Vor dem Hintergrund der unaufhaltsamen Globalisierung erlangen qualitativ hochwertige Übersetzungen einen immer größeren Stellenwert. Dass gute Übersetzungen nicht von Anwendungen wie dem Google Translator geleistet werden können, ist allgemein bekannt. Übersetzungsprogrammen fehlt die Fähigkeit, kulturelle Feinheiten zu übertragen und auf neuauftretende sprachliche Phänomene angemessen zu reagieren. Sprache unterliegt nicht nur logischen Gesetzmäßigkeiten, daher können Übersetzungsprogramme nicht ebenso gute Arbeiten liefern wie eine echte Person mit kulturellem Verständnis.
Die Organisation eines Events ist mit viel Arbeit und Zeitaufwand verbunden. Dazu gehört nicht nur die Vorbereitung der Location, sondern auch effektives Eventmarketing, also eine Event-Promotion mit dem Ziel, neue Teilnehmer oder Sponsoren zu gewinnen.
Je nachdem ob es um ein Konzert, eine Fachkonferenz oder ein Event für Familien geht, können mögliche Teilnehmer über unterschiedliche Kommunikationsmaßnahmen erreicht werden. Dazu gehört Werbung über Facebook, Twitter und Co, Pressearbeit und Newsletter-Marketing. Doch bevor man eine Entscheidung über den richtigen Kanal trifft, sollte man herausfinden, wo sich seine Zielgruppe aufhält.
Welche Kommunikationsmaßnahmen helfen mehr Teilnehmer zu gewinnen?
Bevor man über die sinnvollen Kommunikationskanäle nachdenkt, sollte man einen Marketing Plan erstellen. Und das am besten gleich am Anfang der Vorbereitung, sobald der Termin des Events feststeht. Darin muss dokumentiert werden, welche Ziele erreicht werden sollten, wer angesprochen wird und mit welchen Kommunikationsmaßnahmen.
Je schneller man mit der Kommunikation beginnt, desto schneller kommt man an die neuen Teilnehmer heran. Vor allem betrifft das Events, die man in der Presse bewerben will. Da Medien oft lange Vorlaufzeiten haben, muss man manchmal schon einige Monate vor dem Event mit der Pressearbeit loslegen.
Erfolgreiches Eventmarketing hängt im Wesentlichen davon ab, wie konsequent man potenzielle Teilnehmer anspricht und ob man es schafft, sie ans Unternehmen zu binden. Dafür werden folgende Maßnahmen eingesetzt.
Newsletter
Das Newsletter Marketing zählt zu den effektivsten Methoden für die Bewerbung einer Veranstaltung. Auch wenn der Aufbau des E-Mail Verteilers viel Zeit in Anspruch nehmen kann, ist die direkte Ansprache von Interessenten, Fans und Abonnenten immer effektiv, wenn es um die Gewinnung neuer Teilnehmer für die Veranstaltung geht.
Damit das Newsletter Marketing wirklich gut funktioniert, sollte man einen gut gepflegten Verteiler haben. Dabei ist es wichtig, dass sich die Teilnehmer in Ihre E-Mail Liste eintragen. Ohne ihre Zustimmung darf man keine Newsletter versenden. Sorgen Sie deshalb dafür, dass die Teilnehmer Ihrer Veranstaltungen diese Möglichkeit haben – sowohl während des Events als auch danach.
Versenden Sie regelmäßig Informationen, die für die Teilnehmer interessant sein könnten. Machen Sie auch mal Geschenke wie Give-Aways oder kostenlose Tickets und veranstalten Sie Gewinnspiele. Die E-Mails sollten wenig Werbung und viele Informationen enthalten. Beschreiben Sie kurz die Vorträge, die bei Ihrer Veranstaltung gehalten werden und formulieren Sie Ihren Text so, dass der Nutzen für die Teilnehmer sofort ersichtlich ist. Formulieren Sie einen Betreff, der sofort Neugier weckt und der Leser sich schnell entscheiden kann, die Mail anzuklicken.
Pressearbeit
Geht es um eine Veranstaltung, die sich an die breite Masse wendet, kann eine Erwähnung in den Zeitungen oder in der Publikumspresse helfen neue Teilnehmer zu gewinnen. Doch eine Veranstaltung in den Medien unterzubringen ist schwierig und erfordert viel Fingerspitzengefühl:
Das Thema der Veranstaltung muss für die Medien interessant sein. Sind prominente Redner dabei? Hat das Event eine große Bedeutung auf der lokalen Ebene oder hilft, bestimmte Probleme zu lösen? Nur wenn die Veranstaltung einen echten Mehrwert hat, lohnt es sich, Journalisten anzusprechen.
