Wir stehen vor einer neuen Ära der Kommunikation. Menschen lernen, mit Maschinen zu reden, und Maschinen lernen, mit Menschen zu reden. Die voranschreitende Digitalisierung macht dies möglich. Sie betrifft letztlich jeden Unternehmensbereich. Kein einziges Unternehmen kann sich dem entziehen. Schon längst sind viele digitale Annehmlichkeiten für die Kunden ganz selbstverständlich. Das heißt, sie lösen höchstens Zufriedenheit aus.
Doch Geldscheine winken vor allem in der Begeisterungszone. Dazu werden Einfühlungsvermögen und Leidenschaft für die Belange der Kunden gebraucht. Wo aber Technokraten agieren, besteht die Gefahr, dass sich alles um Systeme, Prozesse und Daten sowie ums Analysieren und Messen dreht. Die Menschlichkeit in der Kundenbeziehung bleibt dabei oft auf der Strecke. Um jedoch in den Begeisterungsbereich vorzustoßen, wird genau diese gebraucht.
Menschlichkeit äußert sich in Emotionalität, in Nützlichkeit und in Sinnlichkeit. Sie zeigt der kalten Technik ein heiteres Gesicht. Sie sorgt für Reputation, für Identifikation, für Loyalität und für Empfehlungsbereitschaft – und damit auch für neue Kunden und gutes Geschäft. Vor allem um solche Facetten geht es im jüngsten Buch von Business-Coach und Vortragsrednerin Anne M. Schüller: „Touch.Point.Sieg.“
• Touch: Teil 1 des Buches verschafft Einsichten darüber, welche Mittel und Wege der Kommunikation den Kunden tatsächlich berühren und zum Ja-Sagen bringen. Erkenntnisse aus der modernen Gehirn- und Verhaltensforschung kommen dabei zu Hilfe.
• Point: Teil 2 des Buches beschäftigt sich mit den Berührungspunkten zwischen Anbieter und Kunde. Hierbei geht es vor allem um die Touchpoint-Analyse, die Customer-Journey und weitere Umsetzungskonzepte, in die die Mitarbeiter aktiv eingebunden werden.
• Sieg: In Teil 3 des Buches geht es um Content-Marketing, Communitys, Crowdsourcing und weitere Facetten einer zukunftsweisenden Kommunikation. Hierzu gehört auch ein neues Berufsbild: der Customer Touchpoint Manager. Als Advokat des Kunden sorgt er für eine Synchronisierung aller Prozesse.
Das Buch ist praxisorientiert und erfreulich gut zu lesen, quasi ein Muss für jeden Unternehmer und alle kundennahen Mitarbeiter. Es komplettiert die Trilogie der mehrfach ausgezeichneten Bestsellerautorin zum Thema Touchpoint Management. In ihrem ersten Buch „Touchpoints“ geht es um gelingende Kundenbeziehungen in Social-Media-Zeiten. Und in ihrem zweiten Buch „Das Touchpoint Unternehmen” geht es um Mitarbeiterführung in unserer neuen Arbeitswelt.
Die Geschäftsidee ist da, doch die Zeit ist knapp. Viele angehende Existenzgründer stellen sich daher die Frage, ob sie zwingend einen Businessplan brauchen, um erfolgreich zu sein. Hier erfahren Sie, was ein Businessplan ist und wozu er benötigt wird.
(Der Businessplan wird oft auch noch Geschäftsplan genannt. Der Einfachheit halber sprechen wir nachfolgendend einheitlich von Businessplan.)
Bei klarer Sicht das Ziel ansteuern
Der Businessplan ist ein zentraler Baustein jeder geschäftlichen Neugründung. Oft wird nicht damit gerechnet, wie sinnvoll es sein kann, vorab die eigenen Gedanken und Einfälle in einer Niederschrift zu sortieren. Erst hierbei wird in der Analyse so manche Lücke deutlich; auch Widersprüchlichkeiten zeichnen sich klarer ab.
Den Businessplan durchrechnen
Zudem verschafft eine erste Schätzung der Einnahmen und Kosten Gründern Klarheit über die Rentabilität und damit die Sinnhaftigkeit eines in Planung befindlichen Unternehmens. Hieraus resultiert die Kapitalbedarfsplanung, die auch im späteren Verlauf immer wieder überprüfend herangezogen und mit der tatsächlichen Entwicklung verglichen werden kann.
Im Rahmen einer ersten Marktanalyse zeigt sich zudem nicht nur, wo potentielle Kunden zu finden sind, sondern auch, ob es Konkurrenzunternehmen gibt und wie stark diese den vorhandenen Markt bereits abdecken.
Lese-Tipp: Wie Sie sich nebenberuflich selbstständig machen.
Geldgeber überzeugen
Für die meisten Gründungen wird Startkapital aus fremder Hand benötigt. Nicht nur bei Banken, sondern auch bei der Beantragung von Fördermitteln oder modernen Finanzierungsvarianten wie dem Crowdfunding ist ein Businessplan unabdingbar.
MIt dem Businessplan Geldgeber überzeugen
Er begründet stichhaltig, wozu die Finanzspritze benötigt wird, zeigt Geldgebern aber auch, ob ihre Investition sinnvoll angelegt sein wird. Vorteilhaft ist daran, dass auf diese Weise der eigene Plan nochmals von anderer Seite genau unter die Lupe genommen wird. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich vieles noch folgenlos nachjustieren. Kritik birgt hierbei also Chancen auf eine sicherere Planung.
Lese-Tipp: Wer sich selbstständig machen möchte, findet im kostenlosen E-Book von www.gruendercheck.com noch mehr Tipps und Infos zum erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit.
Den Weg zum Erfolg mit einem Businessplan ebnen
Zahlreiche Branchen planen sehr langfristig, wenn es um den Einkauf von Rohstoffen, Dienstleistungen oder anderen benötigten Produkten geht. Hier dreht sich alles um gute Kontakte und nachhaltige Konkurrenzfähigkeit in Bezug auf Preise oder andere Vorteile, die von Lieferanten erwartet werden.
