Alternative Finanzierungslösungen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs)

Alternative Finanzierungslösungen für KMUs Um den Boom in Europa nicht zu gefährden, ist es nicht nur wichtig, dass Global Player wie VW, BASF und SAP zuverlässig gute Zahlen liefern, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen. Doch in einem Umfeld stetig wachsender Regulierungen und Einschränkungen bei der Kreditvergabe durch Banken haben KMUs zunehmend Schwierigkeiten Zugang zum Kapitalmarkt zu finden und riskieren somit von Großunternehmen abgehängt zu werden. Daher sind alternative Finanzierungen wichtiger denn je, um KMUs finanzielle Stabilität zu ermöglichen und deren Finanzierungsportfolio zu diversifizieren. Dabei hilft Ihnen die Finanzierung.com GmbH. Wir sind seit über 20 Jahren Vermittler für alternative Unternehmensfinanzierungen und unterstützen Sie nicht nur bei der Suche nach der passenden Finanzierung, sondern stehen Ihnen auch langfristig als strategischer Partner zur Seite.

Die Rolle der KMUs in der europäischen Wirtschaft

Kleine und mittelständische Unternehmen in Europa machen über 99% aller Unternehmen aus und 66% aller Beschäftigten sind dort tätig (Eurostat). Die Finanzierung dieser Branche war traditionell immer in der Hand von Banken – doch in den letzten Jahren ist der Zugang von KMUs zum Kapitalmarkt stetig eingeschränkt worden. Viele Unternehmen sind daher nicht mehr in der Lage notwendige Investitionen (z.B. in die Digitalisierung) zu tätigen. Gleichzeitig wird aber fast 80% der Finanzierung der Realwirtschaft in Europa von Banken getätigt, obwohl die europäische Wirtschaftskrise gezeigt hat, dass eine zu große Abhängigkeit der Wirtschaft von Banken problematisch sein kann. Zum Vergleich: In den USA haben Banken nur einen Anteil von 20% an der Finanzierung der Realwirtschaft. Darüberhinaus ist seit Erlass der Regelungen von Basel 3 eine weitere Verschärfung der Kreditvergabepolitik bei Banken zu beobachten, die die bestehenden Probleme in Form von fehlendem Zugang zum Kapitalmarkt sowie mangelhafter Liquidität von KMUs verstärkt. Bei der Lösung dieser Probleme sind alternative Finanzierungen unabdingbar. Sie verschaffen Unternehmen Zugang zum Kapitalmarkt und vermindern deren Abhängigkeit von Banken.

Welche Möglichkeiten der alternativen Unternehmensfinanzierung gibt es? das sind die alternativen finanzierungslösungen für KMUs

Was sich einst auf wenige Modelle beschränkte, hat sich mit der wachsenden Nachfrage zu einem breiten Spektrum an Finanzierungsmodellen entwickelt.Mittlerweile gibt es für fast jedes Unternehmen, in jeder Situation, die passende Finanzierung.

Privatplatzierung

Bei einer Privatplatzierung leiht ein institutioneller Anleger (keine Bank) Geld direkt an ein Unternehmen. Privatplatzierungen haben üblicherweise eine längere Laufzeit (> 5 Jahre) mit einem festen Zinssatz. Sie umfassen häufig ein Volumen im Millionenbereich und sind somit weniger für kleine Unternehmen geeignet. Vor allem in Deutschland ist der Markt der Privatplatzierungen, mit einem Volumen von über 15 Mrd. € bereits weit ausgebaut.

Retail bonds und peer-to-peer lending (P2P)

Retail bonds sind Anleihen, die in der Regel an der Börse gehandelt werden. Sie sind mit Volumen beginnend ab 10 Millionen € seit einiger Zeit auch für mittelständische Unternehmen geeignet und können diesen schnelle Liquidität verschaffen. P2P Plattformen haben sich aus dem Sektor der Mikrokredite entwickelt. Sie wachsen schnell – in Deutschland haben Unternehmen und Privatpersonen über P2P-Platformen schon über 160 Millionen € an Krediten erhalten. Beim P2P-Lending können Privatinvestoren an andere Privatpersonen aber auch an Unternehmen Geld leihen. Ein entscheidender Vorteil dieser Finanzierung liegt darin, dass auch kleine Unternehmen sowie Unternehmen mit schwacher Bonität Zugang zu Liquidität erhalten.