Der Text der Pressemeldung muss spannend formuliert werden. Eine Aufzählung von Einzelheiten reicht nicht aus. Erzählen Sie die Geschichte rund um Ihre Veranstaltung und stellen Sie den Nutzen in den Vordergrund.
Man muss nach den richtigen Medien und den richtigen Journalisten recherchieren – so findet man heraus, für welche Medien das Thema tatsächlich interessant und welcher Journalist dafür zuständig ist.
Damit Sie noch mehr Chancen haben, die Aufmerksamkeit der Journalisten zu gewinnen, machen Sie kreative Events – auffällige Locations oder eine ungewöhnliche Umsetzung (Schneeparty im Sommer) sind für Journalisten interessanter als ein „normales“ Gala-Dinner.
Social Media
Über soziale Netzwerke lassen sich Veranstaltungen gut bewerben. Ob Fachkongresse oder Flohmärkte – für jede Veranstaltungsart gibt es ein passendes Netzwerk. Social Media Kanäle wie Facebook, Twitt
er und Instagram sind wie geschaffen für das Eventmarketing. Auch während der Veranstaltung kann man mit Nachrichten, Live-Videos und Bildern über Social Media alle Interessenten auf dem Laufenden halten. Wichtig ist es die Veranstaltung rechtzeitig anzukündigen. Mit Facebook, Twitter oder Xing können Unternehmen nicht nur auf ihre Veranstaltung aufmerksam machen, sondern auch potenzielle Teilnehmer animieren, die Veranstaltung zu teilen und so neue Interessenten zu gewinnen.
Entscheidend bei der Auswahl von Social Media ist zu wissen, welche sozialen Netzwerke bei den potenziellen Themen beliebt sind. Das hängt zum einen vom Thema ab (Fach-Veranstaltungen lassen sich über Business Netzwerke wie Xing und LinkedIn und über spezielle Berufsgruppen auf Facebook am besten bewerben). Auch das Alter der Zielgruppe ist entscheidend: Die junge Zielgruppe kann man über Facebook nicht erreichen. Dafür sollte man lieber auf Snapchat kommunizieren und die Anmeldung zum Event im Internet so einrichten, dass sie mit einem Klick über Whatsapp und Snapchat geteilt werden können.
In dieser Infografik finden Sie weitere Informationen für die Promotion Ihrer Veranstaltung in Social Media.
Effektives Eventmarketing mit bestehenden Teilnehmern
Ein wichtiger Teil des Eventmarketings ist es die bestehenden Teilnehmer für weitere Events zu gewinnen.
Dafür braucht man nicht viel: Um bei den Teilnehmern in Erinnerung zu bleiben, sollte man regelmäßig E-Mails an diese schicken.
Es ist wichtig bei den Teilnehmern in Erinnerung zu bleiben. Dafür ist das Newsletter Marketing gut geeignet. Schicken sie doch E-Mails mit der Zusammenfassung von interessanten themenrelevanten Artikeln. So bieten Sie den Abonnenten den Nutzen einen Nutzen und bleiben bei ihnen im Gedächtnis.
Wenn Sie eine neue Veranstaltung planen, dann kontaktieren Sie gleich die Teilnehmer, die letztes Jahr dabei waren. Sprechen Sie in Ihrer Kampagne noch mal die Aspekte an, für die die Veranstaltung besonders gelobt wurde (z.B. gutes Essen, ausgezeichnete Vorträge, herzliche Atmosphäre).
Damit die vergangene Veranstaltung nicht zu schnell in Vergessenheit gerät, lohnt es sich Newsletter-Kampagnen direkt im Anschluss zu versenden. So kann man die Teilnehmer an die Veranstaltung erinnern, Ihnen die Bilder vom Event senden, aber ihnen auch gleich einen Platz in der Veranstaltung für das nächste Jahr anzubieten.
