Was hat „kalt duschen“ mit Einstellung und Veränderung zu tun? Eine ganze Menge. Aber schön der Reihe nach: Als Unternehmer oder Selbstständiger musst du ab und zu dein Verhalten ändern. Natürlich ist es so, dass jeder Mensch auf der Welt ab und an sein Verhalten ändert. Manchmal tust du das unbewusst, manchmal bewusst.
Verhalten ändern müssen alle Menschen
Deine Gedanken bestimmen dein Handeln
Insofern ist das natürlich kein besonders unternehmerspezifisches Thema. Ich bin aber der Meinung, dass insbesondere Menschen, die für ihr Einkommen selbstverantwortlich sind oder die als Vorgesetzte oder Geschäftsführer die Verantwortung für das Wohlergehen anderer Mitmenschen haben, in der Lage sein sollten, nicht nur ihr Verhalten zu hinterfragen, sondern es auch im Zweifelsfall verändern zu können.
Bevor wir zum Thema Verhaltensänderung kommen, noch ein paar Worte zum Thema Einstellungvorweg. Deine Überzeugungen, Gedanken beeinflussen bewusst oder unbewusst dein Handeln. Man kann sogar sagen, dass deine Einstellungen letztlich dein Verhalten beeinflusst, um nicht zu sagen steuert.
Überzeugungen und Gedanken in deinem Kopf
Wenn du also der Meinung bist, dass man mindestens 40 Jahre alt sein sollte, bevor man ein Unternehmen gründet, dann wirst du es vermutlich mit 25 Jahren eben noch nicht tun. Selbstverständlich leuchtete rational ein, dass man sich bereits in jungen Jahren selbständig machen kann. Allerdings wird deine persönliche Einstellung dafür sorgen, dass du es selbst eben nicht machst. Einstellungen sind genauso wie deine Gedanken aber eben etwas was nur in deinem Kopf passiert. Es kann also sein, dass deine Einstellung und deine Gedanken noch nie von irgendeinem anderen Menschen auf der Welt hinterfragt worden sind oder etwa bisher unkommentiert und ohne Kritik da gestanden sind. Genauso wie also deine Gedanken ein Produkt deines eigenen Kopfes sind, so steht es dir frei, andere Gedanken und Einstellungen zu entwickeln oder eben auch nicht.
Warum erzähle ich das? Nun, jeder Mensch ist frei in seinem Leben an etwas zu glauben oder eben nicht. Das betrifft eben auch deine persönliche Überzeugung sowie deine Einstellungen und Gedanken.
Gedanken werden zu Einstellungen
Da eben deine Gedanken und Einstellungen letztlich dein eigenes persönliches Verhalten beeinflussen, ist es wichtig sich eben diesen ursächlichen Zusammenhang zu vergegenwärtigen, bevor wir überhaupt über Verhaltensänderung sprechen. Daher in der Kurzfassung nochmal ganz einfach: Bevor du dein Verhalten ändern kannst, solltest du deine Einstellung zu einem bestimmten Thema hinterfragen.
Ein kurzes Beispiel: Wenn du etwa Gewicht abnehmen möchtest und die Einstellung hast, dass sowas nur klappt, wenn du mindestens fünfmal in der Woche Sport machst. Die Wahrscheinlichkeit dass du erst gar nicht anfängst oder scheiterst halte ich im konkreten Fall für ziemlich hoch.
Wie Du dein Verhalten ändern kannst
Nun wollen wir aber mal konkret darüber sprechen, wie man bzw. du selbst dein Verhalten ändern kannst. Ich selbst habe diese Vorgehensweise, die ich jetzt gleich beschreibe bei Marco von Münchhausen gelernt bzw. mir von ihm abgeschaut. Wenn du ernsthaft dein eigenes Verhalten ändern möchtest, dann gebe ich dir folgende Ratschläge mit auf den Weg:
Ändere immer nur eine Verhaltensweise auf einmal. Konzentriere dich auf genau eine und nur eine Verhaltensweise einmal und arbeite an ihr bist du sie so verändert hast, wie du es dir vorgestellt hast.