Finetrading

Hierbei erhalten Unternehmen einen Kredit von einem Finetrader, mit dem Waren vorfinanziert werden. Als Kunde müssen Sie diesem lediglich die Rahmenbedingungen darlegen. Der Finetrader kauft die gewünschte Ware zu den von Ihnen gesetzten Konditionen und verkauft diese direkt an Sie weiter. In der Regel haben Sie ein Zahlungsziel von bis zu 120 Tagen. Diese Finanzierungsform ist besonders geeignet für saisonal bedingte Großeinkäufe und Unternehmen in Wachstumsphasen.

Sale-and-Lease-Back und Factoring

Beim Factoring verkauft ein Unternehmen offene Forderungen an einen Factoringpartner, der die Summe unmittelbar begleicht und Mahnwesen sowie Zahlungsausfallrisiko übernimmt. Diese Praxis steht Unternehmen jeder Größe offen und erfreut sich nicht zuletzt deshalb stetig wachsender Popularität in Europa. Allein das Volumen des deutschen Factoring Markts betrug 2016 216,8 Mrd. €. Dank sofortiger Liquidität und Risikominimierung zählt Factoring zu den weitverbreitetsten alternativen Finanzierungen in Deutschland. Beim Sale-and-Lease-Back kauft ein Leasingunternehmen ein Leasingobjekt (z.B. Maschine, Auto, Technik) von einem Unternehmen und least dieses anschließend wieder an das Unternehmen zurück. Dadurch erhält das Unternehmen einen Liquiditätszufluss und verbessert seine Bilanzkennzahlen erheblich.

Von alternativen Finanzierungen können viele profitieren

Alternative Finanzierungmodelle sind nicht nur gefragter, sondern auch wichtiger denn je. Von Privatpersonen über Unternehmen bis zum Staat können letztendlich zahlreiche Akteure profitieren. Der die Wirtschaft belebende Wettbewerb, erhält nun auch Einzug in die Branche der Unternehmensfinanzierung, auf die lange Zeit Banken ein Monopol hatten. Infolgedessen sind Unternehmen flexibler bei der Kapitalbeschaffung und können langfristig mit einem Finanzierungsmix ihre Liquidität verbessern.

Der digitale Tsunami kommt

Der digitale Tsunami kommt - wie sie sich für die Digitalisierung wappnenWarum Sie eine Digitalstrategie für Ihren Weg der digitalen Transformation brauchen und welche Elemente und Erfolgsfaktoren dabei von Bedeutung sind.

Stellen Sie sich folgende Szene vor: Sie sind am Meer im Urlaub. Morgens wachen Sie auf, weil die Schränke in Ihrem Hotelzimmer leicht wackeln. Beim Frühstück erfahren Sie vom Hotelmanagement, dass es ein Seebeben gegeben habe und ein Tsunami kommen könne. Es sei besser, wenn Sie sich ins Hinterland auf die Anhöhen begeben. Doch Sie schlagen die Warnungen in den Wind. Das wird bestimmt nicht so heftig werden, denken Sie. Falls der Tsunami kommt, könnte das für Sie fatal werden. Wenn nicht, werden Sie die Warnungen schon bald wieder vergessen haben. Doch der digitale Tsunami kommt – so oder so. Die Frage ist nicht, ob, sondern mit welcher Intensität er uns wann, wie und wo erreichen wird und wie Sie sich darauf vorbereiten können.

