Unternehmer in 150 Sekunden: Robin Zürn

Robin Zürn ist ausgebildeter Schreiner und spricht im Video-Interview über seine beruflichen Stationen und die Empfehlungen, die er angehenden Selbstständigen bzw. Unternehmern mit auf den Weg geben kann. Robin hat zunächst in anderen Firmen seine Lehre und anschließend seine Lehrjahre verbracht. Nach der erfolgreichen Absolvierung der Meisterschule begann er dann im elterlichen Betrieb,der Schreinerei Zürn in Stuttgart mitzuarbeiten und ist hier heute gemeinsam mit seinem Vater der Chef in der Firma. Zwei wichtige und wesentliche Empfehlungen, die Robin Zürn angehenden Selbstständigen mit auf den Weg gibt, sind zum einen die Weiterbildung vor allem auch im betriebswirtschaftlichen Bereich. Robin Zürn selbst ist Betriebswirt des Handwerks und vertritt die Auffassung, dass lediglich die Meisterschule für einen Handwerker heute nicht mehr ausreichend ist , um sowohl einen Betrieb zu führen als auch sich im Thema Marketing Sattel-fest auszukennen. Darüber hinaus betont er, dass Unternehmer in aller Regel meist nicht mit einer 40 Stunden Woche auskommen. Eine 50-60 Stundenwoche ist seiner Meinung nach aber realistisch. Aber er betont auch, dass typischerweise Selbständige und Unternehmer oft ihr Hobby zum Beruf machen. Damit zählt das vermutlich gar nicht mehr als Arbeitszeit 😉 Sein Slogan: „Ich muss nicht mehr arbeiten, denn ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.“

Welche Mitarbeiter-Typen du kennen musst und wie du sie erkennst.

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Unternehmer
Unternehmer
Ich habe in den letzten 25 Jahren zuerst bei der Bundeswehr, später im Studium und anschließend im Beruf in unterschiedlichen Positionen zum Teil als Mitarbeiter und in der Mehrzahl der Zeit als Vorgesetzter oder Unternehmer unterschiedlichste Menschen eingestellt, mit ihnen zusammengearbeitet und sie  bei ihrer Entwicklung begleitet. Dabei hat sich über die Jahre bei mir eine Art Typisierung von Menschen herauskristallisiert. Diese möchte ich hier beschreiben, da  sie mir mittlerweile hilft für unterschiedliche Aufgaben den passenden Mitarbeiter zu finden bzw. zu identifizieren. Ich unterscheide in der Firma Menschen tatsächlich ein klein wenig schubladenmäßig. Auch wenn das sicherlich zunächst einmal komisch anmutet, so unterstützt mich dieses Vorgehen dabei den Wald vor lauter Bäumen nicht zu aus dem Blick zu verlieren. Da ist zunächst einmal …

Der Mitarbeiter vom Typ A

Dieser Mitarbeiter ist von innen heraus also intrinsisch  hoch motiviert, er möchte die Welt verändern, ist interessiert an unterschiedlichen Themen und lässt sich leicht für Neues begeistern. Häufig sind es Menschen, die auch von ihrer Auffassungsgabe her sehr schnell lernen und Neuem aufgeschlossen sind.  Wenn diese Menschen  auch noch die zum Intellekt passende Intelligenz haben, dann hast du  einen Mitarbeiter, der nicht nur selber euphorisch sein kann, sondern auch andere begeistern kann. So ein Mensch ist häufig kommunikativ und redet auch sehr gerne. Nicht ohne Grund ist der eine oder andere Vertriebler in diese Gruppe zu finden. Solche Menschen können häufig große Mengen an Erfahrungen und Wissen in kurzer Zeit aufnehmen und kommen dann auch mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen gut klar. Die Menschen vom Typ A eint, dass sie am ehesten verstehen, wenn beispielsweise der   Geschäftsführer oder Unternehmer einer Firma mit einer neuen und sichtlich herausragende Idee auftaucht und sind häufig auch die einzigen, die die Tragweite von langfristigen Veränderungen vollständig einschätzen können. Mitarbeiter von diesem beschriebenen Typ A sind allerdings auch recht schnell von einem euphorisch angegangen Thema wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen und verlieren schneller als andere Kollegen die Lust daran, ein entsprechendes Projekt auch langfristig voran zu  treiben. Die wechselnden lieber zum nächsten Hype. Ein Graus ist Ihnen in aller Regel, wenn Sie in Ihrem Job sehr viele Routinetätigkeiten bearbeiten müssen. Das fehlt ihnen einfach die Abwechslung. Die Mitarbeiter vom Typ A wissen in der Regel, was sie wert sind, fordern auch in aller Regelmäßigkeit in Mitarbeitergesprächen nicht nur neue Aufgaben sondern auch meistens eine dazu passende Gehaltserhöhung ein. Sofern man hier gemeinsam mit dem Mitarbeiter wachsen kann bzw. das passende Gehalt zur persönlichen Entwicklung hat, so kann man tatsächlich mit dem Mitarbeiter vom Typ A eine Weile ein echtes Zugpferd im Stall haben. Meiner Beobachtung nach ist die Gruppe der Menschen vom beschriebenen Typus häufig die kleinste Gruppe innerhalb von Teams oder Abteilungen. Ich habe bisher selten größere Gruppen erlebt, in denen die Typus Art Mitarbeiter mehr als 15 % der Gesamtgruppe ausgemacht haben. Falls sie dennoch einmal in der Überzahl sind, dann haben wir hier eher so eine Art „Think Tank“ oder an eine verkappte Ausgabe von „wer wird Unternehmer im übermorgen“. Aus der Gruppe des Mitarbeiters vom Typ A hat man als Chef, Unternehmer bzw. Vorgesetzter häufig am ehesten das Potenzial einen Stellvertreter zu finden oder gar einen Menschen zu sehen, der sich später einmal im Leben selbst als Unternehmer betätigen möchte. An Energie mangelt es diesen Menschen in aller Regel nicht. Ihnen gemein ist, dass sie mehr Ideen haben als der Tag Zeit hat. Möglicherweise warst du, wenn du heute selbstständig arbeitest oder Unternehmer bist auch mal ein Mensch  Typ A , sofern du schon einmal angestellt gearbeitet hast.