Die Zeit bis zur Veranstaltung können Sie nutzen, um dem Event einen Mitmach-Charakter zu verleihen. Fragen Sie doch die potenziellen Teilnehmer nach ihrer Meinung und bieten Sie Ihnen eine Möglichkeit die Veranstaltung mitzuorganisieren. Was ist besonders gut gelaufen? Was hätten Sie sich gern gewünscht? Mit Umfragen kann man einen guten Eindruck gewinnen, was sich Teilnehmer wünschen.
Als Unternehmen freut man sich, wenn man loyale Kunden hat. Doch auch als Kunde wünscht man sich mehr Loyalität seitens Unternehmen. Selektieren Sie Ihre Teilnehmer und wählen Sie diejenigen, die immer bei Ihren Events dabei sind und drücken Sie Ihre Anerkennung aus. Als Belohnung eignet sich zum Beispiel ein postalisch versendeter Brief mit einer Danksagung. Solche Kleinigkeiten haben eine größere Wirkung als man denkt. Die Teilnehmer fühlen sich wertgeschätzt und bauen eine Bindung zum Unternehmen auf.
Was müssen Unternehmen heute mitbringen, um ganz vorne mitzuspielen? Disruptive Thinking rufen die einen, Internet of Things und Industrie 4.0 die anderen. Eins haben diese Buzzwords gemeinsam: Für „Business as usual“ ist kein Platz mehr. Der Markt verändert sich mit rasantem Tempo und der Druck auf die etablierten Unternehmen steigt. Wer sich auf seinen Erfolgen ausruht, wird dauerhaft Marktanteile, Kunden und Umsatz verlieren und findet sich schnell auf der Verliererstraße wieder.
Und als Vertriebsexperte kann ich Ihnen sagen: Ein gutes Salesteam alleine reicht nicht mehr aus, um fehlende Strategie und unzureichendes Management zu substituieren. Erfolg ist und bleibt Chefsache. Nur, wenn Sie Ihren Vertrieb effektiv einbinden und alle Rädchen ineinandergreifen, bringen Sie Ihr Unternehmen langfristig auf Erfolgskurs!
Wie das Internet den Markt verändert
Man hört es vielerorts: Die Welt, wie wir sie kennen, befindet sich im Umbruch. Doch das Internet existiert nicht erst seit gestern, wenngleich manche Unternehmen so tun, als hätten sie es erst kürzlich entdeckt. Nutzerfreundlichkeit, leicht zugängliche Informationen und guter Online-Service gehören mittlerweile zum Standard des digitalen Zeitalters.
Im Sog des Online-Handels drängen nun nicht nur neue Anbieter in den Markt, sie optimieren auch interne Produktionsabläufe, wodurch die alteingesessene Konkurrenz schnell das Nachsehen hat. Wer hier nicht up to date ist, landet schneller in der Versenkung, als ihm lieb ist.
Der Wettbewerb nimmt zu – das merken alle Marktteilnehmer. Gerade der Vertrieb spielt dabei eine Schlüsselrolle, denn der zunehmende Online-Markt stellt das klassische Verkaufsbusiness auf den Kopf. Kunden recherchieren online, bevor sie überhaupt einen Termin vereinbaren – damit verlieren Verkäufer ihre bisher exklusive Expertise. Die ständige Abrufbarkeit aller Informationen gibt dem Kunden alle notwendigen Instrumente an die Hand, um sich die Rosinen im Wettbewerb selbst herauszupicken. Mehr vom Gleichen hilft hier nicht. Der Vertrieb muss sich im gesamten Gefüge des Unternehmens neu erfinden.
Der Kunde im Fokus des ganzen Unternehmens
Was bedeutet das für die Chefetage und wie sollten Führungskräfte auf diese Veränderungen reagieren? Oberste Priorität sollte immer und zu jeder Zeit der Kundennutzen haben. Richten Sie Ihr ganzes Unternehmen auf die Bedürfnisse und Wünsche Ihrer Kunden aus. Nicht der Vertrieb alleine ist der Game Changer – sondern das ganze Unternehmen. Von der Chefetage durch alle Ebenen hindurch muss der Sales-Drive, der Hunger auf den Verkauf, verinnerlicht entwickeln. Nur so wird Ihr Unternehmen zu einer wirklichen Sales-Performance-Organisation.
Denn auch der beste Vertrieb wird als Einzelkämpfer im Unternehmen irgendwann untergehen, wenn er nicht strategisch und operativ unterstützt wird. Hier ist die Unternehmensführung gefragt: Sie muss durch innovative Produkte, Prozesse und Unternehmensstrukturen den absoluten Fokus auf den Kunden verinnerlichen und somit die perfekten Rahmenbedingungen für den Vertrieb schaffen.