Welche Branchen sind betroffen?

wie sie sich auf die digitalisierung vorbereiten Gemäß der Studie „Überlebensstrategie Digital Leadership“ von Heads! Executive Consultancy und Deloitte Digital von April 2015 werden nicht alle Branchen gleich schnell und gleich heftig von der Digitalisierungswelle erreicht werden. Am meisten Sorgen müssen sich Unternehmen und ihre Mitarbeiter in den Branchen Einzelhandel, Informations- und Kommunikationstechnologien, Medien, Freizeit und Reisen, Banken, Versicherungen, Professional Services, Gastronomie, Bildung und Immobilien machen. Diese werden am schnellsten und am heftigsten betroffen sein. Doch nicht alle Beteiligten nehmen die Warnungen ernst. So schreibt der schweizerische „Tagesanzeiger“ am 16. November 2017, dass 59 Prozent von 2.500 befragten Unternehmen glauben, dass die Digitalisierung nur „geringfügige Veränderungen“ oder „keine Veränderungen“ für ihre Firma mit sich bringen wird. Diese Umfrage wurde von der Großbank UBS durchgeführt. Im Klartext: Der großen Mehrheit der Schweizer Unternehmen ist die Digitalisierung mehr oder weniger egal. Wie ist das in Deutschland? Vermutlich ähnlich. Die Parallelen zwischen dem eingangs beschriebenen Szenario und der Umfrage der UBS sind nicht zu übersehen. Man hört immer wieder, dass die Digitalisierung dramatische Veränderungen mit sich bringen würde, doch man glaubt kaum daran, dass es einen selbst treffen wird.

Wie kann man sich gegen den digitalen Tsunami schützen?

So wie man sich vor einem echten Tsunami nicht wirklich schützen kann, ist dies auch bei dem digitalen Tsunami kaum möglich. Aber Sie können sich darauf vorbereiten. Wenn der Tsunami kommt und Sie sich auf eine Anhöhe begeben haben, dann werden Sie ihn überleben. Im geschäftlichen Umfeld ist diese Anhöhe die Digitalstrategie.

Was ist für eine Digitalstrategie wichtig?

Bei der Erstellung einer Digitalisierungsstrategie und der Umsetzung der digitalen Transformation sind folgende Punkte zu beachten: Bestimmen Sie einen Chief Digital Officer als Digital Leader, der direkt an den CEO und an den Aufsichtsrat Bericht erstattet. Beachten Sie aber, dass ein CDO allein nichts ausrichten kann. Es braucht vor allem die „richtigen“ Mitarbeiter – nämlich digital denkende. Sie benötigen von diesem Typ Mitarbeiter einen möglichst hohen Anteil. Das sind Ihre Zukunftsmissionare und -botschafter, die es für die Digitale Transformation unbedingt braucht. Erstellen Sie mit dem Digital-Kernteam eine Strategie mit folgenden Punkten:
  • Definieren Sie eine neue Vision fürs digitale Zeitalter.
  • Bestimmen Sie in der Mission Ihre Kernaufgabe.
  • Zeigen Sie die übergeordneten Ziele der digitalen Transformation auf.
  • Definieren Sie in einer Prozesslandkarte und einem Masterplan, welche Prozesse Sie in welcher Reihenfolge neu designen und digitalisieren möchten.
  • Richten Sie Ihre Prozesse einhundertprozentig auf Ihre Kunden aus, damit Sie die damit bestmögliche User Experience erzielen können.
  • Transformieren Sie Ihre Kultur kompromisslos, damit Sie im digitalen Zeitalter als Organisation bestehen können.
  • Passen Sie Ihre Struktur dem neuen Führungsverständnis der digitalen Mitarbeiter an. Verflachen Sie Ihre Struktur, denn eine stark hierarchische Organisation passt nicht mehr ins digitale Zeitalter.
  • Hinterfragen Sie Ihre Geschäftsmodelle, ob diese auch im digitalen Umfeld Bestand haben können, und passen diese an, bevor es ein Mitbewerber tut.
  • Definieren Sie, wie Sie sich von Ihren Mitbewerbern noch stärker abheben und unterscheiden können (USP und UAP).
  • Holen Sie die Außensicht in Ihr Team. Nur ein Externer oder Berater hat die unverbrauchte Außensicht und kann alles noch kritischer hinterfragen.

Das Wichtigste kommt zum Schluss

Seien Sie neugierig und offen für Neues. Nur dann können Sie sich optimal auf den digitalen Tsunami vorbereiten. Wenn Sie verschlossen sind und hoffen, dass Sie sich als Geschäftsführer über die Ziellinie retten können, dann werden Sie den Wettlauf gegen die Zeit verlieren – so wie beim echten Tsunami.