Mitarbeiter Typ B

Mitarbeiterin
Mitarbeiterin
Die zweite große Gruppe, die ich Mitarbeiter vom Typ B nenne, ist häufig die größte Gruppe innerhalb von Teams und Organisationsstrukturen. Nicht selten beträgt die nachfolgend beschriebene Mitarbeiter-Gruppe 45-50 % einer Organisation. Es sind Mitarbeiter, die häufig große Aufgaben-Pakete übernehmen, nachdem klar ist, dass es sich um eine lohnenswerte, langfristige Aufgabe handelt. Sie sind in der Lage langfristig zu denken, wenn man sie als Führungskraft dabei unterstützt. Sie sind daran interessiert, in Projekten einen wesentlichen Beitrag zu leisten. Sie schätzen es ungemein, wenn man sie im Laufe ihres Berufslebens nach der gewonnenen Erfahrung fragt und sich als Experten in bestimmten Bereichen konsultiert. Diese Mitarbeitergruppe vom Typ B trägt in den allermeisten Firmen die Hauptlast der tatsächlichen Arbeit. Sie können im Gegensatz zum Mitarbeiter vom Typ A viel besser mit Routinetätigkeiten umgehen und sind aber durchaus auch in der Lage mit einem bestimmten Maß an Stress für eine kurze Zeit umzugehen. Mitarbeiter vom Typ B sind nach meinen Beobachtungen daran interessiert, ein gutes Stück Sicherheit zu haben. Sie sind häufig in sozialen Strukturen gut verwurzelt, haben ein großes Interesse an Sicherheit sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Bereich. Ihnen gemein ist häufig, dass es Ihnen wichtiger ist, ein solides Gehalt zu haben als ein nach oben durch flexible Bestandteile erweiterbares Gehalt, das aber eben nicht sicher auf dem Konto landet.