Wenn alles vom Vertrieb abhängt
Der Haken an der Sache: In vielen Unternehmen herrscht nach wie vor eine klassische Rollenverteilung. Der Vertrieb stellt in den Köpfen der Führungsetage immer noch eine einfache Weiche dar, die per Knopfdruck auf Erfolg gestellt werden kann. Der Umsatz stimmt nicht? Fast reflexartig wird dem Vertrieb eine Umsatzsteigerung vorgeschrieben. „Das werden die Jungs schon richten!“, heißt es dann meist.
Ganz so einfach funktioniert das heutzutage leider nicht mehr. Wie auch das Beispiel eines Mittelständlers zeigt, der aufgrund mäßiger Quartalszahlen eine zehnprozentige Umsatzsteigerung von seinem Vertrieb einfordert. Doch woher kommt diese realitätsferne Forderung?
Die Antwort: Die Top-Entscheider sind allesamt Zahlenmenschen, die für eine positive Bilanz sogar die eigene Großmutter verkaufen würden. Und vom Sales-Drive haben sie noch nicht einmal gehört. Der Vertriebsleiter ist nun in der Bredouille, da er den zahlengetriebenen Chefs nicht auf Augenhöhe begegnen kann und seinem eigenen Team eine unrealistische Umsatzsteigerung verklickern muss, die jeden einzelnen massiv unter Druck setzt. Natürlich ohne irgendwelche Hilfe von oben in Form von neuen Produkten, Aktionsangeboten oder ähnlichem.
Und siehe da: Ohne Unterstützung aus dem Rest des Unternehmens hat der Vertrieb nach einem Jahr keine nennenswerte Umsatzsteigerung erreicht. Wie auch? Nur die Kluft zwischen Geschäftsführung und Vertrieb klafft weiter auseinander. Eine klassische Lose-Lose-Situation: Der Vertrieb fühlt sich alleine gelassen und die Geschäftsführung sieht sich in ihren Vorurteilen bestätigt à la „Die Vertriebler fahren nur dicke Autos und trinken Kaffee mit den Kunden!“
Sieht so eine Sales-Performance-Organisation aus, in der jeder Mitarbeiter für den Verkauf brennt? Mitnichten, denn ansonsten würden alle Abteilungen in den Change-Prozess einbezogen werden. Zum Beispiel wären zusätzlich Trainingsmaßnahmen für Vertriebler denkbar, die Veränderungen durch den Online-Handel thematisieren. Flankierende Marketingmaßnahmen hätten den Vertrieb unterstützen können, eine Weiterentwicklung der Produkte wäre möglich gewesen.
Kurz und knapp: Es wäre strategische Planung notwendig gewesen, die das ganze Unternehmen betrifft und den Vertrieb nicht losgelöst von diesem betrachtet. Strategisches Missmanagement kann durch Ad-hoc-Aktionen eben nicht im Vorbeigehen ausgebügelt werden.
Lassen Sie Ihr Salesteam nicht allein
Auch im digitalen Zeitalter ist der Vertrieb nach wie vor Motor Ihres Unternehmens. Nur weil es heutzutage mehr braucht als gute Verkäufer, heißt das nicht, dass der Vertrieb ausgedient hat. Sie müssen ihn aber sorgsamer behandeln und pflegen. Früher konnte der Außendienst autark als „Staat im Staate“ relativ erfolgreich arbeiten. Heute müssen Sie ihn zwingend ins Unternehmen einbinden. Nur wenn genug Input in den Vertrieb fließt, wird er ein Vielfaches an Output (Umsatz) abgeben.
Zum Schluss noch eine Maßnahme, die dem sogenannten Silodenken im Unternehmen entgegenwirkt. Denn wenn Sie eine Sales-Performance-Organisation werden wollen, muss abteilungsübergreifend gedacht werden – mit vollem Fokus auf den Verkauf.
Wenn die Mitarbeiter aber bloß bis zum „Abteilungszaun“ denken und der Vertrieb ohnehin einen schweren Stand hat, sollte jeder, wirklich jeder Mitarbeiter im Unternehmen einmal in seiner Laufbahn, besser regelmäßig, mit einem Außendienstmitarbeiter einen Tag lang „auf Achse“ sein. Und zwar ein Tag mit Neukundengeschäften, wo sich der Außendienstler auch mal eine „blutige Nase“ holt.
