausschütten. Ein Kredit wiederum muss in jedem Fall getilgt werden – ob das Start-up nun Erfolg hat oder nicht.
Die digitale Transformation ist in vollem Gange. Doch leider fehlt es in vielen analogen Unternehmen an jungen, digitalen Talenten, weil diese dort nicht arbeiten wollen. Zunächst muss man deshalb verstehen, wie die Generation der Millennials tickt. Alex T. Steffen, Jahrgang 1990 und Mitautor des Buches „Fit für die Next Economy“ beschreibt in diesem Beitrag einige wesentliche Aspekte.
Wer eine bewegliche Unternehmenskultur schafft, der kann talentierte Millennials für sich begeistern. Dort, wo stattdessen verkrustete Hierarchiestrukturen bestehen, wird riskiert, dass die besten jungen Mitarbeiter uninteressiert sind. Denn sie sind nicht mehr darauf angewiesen, sich auf eine vorgegebene Arbeitsweise einzulassen. Entweder, wir suchen uns einen Arbeitgeber, der unseren Vorstellungen gerecht wird, oder wir wechseln zu denjenigen, die unsere Werte teilen: Millennial-Unternehmer.
Damit bleibt die Old Economy dann ganz außen vor. So umgehen wir immer öfter die alten Strukturen und praktizieren Offenheit, Vertrauen und Kollaboration einfach untereinander, auch über Ländergrenzen hinweg. Mit anderen Millennials ein Projekt anzupacken, das geht bei uns schnell. Zwar scheitern – genauso wie in der Old Economy – viele Geschäftsideen. Doch für uns ist das noch lange kein Argument, veraltete Führungsstile und überflüssige Bürokratie hinzunehmen.
Millennials mögen weder strenge Kontrollstrukturen noch abschreckende Handlungsmuster, wenn diese eher eine Blockade als eine Absicherung sind. Geht es um Formalitäten, wünschen wir uns diese ganz schlank. Verträge sind willkommen, denn sie sichern geistiges Eigentum. Aber in der Konzeptphase können rigide Vorschriften und ausartende Formalismen zu unnötigen Ineffizienzen führen und so den zügigen Fortschritt behindern.
In regulierten Branchen wie etwa der Pharmaindustrie ist strikte Compliance sicher ein Muss. Compliance erfordert eine genaue Umsetzung von geltendem Recht, von Verträgen und ethischen Standards. Doch wer in der digitalen Welt bestehen will, muss Agilität zu seinem Hauptthema machen. Dazu wird Schnelligkeit, Offenheit und Vertrauen gebraucht, damit es vorangeht. Wettbewerbsvorteile entstehen nur so.
Millennials gehen mit einer optimistischen Einstellung an Teamarbeit, Gemeinschaftsprojekte und Kooperationen heran. Misstrauen empfinden wir als Bremsklotz, der uns am Erfolg hindert. Natürlich ist Skepsis als Handlungsmuster eine Möglichkeit, sich abzusichern. Diese Skepsis gegenüber vielem, was wir tun, spüren wir sehr. Doch Skepsis und Misstrauen dürfen nicht zum Stillstand führen.
Share Economy: Teilen ist das neue Haben
Klassische Unternehmen sind geschlossene Systeme, in denen jeder sein Wissen hortet. Wir Vertreter der jungen Generation hingegen, in der Sharing-Economy groß geworden, haben längst verstanden, wie arm man bleibt, wenn man alles für sich behält, und wie reich man wird, wenn man teilt. Konkurrenz hat für uns einen geringen Stellenwert.
Vielmehr sind wir offen für alles und jeden. Co-kreativ nutzen wir die „Weisheit der Vielen“ und integrieren jede hilfreiche Idee, ganz egal, von welcher Seite sie kommt. Die Wertschätzung jeder Person und ihrer individuellen Stärken ersetzt in unserer Arbeitswelt die alte Sicht auf Mitarbeiter als austauschbare Ressourcen.
Das Teilen von Wissen, um sowohl die Entwicklung der Company als auch die Entwicklung jedes einzelnen Teammitglieds zu fördern, ist für uns essenziell. Wir wünschen uns einen Austausch auf Augenhöhe, basierend auf Respekt und Vertrauen. Nur so macht uns Arbeit langfristig Spaß. Eine Führungskraft, die dafür sorgt, dass der Geführte sich wie ein Partner fühlt, hat bei uns gute Karten.