Als Startup braucht man einen Businessplan
Mit einem schlüssig ausgearbeiteten Businessplan können Sie Ihre zukünftigen Kunden schon im Voraus neugierig machen und für Ihre Leistungen begeistern. Genauso lassen sich mithilfe des Businessplans auch zukünftige Partnerschaften mit anderen Unternehmen sondieren.
Doch Vorsicht: Nicht jede Information, nach denen Banken fragen, geht auch diese Zielgruppen etwas an.
Es empfiehlt sich daher, den vorhandenen Businessplan adressatengerecht so umzuschreiben, dass er keine Geschäftsgeheimnisse an strategische Partner und potentielle Kunden preisgibt.
Ein klares Bild zeichnen
Ein guter Businessplan sollte allgemein verständlich sein und das Vorhaben in allen wichtigen Aspekten klar strukturiert beschreiben. Zunächst sind hierbei Informationen zur Planung der Geschäftsform wichtig. Da Haftungsfragen und Unternehmensgröße nur Teile der zu beachtenden Aspekte sind, zieht man am besten einen Steuerberater oder Notar zu Rate.
Wie ist die Eignung des Gründers für das Business?
Die Eignung des Gründers wird durch seinen Lebenslauf sowie Zeugnisse belegt. Beides sollte zeigen, dass das passende fachliche Know-How vorhanden ist, wozu immer auch kaufmännische Fähigkeiten zählen. Im Anschluss an einen kurzen Überblick über die Branche und deren aktuelle Wettbewerbssituation sollten Vor- und Nachteile des angepeilten Unternehmensstandortes und dessen Infrastruktur erläutert werden.
Lese-Tipp: Interview mit Springest-Gründer Ruben Timmerman
Die Produkte oder Dienstleistungen der Gründung müssen klar zur Geltung kommen, weshalb auch Ihre Vorteile und der Kundennutzen ausführlich gezeigt werden sollten. Dazu gehört eine Beschreibung der Werbe- und Marketingplanung, aber auch der anvisierten Vertriebsstruktur. Sobald Geldgeber hiervon überzeugt werden können, fällt die Verteidigung des Kostenplans deutlich leichter.
Auch die Kosten sollten am besten mit einem Fachmann besprochen werden; gerade unerfahrene Gründer verschätzen sich hier leicht. All diese Angaben laufen darauf hinaus, den Kapitalbedarf realistisch zu berechnen und begründen.
Der Businessplan – gut formuliert hilft er beim Wachstum
Fazit zum Thema Businessplan
Die Erstellung eines Businessplans hilft nicht nur dabei, Geldgeber zu überzeugen. Mit einem anhand dieser Tipps ausgearbeiteten Businessplan kommen Sie auch Ihrem Erfolg mit der eigenen Firma ein gutes Stück näher.
Meetings sind in einem Unternehmen unerlässlich, um alle Mitarbeiter an einen Tisch zu bringen, Ziele der Firma zu besprechen, weitere Verfahrensweisen zu erläutern und neue Ideen zu schaffen. Oftmals verlaufen solche Zusammentreffen jedoch im Sande und bleiben ineffektiv, da die Teilnehmer unter Umständen gar nicht zu Wort kommen oder nicht miteinander kommunizieren.
Spricht zumeist nur der Vorgesetzte oder beharrt eine Person unnachgiebig auf ihrem Standpunkt und werden wichtige Blickwinkel und Aspekte bei einer Fragestellung außer Acht gelassen, so bleibt das Meeting unproduktiv und wirklich gute Ansatzpunkte womöglich ungehört.
Die Six Thinking Hats Methode
Die Six Thinking Hats Methode von Edward de Bono soll diese hinkende Meeting-Kultur nun durchbrechen und für einen strukturierten, effizienten und kreativen Ablauf sorgen. Hierbei werden an die Teilnehmer des Meetings sechs Hüte oder wahlweise Armbänder oder Karteikarten in Weiß, Rot, Schwarz, Gelb, Grün und Blau verteilt.
Jede Farbe steht nun für eine Denkweise, die während bestimmter Fragestellungen eingenommen werden soll. Dabei tragen alle Teilnehmer stets die gleiche Hutfarbe, um ein Chaos an verschiedenartigen Argumenten zu vermeiden und sich auch auf andere Blickwinkel einzulassen. Ist etwa gerade eine „grüne Phase“ eingeläutet, so dürfen kreative Ideen eingebracht werden. Wird dahingegen der weiße Hut aufgesetzt, so muss an ein Problem objektiv und analytisch herangegangen werden.
Wofür stehen die sechs verschiedenen Denkhüte?
Der weiße Hut – Bleiben Sie objektiv und neutral
Zu Beginn der Six Thinking Hats Strategie setzen alle Gruppenmitglieder den weißen Hut auf. Dieser steht für Objektivität, Neutralität und analytisches Denken. In dieser Phase der Besprechung dürfen nur objektiv benennbare Fakten auf den Tisch kommen. Ihre Mitarbeiter sollten hier etwa Daten und Zahlen sowie wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse oder Studien- und Testergebnisse vorlegen.
Der rote Hut – Gefühlen freien Lauf lassen
Den Kontrastpunkt zu erstgenannter Kopfbedeckung stellt der rote Hut dar. Hierbei dürfen alle Diskussionsteilnehmer ihre Gefühle bezüglich der jeweiligen Fragestellung ganz frei äußern. Wichtig dabei ist natürlich, dass von den anderen Teilnehmern keinerlei Wertung bezüglich der jeweiligen Emotionen vorgenommen wird.
Der schwarze Hut – Sich negativen Aspekten stellen
Ein Projekt sollte vor der Verwirklichung natürlich auch stets kritisch beäugt werden. Hierfür eignet sich der schwarze Hut, unter dem jede Fragestellung aus einer negativen Sichtweise beleuchtet werden darf. Risiken, Problemstellungen und eventuell aufgebrauchte finanzielle Mittel oder fehlende Kapazitäten sollen hier genannt werden.