Wie Sie EDV-Kenntnisse erwerben

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So lernen Sie die wichtigsten EDV-Kenntnisse
©istock.com/BongkarnThanyakij
Sie möchten ein Unternehmen gründen, doch die Digitalisierung ist bislang weitestgehend an Ihnen vorbeigegangen? Macht nichts, viele Skills und Grundkenntnisse können Sie sich in kurzer Zeit selbst draufschaffen. Voraussetzung dafür ist lediglich Neugierde, Spaß am Lernen und persönliche Einsatzbereitschaft. Lesen Sie hier, wie Sie schnell und kompakt EDV-Kenntnisse erwerben können.

So gelingt die stilvolle Präsentation offline

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Für Existenzgründer und Selbständige ist es in den ersten Monaten überlebenswichtig Kunden und Investoren anzusprechen. Viele unterschätzen dabei die Wirkung einer professionellen Präsentation und professionell aufbereiteter Unterlagen.

25. Mai 2018 – Stichtag für die EU-Datenschutzgrundverordnung

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Am 25. Mai 2018 ist es soweit – die neue EU-weite Datenschutzgrundverordnung tritt in Kraft. Eine gute Vorbereitung auf die Änderungen ist dabei das A und O. Sarah Weingarten von Newsletter2Go erläutert Ihnen in einer Übersicht, welche Änderungen wichtig sind. Der Beitrag hat dabei keinen Anspruch auf Rechtssicherheit. Es ist absolut notwendig, sich professionelle Unterstützung für die Umsetzung der Richtlinien der DSGVO zu holen. die neue eu datenschutzgrundverordnung

Was ist die DSGVO und ab wann genau gilt sie?

Die EU-Datenschutz-Grundverordnung ist eine neue gesetzliche Richtlinie, deren Aufgabe es ist, die Gesetze zum Datenschutz EU-weit zu vereinheitlichen. Ziel ist es, in allen Ländern ein gleiches Datenschutzniveau zu erreichen. Die neue Verordnung ist 88 Seiten lang und beinhaltet insgesamt 99 Artikel. Ab dem 25. Mai 2018 gilt sie als verbindlich. Die DSGVO wird das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) zwar nicht vollständig ablösen, dennoch wird das aktuelle Gesetz in der Form nicht mehr gelten. Es wird weitestgehend umgeschrieben und zukünftig 84 Paragraphen enthalten. Das neue BDSG und die DSGVO werden also beide künftig zu beachten sein.

Wer muss die EU-DSGVO beachten?

Die Verordnung gilt für all jene Personen und Unternehmen, die personenbezogene Daten verarbeiten. Darunter zählt das Speichern von Daten, das Übermitteln und das Bearbeiten. Personenbezogene Daten sind dabei all jene Daten, die eine natürliche Person bestimmen oder bestimmbar machen. Dazu zählen Daten wie Name, Geburtsdatum oder Anschrift. Selbst die IP-Adresse reiht sich dort ein, da sie einer bestimmten Person zugeordnet werden kann. Wer die Verordnung nicht einhält, muss mit horrenden Strafen rechnen. Künftig kann es zu Bußgeldern mit einer Höhe von bis zu 20 Millionen Euro oder 4% des jährlichen weltweiten Umsatzes eines Unternehmens kommen. Dabei kommt es individuell darauf an, welcher Wert höher ist.