Angenommen du möchtest eine Verhaltensweise ändern, die du täglich ausführst wie etwa Zähneputzen oder mit dem Rad zur Arbeit fahren, dann benötigst du zwischen 30 bis 40 Wiederholungen bis die Verhaltensweise sich bei dir so eingeprägt hat, dass du sie quasi von alleine machst. D.h. konkret, dass du zwischen vier und fünf Wochen für eine einzige Verhaltensänderung brauchst, die du dauerhaft in deinem Unterbewusstsein verankerst. Das kann durchaus anstrengend werden.
Ich möchte hierzu ein Beispiel von mir selbst geben: Ich war gegenüber dem Ratschlag von Marco von Münchhausen zunächst unglaublich skeptisch. Mir hat es spontan ein eleuchtet, dass man nur eine Sache auf einmal machen sollte um sich nicht zu verzetteln. Dass es aber binnen 30-40 Tagen möglich sein sollte, mein eigenes Verhalten dauerhaft zu verändern, das habe ich erst einmal nicht geglaubt
Wie ich mein Verhalten ändern kann.
Daher habe ich mir vorgenommen, morgens nach dem normalen Duschen mit warmem Wasser mich kurz (ca 10 Sekunden) mit kaltem, richtig kaltem Wasser abzuduschen. Irgendwie hatte ich noch im Hinterkopf, dass eine kalte Dusche zumindest für die Gesundheit was Gutes sein soll. Daher habe ich mich entschlossen dieses kalte Duschen (was ich als unangenehm empfinde) als gewollte Verhaltensänderung in meinen Tagesablauf einzuplanen. Die 10 Sekunden Aufwand – so dachte ich mir – kann ich problemlos in meinen Tag integrieren. Die einzige Ausnahme, die ich mir zugestanden habe war, dass ich am Sonntag auf diese Übung des Kalt-Duschens verzichte. Der Sonntag sollte ein Wohlfühltag bleiben. An allen anderen sechs Tagen der Woche habe ich mir aber vorgenommen, konsequent am Ende kalt zu duschen. Soweit mein Plan.
Ich habe also in der ersten Woche jedes Mal beim Duschen ganz aktiv am Ende des Duschens daran gedacht, den Hebel für das kalte Wasser umzulegen ein paar Sekunden zu warten und dann anschließend mit dem wirklich saukalten Wasser Gänsehaut zu bekommen. In der zweiten Woche fiel mir auf, dass ich schon nicht mehr ganz so intensiv am Ende des Duschens dran denken musste, den Hebel für das kalte Wasser umzulegen. Kalt war das Wasser natürlich immer noch.
Nach etwa einem Monat – also 30 Tagen – habe ich eine relativ verblüffende Erkenntnis gewonnen: Ich stand wieder unter der Dusche, und habe dann am Schluss – quasi automatisch – den Hebel umgelegt hatte und es kam wie immer kaltes Wasser. Bemerkenswert dabei war: Es war ein Sonntag.
Obwohl ich mir vorgenommen hatte, eben sonntags nicht kalt zu duschen, hatte sich offensichtlich diese Verhaltensänderung mittlerweile so tief in mein Unterbewusstsein eingegraben, dass ich – wie auf Autopilot gestellt – eben am Ende des Duschens kaltes Wasser durch den Schlauch laufen ließ.
Mich hat dieses persönliche Experiment so fasziniert, dass sie es mittlerweile relativ häufig erzählt habe, eben weil ich eher für warmes Wasser zu haben bin. Bis heute habe ich diese Gewohnheit weiterhin, dass sich eben morgens kalte dusche.
Ganz nebenbei hat es auch dazu geführt dass sich in den allermeisten Wintern bisher relativ erkältungsfrei durchs Leben gekommen bin. Einzig der letzte Winter hat mir etwas mehr zugesetzt Da hat dann die kalte Dusche nicht ausgereicht, um mich gesund zu erhalten.