Der gelbe Hut – Positive Seiten eines Projekts erkennen
Negativen Aspekten stehen jedoch auch fast immer positive Kriterien gegenüber, die bei lauter Schwarzmalerei oftmals vergessen werden. Unter dem gelben Hut soll daher optimistisch an eine Fragestellung herangegangen werden. Hier können etwa zu erwartende Einnahmen, die das finanzielle Minus wieder aufheben, oder zukünftige Zielvorstellungen und Hoffnungen eingebracht werden.
Der grüne Hut – Werden Sie kreativ!
Das Team zu kreativen Ideen anzuregen ist wahrscheinlich einer der schwierigsten Aspekte in einem Unternehmen, denn für neue und manchmal auch unkonventionelle Ideen braucht es stets eine mutige Person, die sie ausspricht.
Besonders kreative Personen halten sich in der Gruppe oftmals mit ihren Vorschlägen zurück, da sie sich vor der unter Umständen negativen Reaktion der Kollegen fürchten.
Dem soll der grüne Hut entgegenwirken. Wird dieser getragen, so dürfen alle Teilnehmer jede noch so verrückte und ausgefallene Idee und Alternative nennen. Dadurch kommen Sie unter Umständen genau auf das fehlende Puzzlestück.
Der blaue Hut – Kopfbedeckung des Entscheidungsträgers
Oftmals empfiehlt es sich, das Meeting durch einen Moderator leiten zu lassen. Dieser zieht dann den blauen Hut auf und darf entscheiden, welche Kopfbedeckung die anderen Teilnehmer als nächstes aufziehen müssen. Daneben werden alle Gedanken und Lösungsansätze von ihm geordnet.
Der Träger des blauen Hutes behält stets den Überblick und nimmt eine vermittelnde Position ein. Darüber hinaus sorgt er dafür, dass nicht eine Ansicht bzw. Farbe übermäßig zum Einsatz kommt. Er kann daneben auch eher introvertierte Mitarbeiter ermutigen und fördern.
So gestalten Sie Ihr Meeting mit der Six Thinking Hats Methode
Die Hüte sollten in der ersten Besprechungsrunde in der oben genannten Reihenfolge aufgesetzt werden. Klären Sie jedoch zuvor noch die Fragestellung oder das Problem, welches Sie angehen möchten. Zunächst kommt der weiße Hut zum Einsatz.
Alle Teilnehmer sollen nun ausschließlich Zahlen, Daten und Fakten präsentieren. Wird zum roten Hut gewechselt, darf jeder seine persönliche und unter Umständen sogar gefühlsbetonte Ansicht einbringen. Wird der schwarze Hut aufgesetzt, so sollen sich alle Mitarbeiter über das „Worst-Case-Szenario“ Gedanken machen.
Im Gegensatz dazu müssen Sie mit dem gelben Hut auf dem Kopf auch an die positiven Seiten eines Projekts denken. Spielt dann der grüne Hut eine Rolle, werden kreative Denkansätze gefordert. Am Ende der Diskussionsrunde wird der blaue Hut aufgesetzt.
Alle Ergebnisse werden unter ihm zusammengetragen und zudem wird entschieden, ob eine andere Hutfarbe nochmals verwendet werden sollte, um eventuell unzureichend beleuchtete Punkte nochmals näher zu betrachten. Damit schlussendlich eine Zusammenfassung leichter funktioniert, können Sie alle vorherigen Ergebnisse schriftlich festhalten, zum Beispiel an einem Flipchart oder auf Folien.
Welche Effekte soll die Six Thinking Hats Strategie erzielen?
Die Six Thinking Hats Methode kann für ein Unternehmen zahlreiche Vorteile mit sich bringen:
– Die Six Thinking Hats Methode nutzt es aus, dass alle Meeting-Teilnehmer immer wieder in eine neue Rolle schlüpfen, die unter Umständen völlig fremd für sie ist. So brechen Ihre Mitarbeiter spielerisch aus alten Mustern aus und werden offener für andere Meinungen.
– Durch die Strategie der sechs Denkhüte wird ein Problem unter den verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet.
– Durch den stetigen Wechsel der Hüte können einzelne Ansichten nicht in den Vordergrund geraten und gleichzeitig andere Ansichten nicht vergessen werden.
– Alle Talente und Denkweisen eines Mitarbeiters werden gefördert und gehen nicht unter. Auch eine vielleicht introvertierte und dennoch kreative Person wird gehört und nicht etwa von einer sehr extrovertierten stets analytisch denkenden Person übertönt.
– Das Meeting wird aufgelockert und nicht nur eine Person redet auf die Gruppe ein.
– Durch die gleiche Denkrichtung in der jeweiligen Hutfarbe schließt sich das Team zusammen und kann gemeinsam eine Lösungsstrategie erarbeiten.
Als Unternehmer lese ich seit vielen Jahren unterschiedlichste Literatur und Biografien von anderen erfolgreichen Menschen. Für den Blog Unternehmer-Portal habe ich außerdem viele mittelständische Unternehmer und Gründer interviewen können. Dabei bekommt man einen Blick dafür, wie erfolgreiche Menschen denken und was sie anders machen und weshalb sie letztlich erfolgreich sind. Daher habe ich mir heute einmal die Mühe gemacht, die meiner Meinung nach wichtigsten Eigenschaften und Gewohnheiten von erfolgreichen Menschen zusammenzutragen.
Diese Menschen um die es hier geht sind in aller Regel Unternehmer. Entrepreneure müssen meiner Meinung nach vor allem zwei Fähigkeiten mitbringen, an denen sie sich ganz deutlich vom von der großen Masse der Mitmenschen unterscheiden.
Ausreichend Kraft für eine Extrameile
Gestressed? Das musst du aushalten
Da ist zuerst die Frustrationstoleranz. Das Wort beschreibt den Umstand, dass du auch in schwierigen Situationen mit unvorhergesehenen Ereignissen positiv und konstruktiv umgehen kannst.
