Vorsorge fürs Alter: Die private Rentenversicherung

Wer sich gerade erst erfolgreich selbständig gemacht hat und mitten im Leben steht, mag natürlich noch nicht an später denken. Allerdings ist es nie zu früh, sich mit der Altersvorsorge zu befassen, denn: Je früher mit dem Sparen begonnen wird, umso üppiger fallen die Zahlungen später aus.

Warum überhaupt eine private Altersvorsorge abschließen?

Seit längeren geht das Gespenst der Rentenlücke um: Für die heute berufstätige Generation wird die gesetzliche Rente bei weitem nicht reichen. Als Faustregel gilt, dass die Rente bei etwa 60-70 Prozent des letzten Einkommens liegen sollte, um den Lebensstandard halten zu können. Allerdings kommen zukünftige Rentner auf nur noch etwa 40 Prozent des Einkommens, wenn sie ausschließlich auf die gesetzliche Rente setzen. Der Fehlbetrag zwischen Ist und Soll wird als Rentenlücke bezeichnet. Wie hoch Ihre eigene Rentenlücke ausfallen wird, können Sie mit den Rentenrechner der Stiftung Warentest ausrechnen. Doch eines ist klar: Bei der Planung Ihres restlichen Lebens können Sie nicht auf die Planung einer zusätzlichen Altersvorsorge verzichten.

Welche verschiedenen Arten von privater Altersvorsorge gibt es?

Rentenversicherung
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Das wichtigste Standbein ist die Private Rentenversicherung, die vom Staat gefördert wird. Daneben gibt es noch andere Möglichkeiten, für das Alter vorzusorgen:

  • Lebensversicherungen
  • Betriebliche Altersvorsorge mit Unterstützung des Arbeitgebers
  • Aktienkäufe und Investitionen
  • Immobilienkauf (spart später die monatliche Miete

Bleiben wir zunächst bei der privaten Rentenversicherung: Dabei gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten: Die auf Arbeitnehmer ausgerichtete Riester-Rente und die auf Selbständige und Freiberufler ausgerichtete Rürup-Rente.

Die Riester-Rente

Die Riester-Rente ist aufgrund der oft hohen Kosten nicht unumstritten. Dafür kann sie auch von Arbeitnehmern mit niedrigem Einkommen abgeschlossen werden, die am meisten von den Zuschüssen profitieren. Voraussetzung für den Erhalt der vollen Zulage ist die Einzahlung von mindestens 4% des Bruttoeinkommens in den Vertrag. Um die Attraktivität der Riester-Rente zu steigern, soll die Grundzulage sogar noch einmal angehoben werden. Außerdem können bis zu 2.100 Euro jährlich steuerlich geltend gemacht werden.

Die Rürup-Rente

Der Nachteil für Selbständige: Sie können die Riester-Rente nicht für sich beanspruchen. Haben Sie aus einem Angestelltenverhältnis heraus den Sprung in die Selbständigkeit gewagt, müssen Sie einen laufenden Riester-Vertrag sogar ruhen lassen oder ganz auflösen. Für Selbständige und Freiberufler wurde die Rürup-Rente entwickelt, bei der bis zu 86 Prozent der Beiträge steuerlich geltend gemacht werden können (maximal 23.712 Euro für unverheiratete Personen). Die Rürup-Rente ist eine unverzichtbare Stütze, da Selbständige und Freiberufler meist nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und somit im Alter nur geringe Bezüge aus Zeiten der Nichtselbständigkeit zählen können.

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Was ist noch bei der Altersvorsorge zu beachten?

Die Rentenversicherung ist nicht mit einer Lebensversicherung zu verwechseln. Die private Rentenversicherung gilt nur für die einzahlende Person. Anders gesagt: Wenn Sie sterben, ehe Sie das Rentenalter erreichen, ist das eingezahlte Geld weg. Bei einer Lebensversicherung werden die angesparten Beträge, beziehungsweise die vereinbarte Versicherungssumme dem Partner ausgezahlt. Es gibt jedoch zusätzliche Möglichkeiten der Absicherung bei der Rentenversicherung:

So kann eine Beitragsrückgewähr vereinbart werden, sodass die gezahlten Beträge an die Hinterbliebenen ausgezahlt werden, wenn Sie bereits in der Ansparphase versterben. Für den Fall, dass Sie schon kurz nach Erreichen des Rentenalters versterben, kann eine sogenannte Rentengarantiezeit vereinbart werden: Dann wird die Rente noch eine Weile nach Ihrem Tod an die Hinterbliebenen ausgezahlt.

Immobilien als Altersvorsorge?

Neben den drei monetären Säulen der Altersvorsorge – Gesetzliche Rente, Betriebsrente, Private Rentenversicherung – wird auch die Immobilie gerne als Altersvorsorge genutzt. Denken Sie dabei daran, dass ein eigenes Haus ein zweischneidiges Schwert ist: Einerseits sparen Sie natürlich die monatliche Miete und müssen nicht fürchten, dass Sie vom Vermieter im hohen Alter vor die Tür gesetzt werden. Andererseits entstehen aber auch etliche Kosten für Hausbesitzer von der Grundsteuer bis zu Reparaturen. Diese sollten Sie bei der Planung der Altersvorsorge einkalkulieren! Denken Sie auch daran, dass es je nach Wohnort und Immobilie schwierig sein kann, diese wieder zu veräußern, falls Sie noch einmal umziehen wollen oder in ein Altersheim umsiedeln müssen. Überlegen Sie sich die Anschaffung einer Immobilie also gut!