Das schafft Verständnis für diese Schwerstarbeit und impft jedem Mitarbeiter nebenbei die nötige Sales-DNA ein. Ein wichtiger Schritt auf Ihrem Weg zur Sales-Performance-Organisation.
Das Buch:Peter KitzkiPole-Position oder Staub schlucken
Erfolgreicher Vertrieb beginnt in der Chefetage
224 Seiten, gebunden
29,95 €
ISBN: 978-3648094976
Haufe Lexware, 2017
Der Pokal von heute ist morgen nichts mehr wert! Denn Unternehmen, die sich auf ihren Erfolgen ausruhen, verlieren langfristig Marktanteile, Kunden und Umsatz. Vertriebsexperte Peter Kitzki zeigt in „Pole-Position oder Staub schlucken“, wie Unternehmen gegensteuern, den Markt aktiv mitgestalten und den Vertrieb zum Motor ihres Unternehmenserfolgs machen können. Denn nur der permanente Fokus auf Sieg und eine von allen, Führungskräften wie Mitarbeitern, gelebte „Vertriebsdenke“ machen Unternehmen fit, um als Erster über die Ziellinie zu gehen. Anhand spannender Beispiele aus der Königsklasse des Motorsports vermittelt Peter Kitzki praxisnahes Wissen und macht Unternehmen fit für die nächste Saison. Werden Sie zur Sales-Performance-Organisation: Denn Staub schlucken ist keine Alternative! www.pole-position-im-vertrieb.de
Haben Sie sich für heute auch wieder so viel vorgenommen? „Projekt A soll endlich
weitergehen.“ „Phase B muss diese Woche ein Ende finden.“ Wie am Jahresbeginn sind Montagfrüh die Vorsätze groß. Doch leider lassen wir uns nur zu gerne von ihnen ablenken. Der kleine Büroteufel hat einen Namen: Prokrastination.
Das kennt wohl jeder: Sie ziehen abends nach der Arbeit Resümee und wundern sich „Wo ist nur der Tag geblieben?“ oder „Wieso wird die To-do-Liste einfach nicht kürzer, sondern länger?“ und „Warum rückt die Deadline so unglaublich schnell näher?“. Besonders Selbstständige, Kleinunternehmer und Neugründer leiden unter diesem Effekt der verschwundenen Zeit – also alle, die in sehr vielen unterschiedlichen Projekten involviert sind.
Sind wir ehrlich zu uns selbst, ahnen wir, woran es oft liegt: Beim Recherchieren im Internet haben wir uns auf Facebook verloren. Der Austausch mit Kollegen ist ein längerer Plausch geworden. Und irgendwie musste dringend der Schreibtisch aufgeräumt werden. Das Phänomen ist so bekannt wie verbreitet: Prokrastination. Auch Aufschieberitis genannt. Doch wo kommt sie her und wie wird man sie los?
Warum schieben wir Dinge überhaupt auf?
Warum verhalten wir uns unproduktiv, obwohl wir es eigentlich besser wissen? Obwohl viel zu tun ist und wir das Projekt toll finden? Auch das schlechte Gewissen hinterher ist uns allzu gut bekannt. Ich kann Sie beruhigen: Selten hat Prokrastination etwas mit Faulheit zu tun. Das Aufschieben beruht oftmals auf Angst. Denn oft stellen wir sehr hohe Anforderungen an uns selbst. Gleichzeitig haben wir Angst, diesen angestrebten Perfektionismus nicht erreichen zu können. Die Folge: Stress. Wir fangen mit der Arbeit erst gar nicht an. So können wir auch nicht versagen. Der Verstand schaltet auf stumm.
Angst vor Erfolg, Suche nach Belohnung
Auch die Angst vor dem Erfolg hemmt uns oft. Denn gute Ergebnisse führen meist zu weiteren und vielleicht schwierigeren Aufgaben. Dahinter steht jahrelange Konditionierung von Eltern, Lehrern und Vorgesetzten, die immer noch „ein bisschen mehr“ abgefragt haben. Daraus wächst die Sorge, sich bei Erfolg nur noch mehr aufzubürden. Es entsteht ein Kreislauf von Aufschieben und wachsender Versagensangst.