Was lernen wir jetzt also daraus: Wenn du ein Verhalten verändern möchtest, dann tue das mit genau einer Verhaltensweise auf einmal. Bei täglichem Training brauchst Du ungefähr 30-40 Tage bzw. 30-40 Wiederholungen, bis sich diese Verhaltensänderung so tief in dein Unterbewusstsein eingegraben hat, dass du sie automatisch ausführst.
Falls du also etwas ändern möchtest, dass du nur ein oder zweimal wöchentlich tust, so brauchst du zwischen 20 und 40 Wochen um diese wöchentliche Gewohnheit konsequent zu entwickeln. Die gute Nachricht dabei ist aber: es funktioniert, wenn du nur die Konsequenz hast, es eben auch oft genug zu wiederholen und kontinuierlich dran denkst. Ab der 30. bzw. spätestens ab der 40. Wiederholung wirst du eben nicht mehr dran denken müssen, bis dahin hat dein Unterbewusstsein diesen Job übernommen.
Verhalten ändern bei dir selbst
Was hat das alles nun am Ende des Tages mit deiner Selbstständigkeit zu tun bzw. dem Umstand dass du Gründer oder Geschäftsführer eines Unternehmens bist? Ganz einfach: Wenn du einmal eine solche Verhaltensänderung wie ich sie oben beschrieben habe, konsequent selbst in deinem eigenen Leben durchgeführt hast, so gibt dir dies ein durchaus nennenswertes Vertrauen in deine eigene Fähigkeit, dich selbst zu verändern, die meiner Meinung nach auch in deinem Unternehmerleben bzw. in deine Unternehmung ausstrahlen wird. Denn letztlich arbeitest du ja nicht alleine, sondern bist umgeben von Menschen, mit denen du zusammen arbeitest und von denen du gelegentlich ebenfalls eine Verhaltensänderung erwartest oder sie dir wünschst. Wenn du nun weißt, wie du deine eigene Verhaltensänderung praktizieren kannst, so wird dir das leichter fallen entsprechende Verhaltensänderung auch bei deinen Mitmenschen anzustoßen.
Was habe ich diese Woche als Unternehmer gelernt – Mehr dazu im Video.
2 Lektionen die ich in den letzten Tagen gelernt habe, bzw. die wieder in den Fokus gekommen sind:
– Kommunikation ist alles. vor allem in Krisen und kritischen Phasen in deinem Unternehmen.
– Lerne auf deine Intuition zu hören – gib deinem Bauchgefühl mehr Platz – es belügt dich nicht.
Viel Spaß beim Anschauen.
Diese Woche war`s mal wieder soweit: 25 Minuten Intensiv-Training in Sachen Twitter von Antoinette Mussig – alleine schon wegen des hinreißenden französischen Akzents (bitte weich aussprechen) 😉 .
Thema: Website-Cards auf Twitter
Website-Cards auf Twitter sind kurz gesagt die Möglichkeit, seine Aufmerksamkeits-Fläche in Tweets zu erhöhen und noch zwei zusätzliche Links für eigene Zwecke einzubauen. Aber schön der Reihe nach:
Die Fakten über die Cards. Sie bestehen im wesentlichen aus vier Elementen:
… und einem Call-to-Action, also einer Handlungsaufforderung für den Betrachter (z.B. „jetzt besuchen“ oder „jetzt buchen“). Ähnlich wie bei Facebook sind die CTA von Twitter vorgegeben. Es sind aber im Vergleich zu Facebook mehr Auswahlmöglichkeiten vorhanden.
Wenn man das Ganze dann zusammen baut, sieht das z.B. so aus
Was musst Du noch wissen:
Um Website-Cards anlegen zu können, musst Du zunächst ein Twitter-Werbekonto eröffnet haben, d.h. Twitter möchte vorher deine Kreditkarte kennen lernen, obwohl für den Einsatz der Cards keine Werbung notwendig ist und Antoinette sich auch beeilt hat zu betonene, daß die Cards komplette kostenfrei sind. Trotzdem ein bisserl komisch. – Ich kann aber bestätigen: Es kostet nichts.