Mitarbeiter Typ C

 
Überforderter Mitarbeiter
Überforderter Mitarbeiter
Die dritte Gruppe, an Mitarbeitern, die man in allen Unternehmen antrifft ist der Typus C. Der Mitarbeiter vom Typ C arbeitet nach dem Minimax-Prinzip. D.h. er arbeitet genauso viel um ein Mindestmaß an Qualität zu erfüllen, so dass er eben weder im positiven noch im negativen Sinne auffällt. Im Arbeitsverhalten kann sich das zum Beispiel so äußern, dass ein Mitarbeiter des Typus C ein Aufgabenpaket erhält, dieses auch erledigt (gerne auch mal  eher schlecht als recht)  und nach Erledigung der Aufgabe aber still sitzen bleibt und wartet, dass sein Vorgesetzter oder Auftraggeber ihn nach dem Ergebnis fragt oder ihm gar eine neue Aufgabe überträgt. Von alleine wird der Typ-C Mitarbeiter in aller Regel nicht nach neuen Aufgaben fragen. Er ist als Mitarbeiter und Mensch jemand die man mit Routinetätigkeiten auslasten sollte. Sofern er immer wiederkehrende und gut geschriebene Aufgabenpakete erhält, so ist dieser Typ Mensch in aller Regel auf lange Frist in der Lage durchschnittliche Arbeitsergebnisse zu erzielen. Von sich heraus wird ein Mensch vom Typus C in aller Regel nicht selbst aktiv. Die Mitarbeiter vom Typ C muss man daher als Chef bzw. Vorgesetzter auch in aller Regel in kurzen Abständen kontrollieren und leider immer wieder erläutern, dass möglicherweise die Qualitäts-Messlatte etwas höher liegt als er denkt. Die Mitarbeiter vom Typ C ist meiner Beobachtung nach eher ein Mit-Läufer. Das betrifft sowohl den sozialen Bereich als auch mögliche Veränderungen, die man in Teams und Gruppen anstoßen möchte. So jemanden davon zu überzeugen, dass man  gemeinsam im Team nun eine andere Richtung verfolgt oder einen kompletten Richtungswechsel vollführen möchte, ist ein langwieriges Unterfangen. Mit Mitarbeitern vom Typ C muss man tatsächlich die Kurve in sehr kleinen Schritten gehen. Aus Sicht von Führungskräften ist der Mitarbeiter vom Typ C derjenige, der mit der kürzesten Leine geführt werden muss. Sofern ausreichende Routinetätigkeiten in Jobs da sind, so ist der Mitarbeiter vom Typus C aber durchaus in der Lage die Mitarbeiter vom Typ B dahingehend zu entlasten, dass eben die interessanten Jobs vom Mitarbeiter vom Typ B  tatsächlich gemacht werden können. Wobei Mitarbeiter vom Typ C häufig dazu neigen, nicht wirklich über den Tellerrand hinauszuschauen und dabei im eigenen Saft zu schmoren. Meiner Meinung nach scheuen Mitarbeiter vom Typ C noch mehr als  Mitarbeiter vom Typ B das Risiko. Schließlich arbeiten sie eben nach dem erwähnten Minimax Prinzip. Da wäre es ja fatal, wenn man das bisschen Zeit, was man investiert hat am Ende noch doppelt aufbringen müsste, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Der reinen Mathematik wegen ist die Gruppe der Typ C Mitarbeiter ungefähr bei einem Drittel oder etwas mehr, also bei 35 – 40 %. Am Rande sei noch erwähnt, daß sich die Mitarbeiter selbst meist nicht als Typ C sehen oder so beschreiben würden. Eher als Typ B – sozusagen eine Klassenstufe darüber.

Wie sehen die Chefs ihre Mitarbeiter?

MItarbeiter Cubicle
MItarbeiter Cubicle
Aus Sicht von Personalentscheidern bzw. Unternehmern möchte man natürlich am liebsten den Mitarbeiter vom Typ C vermeiden und eigentlich gar nicht erst einstellen. Interessanterweise sind eben jene Mitarbeiter durchaus in der Lage zum Beispiel im Bewerbungsgespräch oder in einer Probezeit zu einem Mitarbeiter vom Typ B zu mutieren. Leider verschwindet der kurzfristige Elan dann aber nach dem Erreichen der Sicherheitszone wieder und der tatsächliche Mitarbeitercharakter offenbart sich erst später – manchmal zu spät. Da ist es häufig für Führungskräfte zu spät (zumindest in Deutschland) die Notbremse zu ziehen und sich zu trennen. Hier brauchst also auch letztlich jeder Unternehmer Strategien, wie den eben skizzierten Mitarbeiter vom Typ C und seine Kollegen sinnvoll in die betrieblichen Abläufe einbinden kann, so dass der Mitarbeiter seinen Beitrag auch bringen kann. Übrigens: ich habe mir zur Gewohnheit gemacht beim Thema Einstellung und Probezeit entsprechende Gehaltserhöhungen die Mitarbeiter vom Typ C natürlich gerne haben möchte immer anders Erreichen von bestimmten Ergebnissen oder Zielen zu koppeln. Leider habe ich persönlich die Erfahrung gemacht dass es mit der intrinsichen Motivation von Mitarbeitern des Typus C leider nicht weit her ist. Diese Mitarbeiter braucht tatsächlich die sprichwörtliche Möhre vor der Nase, damit er sich in Bewegung setzt.