Die Datenschutz-Grundverordnung und E-Mail Marketing

rechtliche vorschriften zum datenschutz Für deutsche Unternehmen wird es mit der EU-DSGVO einige Änderungen geben. Da das Datenschutzniveau in Deutschland bereits vergleichsweise hoch ist, werden diese Änderungen jedoch nicht so stark wie in manch anderen europäischen Mitgliedsstaaten sein. E-Mail Marketing nach den DSGVO-Richtlinien bedeutet erstmal Folgendes:
  1. Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung: Schließen Sie mit Ihrem Dienstleister (Hoster, E-Mail Marketing Software oder Tracking Software usw.) unbedingt einen solchen Vertrag ab.
  2. Datenschutz-Testat: Entspricht der Dienstleister der gesetzlichen Anforderung und kann er dies durch ein entsprechendes Testat nachweisen?
  3. Einwilligungs-Nachweis: Sind Sie in der Lage, die Einwilligungs-Nachweise aller Newsletter-Empfänger (E-Mail-Adresse, Datum und Uhrzeit der Anmeldung) zu erbringen?
  4. Datenschutzerklärung: Wurde jeder Newsletter-Empfänger auf die Datenschutzerklärung hingewiesen?
  5. Aktualität der Datenschutzerklärung: Ist Ihre Erklärung auf aktuellem Stand?
  6. Subunternehmer-Dokumentation: Geben Sie personenbezogene Daten an Subunternehmer weiter und wird dies entsprechend dokumentiert?
  7. Kontaktdaten-Herkunft: Wissen Sie, woher Ihre Kontaktdaten kommen?
Neben diesen sieben Punkten ist vor allem auch ein rechtssicherer Anmeldeprozess zum Newsletter absolut unentbehrlich. Bei der Generierung von neuen Newsletter-Empfängern müssen Regeln beachtet werden, um den Anforderungen des Datenschutzes gerecht zu werden. Stichwort: Newsletter-Anmeldeformular. Haben Sie ein solches Formular auf Ihrer Webseite eingebunden, ist ein kurzer Hinweistext notwendig, der den Nutzer aufklärt, was mit seinen Daten passiert und vor allem zu welchem Zweck diese verarbeitet werden (Zum Beispiel: Um Unternehmens-, Produktneuigkeiten oder Angebote per E-Mail zu versenden). Außerdem muss die Datenschutzerklärung verlinkt werden. Eine solche Datenschutzerklärung sollte unbedingt mit einem Profi erstellt werden. Wenden Sie sich an Juristen, die auf Datenschutz spezialisiert sind. Ohne eine rechtsanwaltlich erstellte Datenschutzerklärung sind die neuen Informationspflichten nur schwer realisierbar.

DSGVO – eine Herausforderung für die Unternehmen

Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich Rechtsberatung für das eigene Unternehmen einzuholen. Nur so kann eine genaue und individueller Rechtsberatung gewährleistet werden.

Konsequenz ist keine optionale Führungsqualität

In der Theorie sind alle Führungskräfte ergebnisorientiert, geradlinig und haben immer ein klares Ziel vor Augen. Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass in vielen Unternehmen eher ein funktionales Chaos regiert, weil es an konsequenter Führung fehlt. Mit wenig Aufwand, aber viel Erfolg lässt sich eine Unternehmenskultur etablieren, die innovatives Denken fördert, die gegenseitige Verlässlichkeit steigert und die Projekte konsequent ins Ziel steuert.Matthias Kolbusa Konsequenz ohne KompromisseDer größte Hebel für den Erfolg liegt in der Konsequenz. Diese ist aber keine Denkweise, die man auf einen Handlungsablauf anwendet und auf einen anderen nicht. Ebenso ist sie keine Methode, die von Montag bis Donnerstag gilt, freitags aber nicht. Konsequenz bedeutet, den ganzen Weg zu mehr Effizienz und Effektivität zu gehen – auch wenn es weh tut.

Konsequenz bei der Agenda

Der nötige Kulturwandel beginnt immer bei Ihnen selbst. Wollen Sie Raum für kreative Prozesse und Zeit für echte Führungsaufgaben, wie dem Entwickeln von Erfolgsstrategien schaffen, müssen Sie sich zuerst den eigenen Terminkalender vornehmen. Eine prall gefüllte Agenda ist kein Zeichen von Erfolg und Expertise, sondern von Faulheit und Feigheit – der Faulheit nachzudenken und der Feigheit, sich von Dingen zu trennen. Beschäftigen Sie sich intensiv mit Ihren Aufgaben und streichen Sie wohlüberlegt, aber rücksichtslos alle, die nicht von höchster Dringlichkeit und Wichtigkeit sind. Mehr als drei Prioritäten können Sie nicht gleichzeitig haben, denn wo alles wichtig ist, ist eigentlich alles egal.