In einer Art Vorschau siehst Du dann gleich das Ergebnis:
Website-Card für den Einsatz auf Twitter
Wie nutzt Du die Website-Cards von Twitter?
Die Website-Cards nutzt Du idealerweise bei deinen Tweets. Dazu gehst Du nach der Twittermeldung den (Um-)Weg über das Werbekonto, wählst die Website-Card aus und verfasst wie gewohnt deinen Tweet. Das fertige Gezwitscher kannst du dann gleich los lassen oder zeitlich vorplanen. Letzteres ist ganz praktisch, wenn man bspw. seine Blog-Posts über die Woche verteilt unter die Follower bringen möchte.
Tweet mit einer Website-Card von Twitter
Für den Tweet stehen beim Einsatz von Website-Cards statt der sonst üblichen 140 Zeichen nur maximal 117 Zeichen zur Verfügung. Die Card braucht selbst 23 Zeichen. Fertig zusammen gebaut sieht dann ein Tweet zum Beispiel so aus: Interessant ist, daß du gleich vier mal einen Link serviert bekommst. Einmal ist das Bild klickbar, außerdem die Headline, die URL und der CTA.
Leider ist das Bild nicht ansatzweise so groß wie die eigentlichen 800 Pixel Breite. Aber egal, dafür gibt`s halt mehr klickbare Links. Irgendwas ist ja immer …
Übrigens: Neben den Webcards gibt es noch Twitter-Cards für Leads und welche für den Einsatz für Apps.
Für Unternehmer-Portal habe ich mal die besten Beiträge und Links für die nächsten 14 tage in Form von Website-Cards bei Twitter vorgeplant. Mal schauen, ob das einen qualitativen Unterschied macht. Ich werde auf jeden Fall im Video-Blog darüber berichten.
Im der Aufzeichnung seht hier noch mal die Zusammenfassung der Online-Demo von Antoinette zum Thema Website-Cards:
Wie du mit wenig Aufwand schnell mehr Besucher für deine Seite gewinnst
Eine der frustrierende Erlebnisse im Online-Marketing ist es, wenn man sich viel Mühe gibt und gute Texte schreibt und anschließend aber keiner vorbeikommt um sie zu lesen oder gar zu würdigen.
Mir geht es da vermutlich genauso wie vielen 1000 anderen Blogbetreibern.
Mit viel Mühe und Herzblut werden Texte über Dinge verfasst, die einem am Herzen liegen und am Ende des Tages interessiert sich keiner dafür. Frustration pur. Falls man dann doch einmal das Glück hat nach vielen Monaten der Vorarbeit Besucher zu einem bestimmten Wort auf der Seite begrüßen zu dürfen, dann suchen die möglicherweise nach etwas ganz anderem, als man mit seinen gut positioniert Text anbieten kann.
Im Klartext: der Besucher ist nach einem Klick wieder weg. Schon wieder Frustration pur. (Die Kollegen von astiga-media haben das hier schon mal beschrieben.)
Daher habe ich mir durchaus verwundert die Augen gerieben, als ich vor einigen Tagen kurz vor dem Einschlafen auf dem Sofa ein YouTube Video angeschaut habe, indem ein Tool gepriesen wurde mit dem es doch tatsächlich möglich sein sollte genau die Suchbegriffe zu finden, für die es sowohl wenig Mitbewerb als auch noch signifikant Traffic geben soll.
Nochmal hingeschaut habe ich deswegen, dass sich um eben ein Online-Werkzeug handelt, das sich bereits im Einsatz habe aber nicht für diesen Zweck nutze. Konkret handelt es sich um Market Samurai. Ich habe es bisher hauptsächlich dazu genutzt, Konkurrenzsituationen zu einzelnen Suchbegriffen sehr schnell zu erfassen.