Fazit oder was lernen wir daraus

Damit Teams gut funktionieren, brauchen Gruppen einen soliden Mittelbau mit Kollegen vom Typ B. Nichtsdestotrotz ist es für Unternehmer wichtig, dass wir je nach Geschäftsmodell uns vorher überlegen, welche Mitarbeiter Typen es gibt und in welcher Menge und Qualität ich sie brauche. Auch wenn diese Betrachtung hier ein klein wenig klassifizieren und arg rational klingen mag: Ich fand sie in den letzten 10-12 Jahren für mich durchaus sinnvoll um bei Einstellungsgesprächen entsprechend passend  reagieren zu können und entsprechende offene Jobs dann auch aktiv und progressiv mit dem passenden Mitarbeitertypus zu besetzen. So ist es aus meiner Sicht offensichtlich, dass im Vertrieb hauptsächlich Menschen mit dem Typus A oder B arbeiten sollten. Der Typ-A- Mitarbeiter im Vertrieb ist meiner Meinung nach eher ein Hunter während ein Typ-B Mitarbeiter im Vertrieb eher ein Kundenbetreuer – also ein Farmer – ist. Ebenso sollte man sich als Chef eines Unternehmens klarmachen, dass man den Typ- C Mitarbeiter auf lange Frist nie ganz vermeiden wird. In aller Regel wird man nicht aktiv versuchen einen Typus C Mitarbeiter einzustellen. Dennoch wird man im Laufe des Unternehmer Lebens nicht umhin kommen zu erleben, dass ein Mitarbeiter vom Typ B in die Kategorie C rutscht und aus dieser Kategorie C aus welchen Gründen auch immer gar nicht mehr heraus möchte. Solange du in deinem Unternehmen aber ausreichend viele Mitarbeiter vom Typ A beschäftigt hast und diese auch halten kannst, so wird es die auf Dauer auch gelingen, genügend Mitstreiter zu haben, die dein Unternehmen gemeinsam mit dir voranbringen und weiter entwickeln können. Übrigens: Die von mir vorgeschlagene Klassifizierungen Einordnung von Mitarbeitern Beziehungen sind Menschen ist natürlich nicht nur schwarz-weiß zu sehen. Im echten Leben kann es durchaus so sein, dass ein Mitarbeiter bei einem bestimmten Thema in seinem Beruf vom Typ B ist aber bei einem für ihn unattraktiven anderen thematischen Schwerpunkt sich verhält den Mitarbeiter vom Typ C. Genauso habe ich erlebt, dass Menschen bei bestimmten Aufgaben die Sie unglaublich angesprochen haben, regelrecht aufgeblüht sind und man als Vorgesetzter positive Überraschungen erlebt hat. Wie siehst du die Einteilung der Mitarbeiter und Kollegen in die beschriebene Kategorien bzw. Typisierung? Denkst Du  ähnlich oder hast du eine andere Art und Weise wie du Menschen vor allem im Bewerbungsgespräch schnell einschätzen kannst? Ich freue mich auf deine Kommentare.

Erkenntnisse als Unternehmer aus KW 13

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Alles ist gut – und keiner hat es gemerkt

Die vergangene Woche war sehr dicht gepackt mit Terminen Aufgaben und interessanten Themen. Ich saß an manchen Abenden bis in die späte Nacht vor dem Rechner und habe sowohl für unsere eigenen Webseiten als auch hier für das Unternehmerportal Texte geschrieben. Ich habe neue Kontakte geknüpft, Gastautoren wie Thomas Mangold gewinnen können und habe mich riesig gefreut, dass ich den ein oder anderen Kollegen von früher für die Mitarbeit hier im Portal begeistern konnte. Das hat nicht nur richtig Spaß gemacht, sondern mir auch wieder mal die Augen geöffnet, wie man über Netzwerke gemeinsam mehr erreichen kann. Das war wirklich toll. Daneben hat sich beim Online-Marketing wahnsinnig viel getan. Das werde ich an anderer Stelle am Ende des Monats nochmals separat aufgreifen und für euch zusammenfassen. Die meiner Meinung nach wirkliche Erkenntnis aus dieser Woche ist aber eine andere –  dazu muss ich ein bisschen ausholen: Im Sommer des vergangenen Jahres habe ich mal spaßeshalber für mich in Worten beschrieben, wie mein idealer Job für die nächsten fünf oder gar zehn Jahre aussehen würde. Ich glaube sogar, dass einer meiner Mitarbeiter diese Frage gestellt hat und ich dann mal laut nachgedacht habe.

Wie sieht mein Traumjob als Unternehmer aus?