Belohnung ist die andere Hauptursache fürs Aufschieben. Wir sind sehr kreativ darin, unser Belohnungszentrum zu befeuern: Müll rausbringen, E-Mail-Postfach aufräumen, Akten wegheften. Schnell und leicht erledigt. Wir fühlen uns gut. Das lenkt uns wunderbar von anderen unangenehmen Aufgaben ab. Wer sich also selbst immer wieder bei solchen Dingen erwischt, muss seine Einstellung ändern – zur Arbeit und zu sich selbst.
Wie lässt sich Aufschieberitis vermeiden?
1. Das richtige Wort verändert die Einstellung
Kommen Ihnen folgende Sätze aus Ihrem inneren Monolog bekannt vor?
• „Es ist noch so viel zu tun“,
• „Ich muss dringend damit fertig werden“ oder
• „Ich sollte das unbedingt perfekt erledigen.“
Solche Formulierungen implizieren, dass wir uns gegen die Arbeit wehren und wider unseren Willen handeln. Damit sich Ihre Einstellung ändert, müssen Sie Ihre Sprache überdenken: Streichen Sie „muss“ und „sollte“ aus Ihrem Wortschatz. Das befreit. Ersetzen Sie die Worte durch Aussagen wie:
• „Wann und wie kann ich mit der Arbeit loslegen?“
• „Ich entscheide mich dafür, …“
• „Ich werde ein menschliches Ergebnis erzielen.“
2. Kurze Etappen für ein großes Ziel
Mehr Aufgaben produzieren mehr Stresshormone. Mein Rat: Schauen Sie sich nicht den ganzen Berg auf einmal an. Gehen Sie etappenweise vor. Wie bei einer Wanderung. Hier ist es deutlich motivierender, sich vor Augen zu halten, dass der nächste Rastplatz nur 15 Minuten entfernt liegt. Dass es noch sechs Stunden bis zum Ziel sind, klingt hingegen unendlich lang.
So sollten Sie auch Ihre Projekte angehen: in mehreren kleinen Schritten mit regelmäßigen Pausen. Dadurch erhalten Sie das Gefühl der Kontrolle. Und die vielen Aufgaben lähmen nicht Ihr gesamtes Tun. So stärken Sie Ihr Selbstwertgefühl. Nur durch die klare Einteilung von Arbeit – Erholung – Arbeit – Erholung verbessern sich in den arbeitsintensiven Phasen Ihre Ergebnisse. Es ist unmöglich, produktiv zu sein, ohne die eigenen Batterien aufzuladen.
3. Umgekehrte Zeitplanung
Besonders Selbstständige vergessen oft, dass sie an einem 24-Stunden-Tag auch noch schlafen, essen und andere Dinge tun müssen. Auch ohne feste Bürozeiten ist der Tag begrenzt. Trotzdem planen viele ihre Zeit unrealistisch. Um diesem Problem Herr zu werden, gibt es den Ansatz des umgekehrten Zeitplans. Diesen arbeiten Sie von hinten auf – vom Abgabetermin bis zum heutigen Datum. Dabei werden zuerst elementare Dinge wie Schlaf, Mahlzeiten und feste Termine erfasst. Vorsicht: Auch Aspekte wie Freizeitaktivitäten und morgendliches Pendeln dürfen Sie nicht vergessen.
Diese Vorgehensweise zeigt Ihnen, wie viel Zeit tatsächlich für wichtige Projekte vorhanden ist. Sie wirft einen realistischeren Blick auf Ihre Aufgaben. Da Sie so auch erst die angenehmen Dinge sehen, motiviert diese Art der Zeitplanung zusätzlich.
4. 30 Minuten sind genug
Mit der 30-Minuten-Regel verpflichten Sie sich, an wichtigen Projekten nur eine halbe Stunde zu arbeiten. Stoppen Sie die Zeit. Das klingt praxisfeindlich? Glauben Sie mir: 30 Minuten sind lang genug, um ein gutes Stück voranzukommen. In diesen 30 Minuten – ohne irgendeine Unterbrechung wie telefonieren oder Mails lesen – lässt sich viel erledigen. Gleichzeitig tun sie nicht weh. Wer zur Prokrastination neigt, kann sich hiermit selbst überlisten.