Konsequenz im Denken

In einer Zeit, in der jede neue Situation einzigartig ist, funktionieren alte Strickmuster nicht mehr. Wo immer man sich trotzdem stur an alte Vorgehensweisen klammert, muss Innovation Illusion bleiben. Gründe für diese Fixierung aufs Althergebrachte sind zumeist Angst, Unsicherheit und Bequemlichkeit. Ähnlich wie bei der Entpriorisierung braucht es Mut und eine Investition an Zeit, um für neue, frische und bessere Vorgehensweisen zu sensibilisieren und Ihre Mitarbeiter zu ermutigen, Verbesserungsvorschläge konsequent einzubringen und umzusetzen.

Konsequent ergebnisorientiert

Haben Sie sich Ihrer falschen Prioritäten und traditionsbehafteten Denkweisen entledigt, schaffen Sie Platz für mehr Geschwindigkeit in Ihrem Unternehmen. Konsequente Ergebnisorientierung bedeutet, dass Sie Ihren Mitarbeitern ein konkretes Bild zeichnen: Was wird anders sein, wenn wir das Projekt über die Ziellinie gebracht haben? Wie wird sich die Welt dadurch verändern? Was wird es uns konkret bringen? Den exakten Weg von Anfang an zu kennen, ist dabei ebenso zweitrangig, wie dem absolut perfekten Ergebnis hinterherzuhecheln. Wer mit dieser Vision einer konkret veränderten Welt zur Arbeit aufbricht, wird das Projekt motivierter und schneller zu Ende bringen. Und nur das zählt. Setzen Sie lieber auf „schnelle, schmutzige Qualität“ mit der Option zur Vervollkommnung, statt sich in endlosen Analysen und Absicherungstaktiken zu verzetteln, die am Ende nur Ihren Konkurrenten einen Zeitvorteil zu verschaffen. Konsequenz bei Vereinbarungen Der größte Gegenspieler der Konsequenz ist die Unzuverlässigkeit. Je disruptiver und damit weniger fehlertolerant die Zeiten werden, desto wichtiger wird es, felsenfest auf die Zusagen von Mitarbeitern und Kollegen bauen zu können. Verpatzte Meetings, weil versprochene Vorbereitungen fehlen, überschrittene Deadlines und fadenscheinige Ausreden, wenn etwas nicht klappt, sind die schleifenden Bremsklötze am Fahrwerk Ihres Unternehmens. Um die Unzuverlässigkeit zu bekämpfen, müssen drei Begriffe klar definiert und von allen gleich verstanden und gelebt werden: Vereinbarung, Verbindlichkeit und Verlässlichkeit:
  • Vereinbarung heißt eine gegenseitige Übereinkunft bezüglich der Erwartungen und den dafür notwendigen Vorgaben.
  • Verbindlich ist, wer eine Vereinbarung unter Berücksichtigung aller relevanten Notwendigkeiten und Möglichkeiten schließt und einhalten will.
  • Verlässlich ist, wer Vereinbarungen hält oder rechtzeitig neu verhandelt.
Konkret bedeutet das: Wer die Vereinbarung eingeht, seine Präsentation bis Montag 10 Uhr abzuliefern, muss sicherstellen, dass er sowohl über die Materialien, als auch über die Kenntnisse und die nötige Zeit verfügt, seiner Aufgabe nachzukommen. Ist die Vereinbarung getroffen muss er sie erfüllen oder rechtzeitig nachvollziehbar absagen bzw. neu verhandeln. Was rechtzeitig ist, wird dabei ebenfalls vorher festgelegt. Nur so können Sie eine Konsequenzmechanik in Ihrem Unternehmen etablieren, die auf Dauer Sicherheit, Stabilität und somit Ergebnisse garantiert. sich konsequent an vereinbarungen halten Konsequent sanktionieren Zur Konsequenz zählt auch ein verlässliches, weil gleichbleibendes, System, wenn Mitarbeiter ihren Vereinbarungen und Pflichten nicht nachkommen. Dass es Sanktionen geben muss, klingt zwar hart, ist aber eigentlich offen und fair. Jeder weiß vorher, welche Folgen Nachlässigkeiten haben und kann sich darauf einstellen. Die erste und einfachste Sanktion besteht darin, Ross und Reiter auch im Beisein anderer klar zu benennen: „Sie haben die Vereinbarung nicht eingehalten. Ich halte Sie in diesem Punkt für unzuverlässig.