Du kennst das wahrscheinlich: Du hast an einem Ziel gearbeitet, eine Zielmarke bzw. Deadline gerade so einhalten können und dann kommt im unpassendsten Augenblick noch etwas dazwischen oder das gewünschte Ergebnis steht eben leider nicht zum geforderten Termin bereit. Vielleicht hast Du dich sogar mental schon über die Ziellinie laufen sehen. Nun holt sich die Realität ein! In so einer Situation dann noch eine Extrameile zu laufen und den Quatsch auszuhalten, den das Leben so bietet: Das ist Frustrationstoleranz.
Ein langer Atem auf dem Weg zum Ziel
Ausdauer auf dem Weg nach oben
Die zweite Eigenschaft, die erfolgreiche Menschen und Unternehmer eint ist Durchhaltevermögen. Du brauchst einen wahnsinnig langen Atem, wenn du ein langfristiges und sehr anspruchsvolles Ziel erreichen möchtest. Dabei ist es egal, ob du nach einer Gehaltsverdopplung strebst oder als Unternehmer eine Existenz aufbauen möchtest. Du musst einfach in der Lage sein, dein Ziel vor Augen zu haben und an dieses Ziel auch zu glauben und es konsequent jeden Tag zu verfolgen. Letztlich beschreibt Durchhaltevermögen ja nichts anderes, dass du nur dann erfolgreich bist, wenn du einmal mehr aufstehst als du hingefallen bist.
Lesen als Schlüssel zum Erfolg
Buch als Weiterbildung
Wirklich erfolgreiche Menschen lesen viel. Ein Buch pro Woche – manche sogar mehr.
Wenn du jetzt fragst: „Um Gottes willen ich hab schon eine 80 Stundenwoche. Wo soll ich denn dann um Gottes willen noch lesen?“ Nun, wirklich erfolgreiche Menschen haben sich ihre Eigenschaften und Gewohnheiten von anderen noch erfolgreicheren Menschen abgeschaut. Dazu gibt es meiner Meinung nach kein besseres Mittel als die Biografie oder die Erkenntnisse eines richtig großen, erfolgreichen Menschen zu lesen.
Berühmte Menschen haben sich meist in Form eines Biografie verewigen lassen. Sie haben sozusagen ihr Vermächtnis für die Nachwelt da gelassen in Form einer Lebensbeschreibung. Mein Rat an dich: Liest so viele Biografien von erfolgreichen Menschen wie du nur kannst. Vielleicht kannst du ja den einen oder anderen Abend vor dem Fernseher zu Gunsten eines guten Buches weglassen.
Investitionen in Weiterbildung
Zielstrebige und erfolgreiche Menschen bilden sich permanent weiter. Das ist eigentlich selbstverständlich. Allerdings muss hier gesagt werden, dass ich weniger die fachliche Qualifikation meine, mit der du dein Geld verdienst. Das ist selbstverständlich und eigentlich gar nicht erwähnenswert.
Mit Weiterbildung meine ich hier, dass erfolgreiche Menschen darauf Wert legen, auch in den zwischenmenschlichen Disziplinen wie Kommunikation oder in der Zusammenarbeit mit anderen besser zu werden. Darüber hinaus fordern Sie sich nicht nur selber heraus, anspruchsvollere Ziele zu erreichen sondern gehen der Frage nach, wie sie selbst permanent besser werden. Das schließt natürlich auch ein, dass wirklich erfolgreiche Menschen bevorzugt in sich selbst investieren.
Vertrauen in sich selbst
Menschen die in ihrem Laufe ihres Lebens erfolgreich geworden sind, haben meiner Erkenntnis nach vor allem eine Fähigkeit kultiviert: Sie sind in der Lage sich selbst zu vertrauen.
Damit ist gemeint, dass man im Laufe des Lebens seine eigenen Fähigkeiten vor allem in schwierigen Situationen gut einschätzen lernt. D.h. niemand kann besser einschätzen und erkennen, wie intensiv du arbeiten kannst, wie stark ein Ziel für dich ist und wie sehr du tatsächlich bereit bist dieses Ziel zu erreichen.
Du wirst im Laufe deines Lebens immer wieder Kritiker finden, die dir erzählen warum dieses oder jenes nicht geht. Dabei egal ob du deinen Umsatz verdoppeln, dein Gehalt verdreifachen oder mit 40 in Rente gehen möchtest. Erfolgreiche Menschen wissen, was sie selber leisten können und sind in der Lage einzuschätzen, dass sie auch schwierige und anstrengende Ziele in angemessener Zeit erreichen können.
Das eigene Erfolgsjournal führen
Infografik Eigenschaften Zeit
Hilfreich in diesem Zusammenhang ist übrigens das Erfolgsjournal, welches die allermeisten Menschen führen, die es im Leben zu nennenswerten Wohlstand gebracht haben. In diesem Erfolgsjournal notieren Sie das, was Sie täglich erreicht haben und konzentrieren sich dabei auf die Erfolge.
Sie tun das deswegen, weil sie zum einen auf diese Weise ihrer eigenen Erfolge und positiven Errungenschaften rekapitulieren. Zum anderen wird durch die absichtliche und bewusste Fokussierung auf die Erfolge trainiert. Du lernst langfristig dadurch, die auf die Möglichkeiten zu konzentrieren und dich weniger mit den Risiken zu beschäftigen.
Kontrollierte Risiken eingehen lernen
Sicherheit vs. Riskiko
Erfolgreiche Menschen suchen konsequent kontrollierte Risiken. Große Erfolge beinhalten in der Regel immer den Umstand, dass man kontrollierte Risiken eingehen muss. Je früher man das versteht und je früher man auch lernt, mit der eigenen Angst vor dem Scheitern in einem entsprechend hohen Risiken umzugehen, desto eher wirst du langfristig Erfolg haben.
Netzwerke als Basis für deinen Erfolg
Networking
Die allermeisten Menschen die ich kennen gelernt habe, die nennenswerten Wohlstand angehäuft haben sind sozial gut integrierte Netzwerker. Das bedeutet, dass es erfolgreiche Menschen verstanden haben, dass sie nur in der Zusammenarbeit mit anderen Menschen wirklich Erfolg haben werden. Und zwar sowohl qualitativ als auch quantitativ.