Zu Market-Samurai gibt es eine große Anzahl von kostenfrei YouTube Clips, in denen entweder die Hersteller oder begeisterte Nutzer (die in der Regel dann Affiliate-Marketing machen) die Nutzung des Tools ausführlich beschreiben.
Market Samurai zur Keyword-Recherche
Da Market-Samurai auch für interessierte Anwender, die das Programm noch nicht gekauft haben, in einer kostenfreien Probephase nutzbar ist, möchte ich im Nachgang einmal eine konkrete Anwendung beschreiben. (Die Software Market-Samurai kannst Du hier kostenfrei downloaden).
Im Wesentlichen kann man die Vorgehensweise wie folgt beschreiben:
Keyword – Recherche
Im ersten Schritt nimmst du 2-4 Suchbegriffe zu einem Thema, um das sich die Texte in deinem Blog bzw. deiner Webseite drehen und nutzt diese als Stichwörter für eine Keyword-Recherche. Da ich mich hier in diesem Blog auf UnternehmerPortal.net immer wieder mit der Frage beschäftige, wie man als Unternehmen intelligent zu neuen Kundenanfragen gelangt, habe ich die folgenden Suchbegriffe als mein „Saatgut“ für die weitere Recherche verwendet:
– „wie finde ich neukunden“
– „neukunden akquise“
– „Kunden akquirieren“
– „neukunden akquirieren“
Diese vier Terme habe ich also im Reiter „Keyword Research“ eingetragen. Für den nun folgenden Schritt benötigt man ein Konto bei Google Adwords. Hierbei ist es allerdings lediglich notwendig überhaupt einen Zugang zu haben. Geld ausgeben muss man für den jetzt kommenden Schritt nicht.
Analyse deines Suchbegriffs mit Market Samurai
Nach einem Klick auf „Generate Keywords“ benötigt das Programm einige Minuten Zeit, bis es mithilfe des Keyword-Tools unterschiedlichste Variationen und semantisch ähnliche Begriffe zu deinen ursprünglichen Suchbegriffen auswirft. Die Ergebnisse gehen dann von 1-Wort Begriffen wie etwa „Akquisition“ bis hin zu langen Suchbegriffen (sog. Long tails) wie etwa „wie kann ich neue Kunden gewinnen“.
Über die Hinzunahme von so genannten positiven oder negativen Begriffen kann man nun diese Liste noch filtern bzw. reduzieren. Ebenso ist es möglich, von vorneherein nur Terme mit mindestens 2 oder drei Wörtern zu betrachten. Da ich im konkreten Fall daran interessiert bin herauszufinden, zu welchen Suchbegriffen es wenig Mitbewerb und zum anderen eine nennenswerte Anzahl von Suchanfragen pro Monat gibt, klicken wir also auf „Keyword Analysis“.
In dem sich nun öffnenden Fenster kann man die Begriffe nach allen möglichen und unmöglichen technischen Kriterien hin analysieren. Dazu gehören neben der geschätzten Anzahl der Suchanfragen zum jeweiligen Begriff auch die Menge der Suchergebnisseiten für mein bestimmtes Keyword.
Analyse der Keywords
Im konkreten Fall empfiehlt der Kollege im Video schlicht und ergreifend die Spalte mit der Anzahl der konkurrierenden Seiten aufsteigen zu sortieren und entsprechen so zu filtern, dass man eben einen Suchbegriff erwischt, der tatsächlich ein gewisses Mindestmaß an Häufigkeit pro Monat aufweist. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ausgerechnet der Begriff „Kunden akquirieren“ als einer gekennzeichnet war, bei dem wenig Mitbewerb vorhanden sein soll.
Des Rätsels Lösung war recht einfach: Market Samurai übernimmt hier die Anzahl der Suchergebnisse in der Suchmaschine Bing. Hilfreich für uns wäre natürlich Google – konkreter Google.de – gewesen.