“ Diese Aussage ist weder persönlich noch herabwürdigend, sondern basiert auf Fakten. Die Schuld- und Schamgefühle, die sich unweigerlich  einstellen, sind daher auch nicht schädlich, sondern ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Verantwortungsbewusstsein. Und bei wiederholter Unzuverlässigkeit trotz Ermahnung? Auch hier müssen Sie reagieren. Müssen, nicht können, sonst ist Ihre Glaubwürdigkeit dahin und Ihre Konsequenzmechanik nichts weiter als heiße Luft. Denn wo nichts passiert, wenn nichts passiert, passiert nichts. Legen Sie sich vorher eine Strategie zurecht. Beispielsweise: Erstes Versäumnis: mündliche Ermahnung, zweites Versäumnis: intensives Mitarbeitergespräch, drittes Versäumnis: Abmahnung, viertes Versäumnis: Kündigung. Auch hier: Verwechseln Sie Klarheit und Offenheit nicht mit Überstrenge. Dieser Ablauf ist rational und fair. Kennen Ihre Mitarbeiter ihn, können sie sich darauf einstellen, sich anpassen und somit verbessern. Willkür hat ein Ende, und damit auch zufällige Erfolgs- und Unternehmenskultur. Trotz aller Disziplin, die derart konsequentes Handeln verlangt, bedeutet die Konsequenz selbst keine unnötige Härte. Jedes Sanktionieren, um zu sozialisieren, muss angemessen und jede mögliche Folge vorher kommuniziert sein. Dass eine Konsequenzmechanik notwendig dazugehört, soll dabei nicht verstellen, dass ein funktionierendes Miteinander wirklich Freude bereitet. Deshalb geht es auch nicht darum, Versagensängste zu schüren, sondern zur Verlässlichkeit zu motivieren. Helfen kann dabei ein  „Verlässlichkeitsschwein“ – eine Spardose, in die bei jeder Unzuverlässigkeit eingezahlt wird. Sichtbar positioniert, dient sie als ständiger Reminder für verantwortungsbewusstes Verhalten. Und am Ende profitiert die ganze Abteilung davon: nicht nur, weil Sie vom eingezahlten Geld gemeinsam essen gehen, sondern vor allem, weil Sie zusammen riesige Erfolge feiern. Autoreninfo: „Management ohne Kompromisse!“ So lautet das Credo von Matthias Kolbusa. Tausende Manager rund um den Globus hat der Strategie- und Veränderungsexperte, Unternehmer, Referent und Bestsellerautor bereits erlebt und begleitet. Seine Erkenntnis: Was uns wirklich weiterbringt, sind nicht Meetings, Planung und Kontrolle, sondern Mut, Geschwindigkeit und Konsequenz. In sich verändernden Märkten brauchen wir weniger „Geschwätz“, keine Lippenbekenntnisse, keine unnötige Komplexität. Dafür mehr Klarheit und Aufrichtigkeit im Miteinander und mehr Konsequenz im Handeln. Buchinfo: Um erfolgreich zu sein brauchen wir nicht unbedingt ständige Meetings, Planungen und Kontrolle, sondern Mut, Geschwindigkeit und allen voran Umsetzungsstärke. Mit seinem Ansatz, diffuse Begriffe um Management gegen Definitionen zu tauschen, liefert Konsequenz wertvolle Management-Denkanstöße. Das Buch bricht er eine Lanze für mehr Klarheit und Aufrichtigkeit und vermittelt anhand zahlreicher Beispiele, wie man mit klarer Zielsetzung zum Erfolg kommt. Ein Buch für alle Manager und Führungskräfte, die ihren Blick auf die eigene Persönlichkeit schärfen und an sich selbst arbeiten wollen, um beruflich voranzukommen.