Die Antwort ging etwa so: unser Unternehmen – die Biteno GmbH – ist gut aufgestellt. Wir haben überall die passenden Mitarbeiter gefunden. Ich habe die operativen  Aufgaben abgeben können und mich so weitestgehend aus dem Tagesgeschäft zurück gezogen. Ich bin zwar weiterhin Inhaber und Geschäftsführer kann mich aber auf das Arbeiten am Unternehmen konzentrieren anstatt im Tagesgeschäft mitarbeiten zu müssen. Die für mich gewonnene Zeit wollte ich dann in meiner Traumvorstellung darauf verwenden, mich um strategische und langfristige Projekte und Themen zu kümmern. Oder eben ein zweites Standbein in Form einer passenden Geschäftsidee als Labor aufziehen und damit ein klein wenig experimentieren zu können. Finanziell gesehen sollte aus dem Gewinn der astiga ein weiteres Unternehmen gefüttert  werden. Das war so ganz grob meine Idee, ohne dass ich schon sagen konnte  was denn dieses Labor-Unternehmen tatsächlich tun sollte. Da hatte ich mir noch keine großen Gedanken drüber gemacht. Irgendwie hatte ich dann außerdem noch in meinen Synapsen, dass ich möglicherweise die ein oder andere Woche während dieser idealtypischen Arbeit als bester bezahlter Azubi oder Praktikant in anderen, befreundeten Firmen verbringe und  dort ein bisschen Best-Practice zu lernen und natürlich auch anderen Unternehmen über die Schulter zu schauen wie die Ihr Business so machen. So weit ging etwa also meine Gedanken im letzten Sommer.

Die Realität als Unternehmer

Leider hat sich unsere Geschäftsentwicklung ja im zweiten Halbjahr des letzten Jahres nicht ganz so entwickelt wie ich mir das erhofft hatte. Die letzten 3 Monate des Jahres 2014 waren daher leider nicht vergnügungssteuerpflichtig. Aus purer betriebswirtschaftlicher  Notwendigkeit haben wir dann Ende letzten Jahres entschieden, dass wir mit der astiga Media uns ein zweites Standbein schaffen möchten, um im Bereich Online-Marketing sowie  sozialer Medien potentiellen Kunden zu helfen. Tatsächlich sah es für mich also doch wieder so aus, dass ich hauptsächlich im Unternehmen mitarbeite anstatt am Unternehmen und dessen Entwicklung arbeiten zu können. Die Erkenntnis der letzten Woche kam mir bei der Fahrt ins Büro. Die Frage war nämlich: „Ist alles gut oder muss erst alles gut werden?“ Ich hatte vor einigen Wochen einmal gesagt oder besser gesagt den Ausspruch getan: „Alles wird gut!“ worauf meine Frau entgegnete warum denn? „Es ist alles gut.“ Es ist also bereits alles gut. Aha, dachte ich mir. Das ist also offensichtlich eine Frage der Betrachtungsweise ob etwas erst gut werden muss oder schon gut ist.

Angekommen ohne es zu merken

Und genau mit eben jenen Gedanken fuhr ich am Freitag ins Büro: es ist schon alles gut. Frei nach dem Motto du lebst im Paradies und hast noch gar nicht gemerkt, dass du angekommen bist. Ich hatte den Eindruck, dass ich zumindest in Teilen mit dem was ich im Moment tue bereits das mache, was ich weiter oben beschrieben habe: Ein neues Unternehmen aufbauen,  bei Unternehmer-Portal interessante Menschen zu interviewen, neue Kontakte knüpfen und damit letztlich auch zu schauen ob sowas tragfähig für die Zukunft ist. Genau das mache ich im Moment. Also das, was ich vor guten einem dreiviertel Jahr im Kopf hatte. Insofern hatte ich am Freitag tatsächlich den Aha-Effekt, dass ich zum Teil jedenfalls bereits heute schon Sachen machen kann, die ich spannend finde und für die ich mich offensichtlich noch spät abends in der Nacht hinsetzte und eine Extra-Meile laufe. Da ich glücklicherweise tolle Mitarbeiter in der Firma habe, die gemeinsam mit mir  tagsüber daran arbeiten dass wir aus unserer Lage wieder herauskommen, kann ich mich heute schon mit den Themen von morgen beschäftigen. Nur ist eben meine Komfortzone nicht so groß wie ich mir das wünsche.

Was lerne ich daraus?