Freigeist und Flexibilität anstatt Fesseln
Wir Millennials haben den Eindruck, dass die Generationen vor uns stärker nach Status und Sicherheit streben. Dafür sind sie bereit, enorme Kompromisse einzugehen, besonders im beruflichen Umfeld. Sie nehmen ungesunden Stress und eine ziemliche Bevormundung durch den Arbeitgeber hin. Die vermeintliche Sicherheit, die einem der Arbeitgeber bieten kann, schlägt wohl den Drang nach Freiheit und Autonomie.
Ein geregeltes Einkommen, das vielleicht einen gehobenen Lebensstil ermöglicht, macht einen zugleich abhängig von seinem Chef. Je mehr Vermögenswerte man angehäuft hat, desto weniger Verhandlungsmacht bleibt. Und desto mehr Kompromisse muss man machen. Wir Millennials sind weniger statusorientiert und deshalb flexibler und gleichzeitig in jeder Hinsicht agiler. Unsere Generation bewertet Flexibilität höher als Sicherheit. Wir reisen lieber mit leichtem Gepäck.
Die offensichtlichen Fehler der Vergangenheit wollen wir vermeiden. Der Lebens- und Arbeitsstil in Abhängigkeit hat uns zu einer kranken Gesellschaft gemacht. Arbeitsbezogener Dauerdruck schadet der Psyche und führt in den Burnout. Ist das die vermeintliche Sicherheit wert? Natürlich wünschen sich viele junge Leute eine notwendige Sicherheit. Unsere Generation wünscht sich aber auch Unsicherheit. Denn zu viel Sicherheit macht das Leben langweilig.
Mit Tempo fit für die Zukunft
Einem Großteil der Generation Y ist Mobilität überaus wichtig. Ohne Haus und fettes eigenes Auto kann man sich die dann auch leisten. Minimalismus schafft Wahlmöglichkeiten in Bezug auf die Produkte, die wir konsumieren, die Arbeit, der wir nachgehen und unseren Zeitvertreib. Unsere Generation hat sich von vorgegebenen Identitäten längst distanziert.
Wir wünschen uns von einem Arbeitgeber weniger starre Vorgaben und mehr Spielraum. Wir lassen uns schwer in eine Arbeitskultur zwängen, in der Machtspiele mehr Wert haben als Ethik. Wir wollen keine Arbeitszeitvorgaben von anno dazumal, keine langen Hierarchiewege und keinen Dienst nach Vorschrift. Wir wünschen uns eine Team-Kultur, in der wir selbstorganisiert unsere Leistung einbringen können.
Anstatt also über uns junge Leute zu schimpfen, uns in veraltete Strukturen pressen zu wollen oder Generationenkonflikte heraufzubeschwören, sollte die Wirtschaft die Talente ambitionierter Millennials viel besser zielführend nutzen, um sich mit Tempo fit für die Zukunft zu machen.
Das Buch zum Thema
Anne M. Schüller, Alex T. Steffen
Fit für die Next Economy Zukunftsfähig mit den Digital Natives
Wiley Verlag 2017, 272 Seiten, 19,99 €
ISBN: 978-3527509119
Die AutorenAlex T. Steffen (Jahrgang 1990) ist Unternehmensberater mit Fokus Innovation und Digitale Transformation. Zuvor war er Angestellter in analogen Unternehmen und digitalen Startups. Daher kennt er in Bezug auf die Arbeitswelt beide Seiten. Er hat einen Bachelor of Science in International Business. Durch seine Keynotes und Workshops hilft er Unternehmen dabei, in Zeiten des Wandels agiler und robuster zu werden. Kontakt: www.alextsteffen.com
Anne M. Schüller ist Managementdenker, Keynote-Speaker, mehrfach preisgekrönte Bestsellerautorin und Businesscoach. Die Diplom-Betriebswirtin gilt als Europas führende Expertin für das Touchpoint Management und eine kundenfokussierte Unternehmenstransformation. Sie zählt zu den gefragtesten Rednern im deutschsprachigen Raum. Zu ihrem Kundenkreis zählt die Elite der Wirtschaft. Kontakt: www.anneschueller.de