Legen Sie sich ein Notizblock bereit, während Sie arbeiten. Hier schreiben Sie alle Aufgaben rein, die Ihnen gerade so wichtig erscheinen, dass Sie Ihre derzeitige Arbeit unterbrechen wollen. Diese Aufgaben erledigen Sie später. Oder gar nicht. Gleichzeitig tragen Sie Ihre produktiven Zeiten ein. Am Abend lesen Sie vielleicht „3×30 Minuten für Projekt A“. Am Ende der Woche etwa „41×30 Minuten für Projekt B“. So umgehen Sie das beschriebene Gefühl des verlorenen Tages. Zudem macht es sichtbar, was Sie über die Woche geschafft haben. Das motiviert extrem.
5. Quick-Tipps gegen das Aufschieben
Abschließend noch ein paar Quick-Tipps, die Ihnen gegen spontane Anfälle von Aufschieberitis helfen können:
• Konzentrieren Sie sich immer nur auf das, was Sie gerade tun können.
• Erlauben Sie sich, Fehler zu machen. Aus Fehlern lernt man.
• Beginnen Sie mit einem Entwurf und verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass das Ergebnis sofort perfekt sein muss.
• Beginnen Sie klein. Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
• Konzentrieren Sie sich aufs Anfangen. Überlegen Sie nicht schon vorab, wie Sie etwas abschließen sollen. Wenn Sie anfangen, erledigt sich das Fertigwerden von alleine.
• Lähmt Sie die Angst vor einer Aufgabe, schreiben Sie auf, was im schlimmsten Fall passieren kann. Überlegen Sie, welche Alternativen Ihnen offenstehen. Und was Sie in diesem Moment tun können, damit es erst gar nicht so weit kommt.
• Wenn Sie ein Tief haben, hören Sie nicht auf. Bleiben Sie nur noch fünf Minuten dran. Wenn Sie die Hürde des Problems nur ein kleines Stück überwinden, wird es Ihnen am nächsten Tag leichter fallen, wieder anzufangen.
• Gönnen Sie sich einen freien Tag in der Woche.
Kurzum: Hören Sie auf, aufzuhören!
Sie sehen: Aufschieben basiert auf vielfältigen Ursachen. Es bedeutet weder, dass Sie faul oder gedankenlos sind. Gleichzeitig gibt es viele Möglichkeiten, Prokrastination zu begegnen. Das Wichtigste sind ein gutes Selbstwertgefühl und Ihre Einstellung zur Arbeit. Wenn Sie sich dem bewusst sind und beides beeinflussen können, bleiben Sie produktiv und motiviert. Mein letzter Tipp, um Aufschieberitis loszuwerden: Fangen Sie einfach an!
Zur Veranschaulichung eines Projektes ist es für dich wichtig eine genaue Ausrichtung deiner Ziele für dich selbst formuliert zu haben. Es zeugt von enormer Wichtigkeit sich selbst einen klaren Plan zu machen, um den Projektsponsoren ein tadelloses Projekt zu präsentieren, was durchaus nicht immer allzu einfach ist. Ein ganzheitliches Projekt definierst du, vorerst, in kleinere Teilziele, sodass du kleinere Erfolge erzielen kannst und später dein groß angestrebtes Hauptziel erreichen wirst.
Hierdurch kannst du messbare Leistung vorzeigen und den Projekterfolg für alle Stakeholder sichtbar visualisieren. In verschiedenen Schritten deines Tuns wird dir bewusst werden, dass durch deine Arbeit externe Anbieter die Gestaltung der Dienstleistung vorbereiten, bewerten und am Ende auch durchführen können. Für dich sollte bei der Ausrichtung eines Projektes die Messbarkeit deiner Vorstellungen, also der Zustand des Projektendes, im Vordergrund stehen.
Zur Erreichung eines Projekterfolges ist es immer erforderlich eine ganzheitliche Projektausrichtung vorgenommen zu haben, um alle Rahmenbedingungen klar zu definieren und spezifizieren.
„Jedes Projekt endet so, wie es begonnen hat“.
Lastenheft und Pflichtenheft vor Projektbeginn
Am Anfang deines Projektes ist es wichtig dir deiner Aufgabe klar zu werden. Das fällt dir am Leichtesten, wenn du ein Lasten- und ein Pflichtheft in deinem Projekt integrierst. In diesen Dokumenten wird beschrieben, was zu tun ist und wie etwas zu tun ist, sodass der Ablauf vollkommen klar scheint und deine Projektausrichtung schon vor dem Start mit dem eigentlichen Projekt an eine gute Planung gebunden ist.