Nein, man kann tatsächlich mitten im größten Trubel und Tohuwabohu oder den heftigsten Umbrüchen schon mit etwas Neuem anfangen, sich hinsetzen und das tun, wonach einem der Sinn ist und was man für grundsätzlich wichtig und zielführend hält. Nur ist es mir eben nicht aufgefallen. Ich hab den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. In diesem Sinne: Denk  mal drüber nach ob bei dir vielleicht schon heute alles gut ist oder ob da noch etwas besser werden muss. Wer weiß, vielleicht bist du ja auch schon angekommen und weißt es eben noch nicht. Ist dir so was auch schon mal passiert? Schreib es einfach in die Kommentare. Ich freu‘ mch drauf.  

Buchempfehlung: Copycats – gut kopiert ist besser als teuer erfunden.

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In der Reihe „ein Buch in 60 Sekunden“ habe ich heute das leidige Thema Make or Buy – nur eben für Geschäftsideen. Du kannst entweder etwas erprobtes kopieren und bist schnell am Start – leider meist aber auch mit wenig Unterscheidungspotential zum Mitbewerb. Oder du erfindest das Rad neu und brauchst deutlich länger. Kann klappen, muss aber nicht. Das Buch „Copycats – gut kopiert ist besser als teuer erfunden.“ beschreibt den zuerst genannten Weg, bestehende Geschäftsmodelle zu kopieren.  

Copycats: Gut kopiert ist besser als teuer erfunden

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Wie du am besten im Home-Office arbeitest.

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Meine zehn wichtigsten Ratschläge für produktives Arbeiten im Home-Office.

Es gibt  Menschen, die arbeiten sehr gerne zuhause anstatt an Ihrem Arbeitsplatz im Büro. Je nach Aufgabengebiet und Branche macht das durchaus auch Sinn und kann beim richtigen Einsatz sogar produktiver sein, als in der normalen Büroumgebung zu arbeiten mit vielen Kollegen um einen herum. Da sowohl meine Mitarbeiter als auch ich gelegentlich im Home-Office arbeiten, haben wir ein paar der wichtigsten Ratschläge für dich aufgeschrieben damit auch du zuhause das Maximum aus deiner Zeit für deinen Job bekommst und damit produktiv arbeiten kannst. Home_Office_Studio Ich selber lege Wert darauf, dass ich zuhause den  Arbeitsbereich vom Wohnbereich trenne. In aller Regel hat ja jeder zuhause einen Schreibtisch und  kann diesen auch gerne benutzen. Das ist vollkommen in Ordnung, solange auf diesem Schreibtisch Ordnung herrscht und hier privates von beruflichen getrennt ist. Du solltest unbedingt darauf achten, dass auch in deinem zuhause dein Arbeitsplatz aufgeräumte und ordentlich ist. In einem Chaos – so kreativ es auch sein mag – können die meisten Menschen nicht klar denken und sind einfach viel zu stark abgelenkt. Da ist ein gemütlich eingerichtetes zuhause sicherlich noch stärker ein Ablenkungsfaktor, als eine etwas nüchterner und auf Struktur ausgerichtete Arbeitsplatz in deinem normalen Büro. Sofern du in deinem zuhause keine Schreibtisch haben solltest, dann versuche den größten Tisch den du du im Wohnbereich hast vollständig zu leeren und die Dinge die vorher darauf bestanden aufzuräumen, bevor du mit dem Arbeiten in deinem zuhause startest.

Ruhe und Spielregeln – auch im Home-Office

Ideal ist es, wenn du zuhause arbeiten kannst und dabei alleine bist. Damit fällt dann schon einmal die Ablenkung durch andere Menschen (Partner, Kinder) weg. Sofern du zuhause nicht alleine bist, so vereinbare mit deinen Kindern oder deinem Partner bzw.  deiner Partnerin, dass du nun für einen bestimmten Zeitraum nicht gestört werden möchtest und deinem Job nachgehen wirst. Das ist insofern wichtig, wenn du ruhig arbeiten musst oder willst und noch wichtiger natürlich falls du aus deinem Home Office heraus Gespräche mit Kollegen oder gar Kunden führst, wo eine Unterbrechung bzw. eine Störung wirklich schwierig zu erklären wäre. Ich erinnere mich selbst an eine Situation vor ca. drei Jahren, wo ich sehr intensiv und angestrengt zuhause die Unterlagen für einen Bankkredit zusammengetragen habe. Als ich diese dann vollständig gesichtet hatte und dem Mitarbeiter der Bank übermittelt hatte und genau jenen am Telefon hatte, kam einer meiner Söhne herein und platzte mitten in das Gespräch. Das war dann eine ziemlich unpassende Situation, die du auf jeden Fall in deinem Home-Office vermeiden solltest.