Das bedeutet, dass man jungen Menschen und erfolgreichen Jungunternehmer letztlich nur raten kann, sich selber im Netzwerken weiterzubilden, Netzwerke aufzubauen und in aller Regel auch einen Coach oder Mentor zu suchen, der dich einige Jahre auf deinem Lebensweg begleitet.
Mehr geben als nehmen
Geben und Nehmen
Eine letzte Eigenschaft, die ich insbesondere bei sehr erfolgreichen auch häufig bei bekannten Menschen wieder gefunden habe: Sie geben mehr als sie nehmen. Große Unternehmer und Persönlichkeiten denken erst an das Geben bevor sie zum Nehmen kommen.
Um in einem Bild aus der Natur zu sprechen: Sie haben verstanden, dass sie zunächst säen müssen, bevor sie ernten können. Erfolgreiche Menschen konzentrieren sich auf die Aussaat und ernten später wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.
Die Ernte – also das Nehmen in unserem Bild – kann dann später tatsächlich ein großer Auftrag oder die Anerkennung für das Lebenswerk sein.
Welche Eigenschaften haben deiner Meinung erfolgreiche Menschen? Welche Erfahrungen hast Du gemacht. Teile sie in den Kommentaren oder bei Facebook / Twitter.
Warum arbeiten wir uns eigentlich fast zu Tode? Haben wir wirklich nichts Besseres zu tun? Und ob! – behauptet Bestseller-Autor Timothy Ferriss. Der junge Unternehmer war selbst sehr lange Workaholic mit einer 80-Stunden-Woche. Doch dann erfand er MBA – Management by Absence – und ist seitdem freier, reicher, glücklicher.
Mit wirklich sehr viel Humor, provokanten Denkanstößen und persönlich erprobten Tipps erklärt Ferriss, wie sich die 4-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich verwirklichen lässt.
Das Buch liest sich wirklich leicht und ist vielleicht die beste Anleitung (mit einem Schmunzeln auf den Lippen) sein eigenens „Smart Business“ zu gründen.
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Der Artikel beschreibt eine besondere Technik der Ideenfindung aus dem Methodenkoffer des „Systematischen Erfindens“ – die radikale Subtraktion. Das sogenannte „Systematic Inventive Thinking“ ist eine international zwar renommierte, in der deutschsprachigen Geschäftswelt aber noch weithin unbekannte Verfahrensweise zum Aufspüren systemimmanenter Innovationsmöglichkeiten.
Radikale Subtraktion speziell zielt darauf ab, Produkte, Dienstleistungen, Prozesse oder Technologien dadurch mit einem neuen und außergewöhnlichen Marktwert zu versehen, dass man einen zentralen Bestandteil entfernt.
Anhand realer und nachprüfbarer Praxisbeispiele zeigt der Artikel auf, wie das Tool der Radikalen Subtraktion (wie auch alle übrigen Tools des Systematischen Erfindens) gerade dadurch zu neuen Entdeckungen führt, dass es das Denken auf den Weg des größten Widerstands führt.
Während der Hauptstrom der Wettbewerber auf dem Weg des geringsten Widerstands unterwegs ist und z.B. auf Minimalismus, Simplicity oder Kontinuierliche Verbesserung abstellt, liefert der Artikel mit dem Ansatz der Radikalen Subtraktion eine zusätzliche unternehmerische Handlungsmöglichkeit.
Minimalismus, Simplicity und Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
Zunächst ein Wort dazu, was Radikale Subtraktion nicht ist.
Von dem französischen Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry stammt die Aussage: „Perfektion ist erreicht, nicht, wenn sich nichts mehr hinzufügen lässt, sondern, wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“
Die Entfernung unwesentlicher Bestandteile, die damit gemeint ist, kennzeichnet die Stilrichtung des Minimalismus in Architektur und bildender Kunst. Ihre Maxime lautet: Funktionale Gestaltung, einfache Formensprache und Verzicht auf Dekorationselemente.
Radikale Subtraktion jedoch ist anders. Grundlegend anders.
Radikale Subtraktion ist auch nicht vergleichbar mit dem Simplicity-Gedanken, der auf die Vereinfachung von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen durch das Streichen unnötiger Funktionen abstellt.
Die Eliminierung störender Komponenten im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) ist ebenfalls grundverschieden von dem, worauf Radikale Subtraktion abzielt.
Was also ist Radikale Subtraktion? Lassen Sie mich mit einem Rätsel beginnen!
Wie man ein Duell gewinnt
Versetzen Sie sich zu zurück in die Zeit des Wilden Westens und finden Sie sich wieder in einer tödlichen Begegnung, wie sie für die damalige Zeit üblich war. Sie und zwei andere Widersacher stehen 100 m entfernt voneinander auf einem ebenen Marktplatz in Dreiecksform.
Wie würden Sie sich entscheiden?
Jeder befindet sich in einer Ecke des Dreiecks. Alle haben ein Gewehr und zu ihrem Schrecken sind die beiden Gegner bessere Schützen als Sie. Einer von den beiden ist sogar der Beste im Westen!
Die Regeln des Duells lauten: Die Kontrahenten dürfen zunächst nacheinander jeder eine Kugel abfeuern. Sie bekommen den ersten Schuss, weil sie der schlechteste Schütze sind. Die Runde wird solange fortgesetzt, bis nur noch ein Kombattant am Leben ist.
Weil sie als erster an der Reihe sind, können Sie sich Ihr Ziel frei aussuchen. Danach kommt der mittelmäßige Kandidat an die Reihe und schließlich der Kandidat, der der Beste in diesem Kampf ist. Das Spiel geht weiter entsprechend diesen Regeln bis zum bitteren Ende.
Sie sind in einem Zwiespalt. Was tun Sie nach dem Startsignal für das Duell?
Versuchen Sie eine Antwort zu finden, bevor sie weiterlesen. Ein Hinweis: Probieren Sie nicht den Kerl zu treffen, der der beste Schütze ist!
Was ist die Lösung?Wissen Sie die Lösung?Schießen sie in die Luft!