Wir gehen allerdings der Vollständigkeit halber nochmal zurück in die Maske der Keyword-Recherche: wenn man hier vorab etwa die Mindestanzahl an Wörtern innerhalb eines Terms zum Beispiel auf vier setzt sowie das Maximum auf zehn, so hat man in der Tat mit wenig Aufwand schnell eine nennenswerte Anzahl an „long tail“-Begriffen identifiziert, die man nun im Anschluss auf Stichhaltigkeit hin untersuchen kann.
Indikatoren für Wettbewerb und relevante Suchbegriffe
Ich persönlich habe für mich als einen der relevanten Indikatoren, ob sich ein Suchbegriff lohnt und ob es dort eine nennenswerte Anzahl an Wert gibt, den voraussichtlichen Wert für einen Klick in einer echten Anzeige bei Google (also den CPC – cost per click) identifiziert. Wenn diese fühlbar über einem Euro liegt, dann kann man in der Regel davon ausgehen das schon ganz ordentlich Mitbewerb gibt. Liegt der Wert darunter kommt es im Zweifelsfall auf einen Versuch drauf an.
Wie nicht anders zu erwarten, ist es beim Thema Akquise in der Tat so, dass selbst die langen Suchbegriffe mit drei oder vier Wörtern immer noch ein ganz erhebliches Potenzial an Mitbewerb haben. Da wir hier aber an dieser Stelle ja echte Ergebnisse prüfen möchten, habe es mir nicht nehmen lassen und tatsächlich zudem 2-Wort Begriff „Kunden akquirieren“ nach der Lektüre des entsprechenden Videos ein mehr oder weniger passenden Text von mehr als 2000 Wörtern zum Thema Akquise geschrieben (bzw. diktiert) und hier im Blog veröffentlicht.
Das mir im konkreten Fall ist hier weniger darum geht, tatsächlich zum Thema „Kunden akquirieren“ an aller erster Stelle in Deutschland aufzutauchen, sondern hauptsächlich darum, das Prinzip für alle Einsteiger zum Thema zu erläutern, werden wir das gleiche Experiment mit einem hoffentlich deutlich weniger wettbewerbsintensiven Such-Wort wiederholen.
Ich denke, dass wir hierzu die Ratgeber-Seite Tipp24.org nehmen werden und beispielsweise ein Suchbegriff zum Thema „etwas leckeres kochen oder braten“ nutzen oder vielleicht irgendetwas aus dem Bereich Astrologie oder Sternzeichen verwenden. Sozusagen „just for fun“.
Ich selber bin ja bekanntermaßen kein Freund von großen und langen Strategiediskussionen. Nichtsdestotrotz ist allen Unternehmern in der Regel klar, dass sie langfristig ohne eine Strategie keinen Erfolg haben werden. Um uns also dem Thema Strategie einmal exemplarisch zu zuwenden, habe ich mir heute das Thema Strategie im Mobilfunk herausgesucht, um hier aufzuzeigen, wie kleinere und größere Marktteilnehmer im Laufe eines Marktsättigungsprozesses wichtiger bzw. weniger wichtig sind.
Bei der nachfolgenden Betrachtung habe ich mich auf den bundesdeutschen Mobilfunkmarkt ab dem Jahr 1992 konzentriert.
Sturm und Drang Phase im Mobilfunk
Zu Beginn des mobilen Telefonieren in der Bundesrepublik Deutschland ab ca. dem Jahr 1992 ist zunächst mal eine Zeitspanne zu verzeichnen, in der
– die Technologie nicht überall flächendeckend vorhanden ist
– die neue Technologie nur etwas für Technik verliebte Anwender bzw. Telefonkunden
– die Nutzung dieser neuen Technologie für den Anwender häufig eine Form von Statussymbol
ist.
Die Preise, die die Mobilfunkunternehmen anfangs von ihren Kunden nehmen konnten, würden wir heute getrost als Mondpreise einordnen. Nichtsdestotrotz ist eben ein hoher Preis pro Einheit (bzw. pro Minute) ein Kennzeichen eines Marktes, der noch nicht gesättigt ist.