Auch zuhause so gekleidet als wäre ich im Büro

Arbeiten im Home-Office
Arbeiten im Home-Office
Wenn ich zuhause arbeite dann kleide ich mich immer so, als würde ich im Büro sitzen. Das muss nicht heißen das ich zuhause Anzug und Krawatte an habe-schließlich laufe ich  auch in unserem normalen Büro so nicht herum. Aber du solltest mit der gleichen Achtsamkeit mit dir selber umgehen, wenn du zuhause arbeitest. Das bedeutet im Klartext, dass Jogginghose und Schlabberlook oder gar der Schlafanzug absolute No-Gos sind.

Telefoniere kurz mit den Kollegen

Um dich möglicherweise gleich zu Beginn der Arbeit von zuhause aus auf das tagtägliche Arbeiten einzustimmen, kannst du natürlich auch als aller erstes einmal ein Telefonat mit einem Kollegen im Büro führen. Damit wissen die Mitarbeiter dann auch, dass du ab jetzt im Home Office arbeitest und kannst mit Ihnen vereinbaren wie Du erreichbar bist. Zum anderen schafft das den sozialen Kontakt, der dir natürlich in deinem Zuhause fehlt. Schließlich sind die Kollegen ja zumindest räumlich von dir entfernt.

Planung und Struktur für deine Aufgaben

Selbstverständlich gilt auch im Home Office, dass du deine Arbeit planen muss. Insofern unterscheidet sich die einzelne Aufgabe oder deinem Tagesablauf möglicherweise gar nicht so sehr von einem Tag im Büro. Auch hier gilt hier: wenn du am Stück strukturiert arbeiten möchtest, dann stelle dein E-Mail-Programm aus. Du schließt es einfach und während der Zeit in der du dich konzentriert deiner Arbeit widmest, bearbeitest du keine E-Mails, liest keine E-Mails und schreibst auch keine E-Mails. Ebenso stelle ich beispielsweise das Telefon bei solchen Arbeiten grundsätzlich auf lautlos und wenn ich telefonieren muss, so tue ich das in einem fest definierten Zeitfenster und versuche auch Rückrufe auf dieses Zeitfenster zu legen. Das klappt nicht immer, da man eben nicht alleine auf der Welt ist. Allerdings hilft mir diese Fokussierung von bestimmten halben oder ganzen Stunden auf ein bestimmtes Thema (E-Mail schreiben oder Telefonate führen ), mit dem restlichen Tag gut und strukturiert umzugehen und damit tatsächlich auch meine Aufgaben meiner Aufgabenliste abzuarbeiten. Lese-Tip: So erstellst Du einen Business-Plan. Das geht meiner Meinung nach im Home-Office am besten – da bist Du ungestört.

Tagesplanung auch zuhause

Meine tägliche Todo-Liste
Meine tägliche Todo-Liste
Dass du deinen Tag vorab planst, versteht sich eigentlich von selbst. Dennoch auch hier nochmal: schreib dir zu Beginn deines Home Office-Tages auf, was du tun willst, wie viel Zeit du für einzelne Aufgaben investieren möchtest und was am Ende des Tages auf jeden Fall erledigt sein muss. Diese Tagesplanung machst du am besten mit deiner Aufgabenliste. Am besten du legst dich jeder eine eigene Vorlage in Form einer DIN A4 Liste an oder nutzen ein passende App oder andere  Software damit du deinen Tag gut strukturiert bekommst. Zu guter letzt gilt auch hier für jede einzelne Aufgabe: schreib dir auf was du tun möchtest und tu es dann konsequent –  zum Beispiel mit der Zeiteinteilungs-Technik „Pomodoro“. Das funktioniert natürlich auch im Büro und aber meiner Meinung nach besonders gut zuhause. Ich habe auf dem Smartphone dann zum Beispiel eine kleine Software installiert, die mich alle 25 Minuten daran erinnert, dass die Aufgabe nun zeitlich zu Ende ist und dass ich dann auch entsprechend 5 Minuten Pause einlegen kannt. Probier es einfach mal aus, das klappt nach 2 bis 3 Wiederholungen erstaunlich gut und du wirst bemerken dass du dadurch tatsächlich produktiver wirst.