Der Grund dafür ist einfach. Wenn Sie in die Luft schießen, können Sie davon ausgehen, dass der nächste Duellant versuchen wird, den Kerl zu treffen, der der beste Schütze ist. Wenn er sein Ziel verfehlt, können Sie weiter annehmen, dass sein Opfer bemüht sein wird, auf ihn zurückzuschießen. Wenn einer der beiden Gegner erledigt ist, bekommen sie eine zweite Chance!
Dieses Duell demonstriert die Anwendung von Radikaler Subtraktion – Aufgabe eines essenziellen Elements, das in diesem Fall der Schuss auf einen der beiden anderen Duellanten ist.
Manchmal ist es die richtige Strategie, genau das zu opfern, was als unabdingbare Voraussetzung für Erfolg erscheint.
Das Lunar Roving Vehicle oder: Wie konnten die besten Ingenieure der USA diese Lösung übersehen?
Im Rahmen des amerikanischen Apollo-Raumfahrtprogramm wurde ein Fahrzeug zur Fortbewegung der Astronauten auf dem Mond entwickelt, das sogenannte „Lunar Roving Vehicle“. Dieses Fahrzeug sollte auch nachts zum Einsatz kommen und benötigte deshalb eine Beleuchtung.
Hier ergab sich nun folgende Problemstellung: Aufgrund der extremen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht zerplatzten regelmäßig die Glaskolben der Glühlampen. Die Ingenieure fanden lange keine Lösung. Sie suchten nach einem Ersatzmaterial für das Glas, konnten jedoch nichts Geeignetes finden. Sie dachten über ein Erhitzungssystem nach, um das Glas auf einer konstanten Temperatur zur halten, aber dies stellte sich als kompliziert und kostspielig heraus.
Plötzlich fand ein Ingenieur die Lösung: den Glaskolben komplett aufgeben!
Der Zweck des Glaskolbens besteht bekanntlich darin, den Glühfaden vor dem Sauerstoff in der Atmosphäre zu schützen, damit er nicht zu Pulver verbrennt. Aber auf dem Mond gibt es keine Atmosphäre und somit keine Notwendigkeit, den Glühfaden mit Glas abzuschirmen!
Natürlich wussten die Nasa-Experten, dass der Mond keine Atmosphäre hat. Warum haben Sie dennoch lange nicht herausgefunden, dass das Glas nicht notwendig war?
Die Erklärung ist einfach: Die Fachleute waren so stark an die Form und an die Struktur einer Glühlampe gewöhnt, dass die Idee, den Glaskolben zu entfernen, für sie mental unzugänglich war. Routinemäßige Wahrnehmung ist stärker als Wissen!
Auf der Suche nach neuen Ideen unterliegen wir alle einem gedanklichen Mechanismus, den man als „strukturale Fixierung“ bezeichnet. Wir sehen unser Produkt als Wesenseinheit, dessen Bestandteile lebensnotwendig sind.
Die Entfernung einer Komponente nehmen wir unbewusst wie einen rein destruktiven Akt der Zerstörung wahr. Dieser strukturalen Fixierung entgegenzuwirken, ist Aufgabe des Denktools der Radikalen Subtraktion.
Der iPod shuffle
Die iPods der Firma Apple sind die weltweit meistverkauften und beliebtesten tragbaren Musikabspielgeräte.
Bevor Apple den Markt der MP3-Player eroberte, hatten sich bereits sieben andere Hersteller am Markt etabliert. Der erste Anbieter war die Firma IXI, die schon 1979 den ersten Prototyp eines MP3-Spielers vorstellte.
Als Apple 2001 mit der ersten iPod-Generation am Markt auftauchte, tobte der Wettbewerb um technische Größen wie Batterielaufzeit, Speicherkapazität und vor allen Dingen um die Qualität und den Funktionsumfang des Displays.
Apple ließ sich zunächst auf diesen Wettlauf ein und entwickelte den iPod (classic) bis zur sechsten Genration (2007) zu einem führenden Multimediagerät mit Farbdisplay für Musik, Bilder, Videos, Spiele und Adresskontakte weiter.
Der iPod shuffle wurde 2005 in den Markt eingeführt. Er besitzt keinen Bildschirm und spielt die Musik zufällig oder in fester Reihenfolge ab. Neben der Funktion als Audioplayer kann er auch als normaler Daten-USB-Stick genutzt werden. Mithilfe des USB-Anschlusses lädt man ihn auf und kopiert die Musik. Mit dem integrierten Clip kann er überall befestigt werden. Die Akkulaufzeit beträgt aufgrund des niedrigen Strombedarfs heute bis zu 15 Stunden.
Warum haben die Kunden die eingeschränkten Möglichkeiten des iPod shuffle nicht als Rückschritt empfunden? Wollen Menschen nicht mehr statt weniger Kontrolle über ihre Unterhaltung?
Erstaunlicherweise wurde der iPod shuffle von der „Kopfhörergeneration“ mit offenen Armen aufgenommen. Die Leute liebten ihn. Sie mussten nicht Stunden damit verbringen, Playlists mit Liedern in einer bestimmten Reihenfolge zu erstellen. Stattdessen lieferte das Gerät die Musik wie ein Radiosender, bei dem man nicht weiß, welches Stück als nächstes kommt.
Der Überraschungsmoment vermittelte mehr Spaß beim Zuhören und außer den Technikfreaks vermisste kein Kunde all die Zusatzfunktionen der Multimediaspieler.
Marktstudien zeigten, dass der iPod shuffle von den Kunden als einzigartig und innovativ wahrgenommen wurde. Apple erreichte eine Zielgruppe, die einen kostengünstigen und überall einsetzbar Audioplayer bzw. ein Zweitgerät wünschte. Außerdem führte man durch den iPod shuffle neue Käuferschichten an die Marke heran.
„Wir machen das Tor!“ – Novoferm demonstriert die Effektivität seiner Werbung
Novoferm ist einer der großen europäischen Anbieter von Türen, Toren, Zargen und Antrieben für die private, gewerbliche und industrielle Anwendung. Vor und während der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland war Novoferm Hauptsponsor von n-tv und präsentierte die gesamte Sportberichterstattung des Nachrichtensenders.