Lastenheft
Dein Lastenheft trägt diesen Namen nicht, weil dir deine Intention zum Zufriedenstellen des Auftraggebers zur Last fällt, sondern weil vorerst alle Bürden zur Bewältigung niedergeschrieben werden. Das Lastenheft ist hierbei klar auf das ausgelegt, was der Auftraggeber eines Projektes an Anforderung wünscht umgesetzt zu bekommen. Hierbei geht es mehr darum, dass die Wünsche und Vorstellungen des Auftraggebers definiert und beschrieben werden, jedoch nicht die etwaige Umsetzung. Im Lastenheft wird klar erläutert, was das Hauptprojektziel sein soll, wie Teilziele aufgebaut sind und welche Bereiche Antworten bedürfen, sowie welche Kriterien zu einem wohlwollenden Projektabschluss führen. Ist der Projektanlass erst identifiziert und dein
Projektplan durch die grobe Planungsphase gelaufen, kommst du zum Pflichtenheft, welches ausführlich das „wie etwas gemacht wird“ beschreibt und dir einzelne Teilziele des großen Projekts näherbringen wird. Hierbei ist es von großer Bedeutung, dass die Anforderungen SMART formuliert sind, um diese messbar sowie greifbar für alle Projektbeteiligten zu gestalten.
Gleichzeitig stellt dieses Dokument die Freigabekriterien an das spätere Pflichtenheft zur Verfügung, um die Umsetzungsphase deines Projektes zu starten.
Pflichtenheft
Das Pflichtenheft wird immer auf Basis des Lastenheftes erstellt. Hierbei werden die einzelnen Projektziele und Anforderungen in einem Lösungskonzept definiert und das Verfahren der Umsetzung spezifiziert und schriftlich fixiert. Aufgrund dieser ausführlichen Abgrenzung wird das Projekt auf stabile Beine gestellt und die umzusetzenden Punkte messbar ausgewiesen.
Weiterhin ist für dich zu beachten, dass nicht nur der Lösungsweg definiert wird, sondern auch großer Wert auf die Rahmenbedingungen, Budget und Abnahmezustand gelegt wird. Weiterhin können auch schon Risiken ausgewiesen werden, sofern diese zu diesem Zeitpunkt schon identifiziert werden können.
Es wird dir wahrscheinlich immer klarer, dass das Pflichtenheft immer die Mutter aller Dokumente in deinem Projektmanagement sein sollte.
Erzielte Projektleistung
Ist ein Pflichten- und ein Lastenheft ausführlich angefertigt und mehr als zufriedenstellend von den Projektentscheidern abgenommen, so kann die wahrliche Bearbeitung des Projektes beginnen. Alle Projektparteien können Ihre tatsächliche Arbeit auf eindeutig definierte Arbeitspakete konzentrieren und die Projektqualität und Projektdurchführung signifikant steigern.
Der Projekterfolg wird klarer und sehr viel einfacher zu erreichen, da eine Abgrenzung bei den Inhalten und Rahmenbedingungen, sowie bei der Bewertung des Projektzustandes möglich ist.
Keine Grauzonen und Unbekannten in den Projektinhalten oder der Erwartungshaltung, keine gezwungenen Nachträge und Change Request gefährden Projektplanung und Projekterfolg.
Ein Projektstatus wird klarer, transparenter und greifbarer, da dieses anhand der Ziele im Pflichtenheft ausgerichtet werden kann und hierdurch eine einheitliche Grundlage für Inhalt und Struktur bei Lenkungsgremien bietet.
Der Projekterfolg wird nicht zu subjektiven Bewertung der verschiedenen Projetkrollen, sondern kann sich auf definierte, messbare Ziele konzentrieren und somit indirekt auch die Subjektivität positiv beeinflussen.
Als Selbstständiger erhält man Lob und Zuspruch fast überall, wo man mit Leuten spricht. Beeindruckend finden sie es, dass man das Risiko eingeht und dass man den Mut hat, sich selbst zu vermarkten. Doch nicht immer sind die Gesprächspartner auf der eigenen Seite. Geht es einmal ums Finanzielle und darum, einen Kredit aufzunehmen, stößt man als Selbstständiger an seine Grenzen. Absagen und viel höhere Zinsen als für Angestellte oder Beamte stehen an der Tagesordnung. Aber warum ist das eigentlich so?