Mein Fazit

Die Arbeit im Home-Office eignet sich meiner Meinung nach vor allem für das stille Arbeiten. Ich nutze es wenn ich besonders konzentriert arbeiten möchte und mich einmal für eine halbe, ganze oder gar 2 Stunden ganz konzentriert in ein Thema vertiefen möchte (was bei uns im Büro tagsüber oft nicht möglich ist). Das sind dann häufig langfristige Sachen, die ich schon eine Weile vor mir her schiebe aber letztendlich einmal angehen möchte. Dazu gehören für mich strategische Themen genauso wie das grundsätzliche Nachdenken über bestimmte für und Wider einzelner sehr gewichtiger Themen. Dringende Dinge versuche ich nach Möglichkeit zuhause nicht lösen zu müssen. Falls es sich doch tatsächlich einmal nicht vermeiden lässt und ein Mitarbeiter oder Kollege mich dann in meinem Home-Office erreichen muss, dann ist es eben doch dringend. Hier haben wir für uns in der Firma eine Lösung gefunden, dass die Mitarbeiter mir meist erst eine SMS schicken und ich dann später zurück rufen kann. Wie handhabst Du das Thema Heimarbeitsplatz vs. Büro-Schreibtisch? Ich freue mich auf deine Kommentare.  

Jetzt hat er den Vogel abgeschossen

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Neil Patel Portait
Neil Patel Portait
Vor zwei oder drei Tagen habe ich hier im Blog über Neil Patel berichtet, der die meiner Meinung nach wahnsinnige Idee hatte, seine Leser danach zu fragen, womit er in den nächsten zwölf Monaten sein Geld verdienen soll. Meiner Meinung nach ist der Plan einigermaßen wahnsinnige und ich hatte ganz bewusst zu der Formulierung gegriffen war das der Typ einen an der Waffel hat. (Für alle die an Fügung oder Schicksal glauben: gestern am 25. März war in der Tat der Welttag der Waffel – allerdings zum Essen) Die Entscheidung von Neil auf dieses Wahnsinnsunternehmen kam gestern. Er hat sich dafür entschieden, einen Blog über das Thema Ernährung und Fitness zu schreiben. In dem Artikel schilderte er dann gleich noch seine Vorgehensweise, wie er in den nächsten Tagen die dazu passende Domäne finden und möglicherweise sogar kaufen möchte. So weit so gut und noch gar nicht so ungewöhnlich. Allerdings schickte mir heute einen Blogbeitrag hinterher, an die man gut erkennen kann dass er offensichtlich mit den Vorbereitungen für sein Unterfangen schon längst begonnen hat. Der Online-Marketing Experte veröffentlichte heute einen Artikel in seinem persönlichen Blog mit sage und schreibe mehr als 4700 Wörtern. Mit den im Beitrag enthaltenen Infografiken waren das im Ausdruck unseres Druckers knapp 60 (!) DIN A4 Seiten. Selbst als ich die Inhalte zur besseren Lesbarkeit in ein Word Dokument kopiert habe und mir die Mühe gemacht habe, die Grafiken etwas kleiner zu skalieren kann ich immer noch auf unfassbare 48 Seiten. Das ist der helle Wahnsinn. Das ist eher ein eBook als ein Blog-Beitrag. In dem Artikel geht es nämlich schlicht und ergreifend darum, wie man mit langen Suchbegriffen 20.000 Besucher pro Monat auf seine Webseite locken kann. Im Fall von Neil muss man sagen, dass er diese 20.000 Besucher natürlich schon längst auf seine bestehende Seite gelockt hat Die Idee hinter den langen Suchbegriffen ist die, dass nach denen natürlich pro Monat und pro Begriffsvariationen nur wenige Nutzer suchen. In der Regel so 10, 20, maximal 30 pro Monat. Wenn man sich dann aber alle möglichen Arten und Variationen von eben diesen langen Suchbegriffen einmal in einer Excel Liste einträgt, dann stellt man fest, dass hier in der Masse die Musik spielt. Wie man das genau macht und auf welche Art und Weise man hier mit euren Tools wie Google Adwords sowie anderen freien Ressourcen zu den entsprechenden Suchbegriffen Ansatzpunkte findet, beschreibt Nil in seinem Blog-Artikel sehr ausführlich. Ich kann an dieser Stelle nur mal wieder meinen Hut ziehen vor diesem Mann. Über 4700 Wörter für einen fachlich hoch qualifizierten Artikel in einem Blog zuzüglich der ca. 60 Infografiken bzw. Screenshots. Dafür braucht ein normal begabter Schreiberling wahrscheinlich mindestens ein bis zwei Tage … und hat danach einen Schreibkrampf. Ich für meinen Teil bleibe dabei: Neil hat einen an der Waffel – aber solange er sein Spaß dabei hat und wir alle gemeinsam dabei etwas lernen können ist die Welt in Ordnung. Für alle Interessierten habe ich den Text und die Grafiken von Neils Blog-Post in ein PDF kopiert. Wer mag und es ausgedruckt besser lesen kann (so wie ich) darf sich das gerne durch den heimischen Toner ziehen.