Das TNS Infratest, eines der angesehensten Institute für Marktforschung sowie Politik- und Sozialforschung in Deutschland, hat die damalige Werbekampagne untersucht.
Ergebnis: Durch die fortdauernde Werbepräsenz bei n-tv konnte Novoferm die Markenerinnerung auf hohem Niveau halten und zum den Bekanntheitsgrad in der Zielgruppe „jung und besserverdienend“ massiv steigern.
Simpler Inhalt des täglich zigfach ausgestrahlten Werbespots: Kinder, die mit einem Fußball auf ein Novoferm-Garagentor schießen, auf das Tor zulaufen, sich umdrehen, die Hände in die Luft recken und laut ausrufen: „Wir machen das Tor!“
Nach wochenlanger Wiederholung wurde dann am Werbespot folgende minimale Veränderung durchgeführt: Gleiche Einleitung, gleicher Ablauf mit den Kindern, die zum Garagentor rennen und die Hände in die Luft recken, lediglich der Ausruf „Wir machen das Tor!“ unterbleibt.
An mir selbst konnte ich eine phänomenale Reaktion beobachten. Eine innere Stimme rief in mir, ohne dass ich mich wehren konnte: „Wir machen das Tor!“ Die Werbekampagne demonstrierte mir damit eindrücklich, wie gut sie mich konditioniert hatte. Die innere Wiederholung des Ausdrucks empfand ich dabei als noch eindringlicher, als die externen Kinderstimmen im Spot.
Die Werbefachleute hatten dem Weg des geringsten Widerstandes bei der Ideenfindung für den Spot widerstanden.
Anstatt zu versuchen, die Werbesequenz durch Hinzufügen klanglicher oder optischer Reize weiter zu verstärken, haben sie die akustische Kernbotschaft entfernt und die Wirkung auf das Gedächtnis der Zuschauer dadurch vervielfacht.
Das Orpheus Chamber Orchestra – oder wozu sind eigentlich Dirigenten gut?
Das hergebrachte Managementverständnis sieht den Leiter eines Unternehmens gern als Dirigenten, der mit dem Taktstock den Ton und die Richtung in der Firma vorgibt.
Aus diesem Grund hat das Orpeus Chamber Orchestra, eines der besten Orchester der Welt, auch im Business für Furore gesorgt. Denn es arbeitet ohne Dirigent und erzielt dennoch glänzende musikalische Erfolge.
Die Führungsmethode des Orchesters, der so genannte Orpheus Prozess, ist ein ausgeklügeltes System, wie eine allseits akzeptierte Übereinkunft in einem Team ohne formelle Führungsperson enthusiastisch erkämpft werden kann.
In Workshops für Manager führt das Orpeus Chamber Orchestra seine Methode vor, indem es ganz einfach probt. Es wird nicht nur musiziert, sondern Note für Note disputiert und argumentiert.
Jedes Orchestermitglied hat die Aufgabe und die Chance, am jeweiligen Aufführungskonzept mitzuwirken. Je nach musikalischem Werk übernimmt eine bestimmte Instrumentengruppe die Federführung. Das Engagement aller Beteiligten ist aufgrund der Mitwirkungsmöglichkeiten erkennbar hoch (wie in einer Dokumenten von Arte zu sehen war).
Der Orpheus Prozess hat sich zu einem innovativen Führungskonzept entwickelt. Es zeigt, wie Entscheidungsfindung gerade durch Verzicht auf die klassische Hauptkomponente einer Organisation, nämlich die hierarchische Leitung, effektiv gestaltet werden kann.
Was verrückte Restaurant-Konzepte so alles opfern
Das Radikale Subtraktion auch die Eventgastronomie neu definieren kann, wurde mir spätestens klar, als sich „Dinner in the Dark“ als neues Angebot etablierte.
Hier isst das Auge nicht mit!
Im Restaurant „Finster“ in Essen oder in der „Unsicht-Bar“ in Köln z.B., Deutschlands erstem Dunkelrestaurant, werden die Gäste „per Polonaise“ vom blinden oder stark sehbehinderten Kellner in den eigentlichen völlig lichtlosen Gastraum geführt.
Durch den freiwilligen Verzicht auf den Sehsinn werden die anderen Sinne in hohem Maße sensibilisiert und intensiviert. In der vollkommenen Dunkelheit des Gastraumes müssen sich die Gäste ohne visuelle Signale orientieren, um ein Menü erlesener Qualität genießen zu können. Sie erfahren jedoch nicht Mangel und Entbehrung, sondern eine bewusste Bereicherung der Sinne.
Aber geht es auch ohne Koch? Ja, es geht!
Das „Laden ein“ in Köln, das am 12. Oktober 2015 eröffnet wurde, ist nicht nur minimalistisch eingerichtet, es verzichtet auch auf einen eigenen Koch. Drei junge Kölner Gastronomie-Profis – Vincent Schmidt, Till Riekenbrauk und Mathes Schobel – geben in zweiwöchigem Turnus jeweils einem neuen Hobby-Gastronom die Chance, sich vorübergehend an einem eigenen Speiselokal zu versuchen.
Das heißt: Nicht nur die Speisenfolge, sondern auch Koch, Kellner, Küchenhelfer und das gesamte Programm werden wiederkehrend gewechselt. Die Profis begleiten die Neulinge vom Testessen über den Einkauf bis hin zum „Einzug“ jeden zweiten Sonntag.
Und der Nutzen?
1. Die Gäste können regelmäßig eine völlig neue Menükarte ausprobieren. Das verspricht Spannung und Abwechslung.
2. Man kann sicher sein, dass die Hobby-Gastronom in den zwei Wochen ihr Bestes geben, um sich zu profilieren.
3. Gründer, die mit dem Gedanken spielen ein Restaurant zu eröffnen, können hier einen Probelauf machen, bevor sie ernst machen.
4. Arrivierte Gastronomen können gezielt und kostengünstig neue Ideen testen, ohne den regulären Geschäftslauf unterbrechen zu müssen.
Radikale Subtraktion als zusätzliche kreative Option
Sehen wir uns Radikale Subtraktion abschließend noch einmal im Zusammenhang von Unternehmensstrategie an. Es gibt vier grundlegende Möglichkeiten, wie ein System durch die Entfernung von Bestandteilen neu gestaltet werden kann.
1. Verbesserung – Die Entfernung von Problemkomponenten
Z.B. die Entfernung von Blei aus Benzin, Koffein aus Kaffee, Zucker aus Softdrinks. Dies sind typische kundengetriebene Verbesserungen oder offenkundige Produktmängel. Alle Wettbewerber arbeiten daran. Die Lösung bietet also in der Regel keine Alleinstellungsmöglichkeit oder die Chance, kreativ tätig zu sein.
2. Simplicity – Die Entfernung überflüssiger Komponenten
Z.B. ein Seniorenhandy (Emporia) mit weniger Funktionen zur leichteren Bedienbarkeit. Häufig sinnvoll, aber nicht unbedingt originell.
Ein ästhetisches Stilmittel und eine Domäne für Produktdesigner. Ein neuer origineller Nutzen liegt nicht im Fokus dieser Methode. Im Vordergrund steht die Formgebung.
4. Radikale Subtraktion – Die Entfernung essenzieller Komponenten
Mit diesem „Eliminierungswerkzeug“ wird der normale Verbesserungsprozess umgekehrt: anstatt ein Produkt durch das Hinzufügen von Bestandteilen oder Eigenschaften „vervollkommnen“ zu wollen, entfernen wir bestimmte Komponenten. Wir entfernen insbesondere jene, die wünschenswert oder gar unentbehrlich erscheinen!
Wenn die Hauptkomponente eines Gerätes kaputt geht oder entfernt wird, dann betrachten wir das betreffende Objekt normalerweise als „Schrott“, der allenfalls noch als Briefbeschwerer taugt. Im Rahmen des erfinderischen Denkens suchen wir jedoch nach Möglichkeiten, dem Briefbeschwerer neuen Wert zu geben.
Die Entfernung wesentlicher Komponenten und die Neudefinition des verbleibenden Restes ist eine genuine Erfindungstechnik. Redensarten wie „Aus der Not eine Tugend machen“, „Weniger ist mehr“ oder „Not macht erfinderisch“ bringen die Bedeutung des Eliminierens alltagssprachlich zum Ausdruck.
Alle vier Optionen haben ihre Berechtigung und können je nach Unternehmenssituation das Mittel der Wahl sein. Radikale Subtraktion zwingt dazu, übliche Pfade der Ideenfindung zu verlassen und kann deshalb zu überraschenden Innovationsideen verhelfen.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Während der 40-er Jahre des 20. Jahrhunderts postulierte ein russischer Chemieingenieur namens Genrich Altschuller, dass es identifizierbare und wiederholbare Muster geben müsse, die erfolgreichen kreativen Lösungen und Patenten zugrunde liegen.
Durch die Nachkonstruktion von mehr als 200.000 Patenten und technologischen Lösungen, ist es Altschuller gelungen, solche Muster dingfest zu machen. Diese „Patterns of Invention“ zeigen Innovationsressourcen auf, die bereits im Produkt oder im Problem vorhanden sind. Ähnlich wie ein Schmetterling, der bereits in einer Raupe angelegt ist.
Altschuller verlieh seinem Ansatz das russische Akronym TRIZ, was soviel bedeutet wie „Theorie des erfinderischen Problemlösens“.
Die Idee, das innovative Lösungen bestimmten Schemata folgen und von neuen externen Objekten unabhängig sind, mag auf den ersten Blick unlogisch erscheinen und der üblichen Vorstellung widersprechen, dass Kreativität keine Grenzen kennt.
Israelischen Wissenschaftlern wie Jakob Goldenberg (Systematic Inventive Thinking), Roni Horowitz (Advanced Systematic Inventive Thinking) und Ed. N. Sickafus (Heuristic Innovation). Ist es jedoch seit den späten 80-er Jahren des 20. Jahrhunderts gelungen, genau diese Annahme durch Forschung zu bestätigen.
Dabei zeigte sich, dass es nicht nur im Bereich der Produktentwicklung oder der technischen Probleme Erfindungsmuster gibt, sondern auch in anderen Bereichen, wie Werbung oder Dienstleistung. Es war sogar möglich, die Anzahl der Patterns von 40 auf sechs zu reduzieren.
Eines dieser Muster ist Radikale Subtraktion.
Radikale Subtraktion anwenden
Widerstehen Sie dem Drang, Neues stets dadurch zu entwickeln, dass Sie sich zusätzliche Funktionen oder Objekte ausdenken. Gehen Sie mit der folgenden Kurzanleitung auch einmal den Weg des größten Widerstands und stellen Dinge zur Disposition, die Ihnen bisher unentbehrlich erschienen.
1. Listen Sie die internen Komponenten des Produkts oder der Dienstleistung auf (grobe Aufstellung der Hauptkomponenten genügt!)
2. Wählen Sie eine essenzielle Komponente aus und stellen Sie sich vor, dass sie entfernt wird. Es gibt zwei Versionen:
a. Volle Subtraktion. Die gesamte Komponente wird entfernt.
b. Partielle Subtraktion. Entfernen Sie eine Funktion der Komponente oder schränken Sie sie irgendwie ein.
3. Stellen Sie sich das Ergebnis bildhaft vor, egal wie seltsam es erscheint.
4. Fragen Sie sich, was der potentielle Nutzen und Markt sein könnten
Wer könnte sich dieses neue Produkt oder diesen neuen Service wünschen?Warum würden man es wertvoll finden? Wenn sie ein bestimmtes Problem lösen möchten: welche spezielle Herausforderung würde es lösen?
5. Wenn Sie zudem Schluss kommen, dass das neue Produkt oder der Service wertvoll sind, dann fragen sie sich: Ist das machbar? Könnte ich dieses neue Produkt derzeit herstellen oder diesen neuen Service liefern? Warum oder warum nicht? Gibt es eine Möglichkeit, die Idee zu verfeinern oder anzupassen, um sie noch wertvoller zu machen?
Viel Spaß und Erfolg beim „Radikalen Subtrahieren!“