Aus Sicht der Mobilfunk-Unternehmen ist zu vermerken, dass zunächst einmal hohe Investitionen für die Firmen wie die Telekom (bzw. ihre Mobilfunktochter) und Mannesmann D2 (später Vodafone) zu tätigen sind im konkreten Fall war es Aufgabe der Mobilfunk Unternehmen, zunächst einmal überhaupt in den größeren Ballungsgebieten ausreichend Sendemasten aufzustellen, so dass überhaupt das mobile Telefonieren technisch möglich wurde.
Da der Gesetzgeber relativ früh die Mobilfunk Unternehmen dazu verdonnert hatte auch kleinere Marktteilnehmer am Wettbewerb teilnehmen zu lassen, kamen unterschiedlichste so genannte Service-Provider ins Spiel. In den Jahren um 1995 herrschte hier durchaus Goldgräberstimmung. So schickte etwa selbst der Elektronikkonzern Bosch oder etwa das Unternehmen Daimler AG (damals Daimler Chrylser) jeweils eine eigene Abteilung an den Start, die sich in Form einer ausgegründeten GmbH als Service Provider versuchen durften.
Service-Provider im Mobilfunkmarkt als verlängerter Vertriebsarm
Das Geschäftsmodell der so genannten Service Provider bestand im Wesentlichen darin, einen Teil der Leitungskapazitäten bei den großen Netzbetreibern einzukaufen und mit entsprechender Marge an ihre eigenen Kunden weiterzuverkaufen. Aus Sicht der Netzbetreiber machte dies zu Beginn des Mobilfunk durchaus Sinn. Schließlich hatten sie ja eben bereits erwähnte hohe Investitionen in ihr Leitungsnetz investieren müssen und hat nun ein eigenes Interesse daran diese Kapazitäten möglichst gut auszulasten bzw. an die Service Provider zu verkaufen. Die Service Provider haben hier sozusagen die Rolle des verlängerten Vertriebsarms übernommen und auf ihre Art und Weise versucht die Marktabdeckung möglichst schnell voranzutreiben. Wenn Sie aus heutiger Sicht die Wachstumsraten Ende der neunziger Jahre anschaut, dann kann man sicherlich feststellen, dass ohne die Service Provider die Netzausbaumöglichkeiten und das Kundenwachstum im Mobilfunk nicht so stark gewesen wäre im Vergleich zu einem Wachstum, bei dem nur die Netzbetreiber selber den Vertrieb übernommen hätten.
Die UMTS-Auktion als Zäsur
Das Jahr 2000 markiert im Mobilfunk einen weiteren logischen Einschnitt. Im Jahr 2000 wurden seitens der Bundesregierung über ein formalisiertes Verfahren die zukünftigen Netzlizenzen für den Mobilfunk in Form von UMTS-Lizenzen versteigert. Theoretisch gesehen waren damals nicht nur die bestehenden Netzbetreiber sondern auch andere Marktteilnehmer, die über die entsprechende finanzielle Ausstattung verfügten, daran interessiert, die zukunftsträchtigen Lizenzen im Mobilfunk zu versteigern. So verwundert es nicht, dass die heutigen großen vier Netzbetreiber (D1, Vodafone, Eplus und O2) mit geboten haben und das außerdem einige ausländische Netzbetreiber sowie einige inländische Servicebetreiber versucht haben eine der UMTS Lizenzen zu erhalten. Schlussendlich gelang es allen vier deutschen Netzbetreibern sowie dem Service Provider Mobilcom jeweils eine UMTS Lizenz für ca. 8,5 Mrd € zuerst steigern. Gekoppelt war die Vergabe der UMTS Lizenz mit der Auflage innerhalb einer bestimmten Frist, eine mindestens 25-prozentige Netzabdeckung bis zum Jahr 2003 und 50% bis zum Jahr 2005 innerhalb der Bundesrepublik Deutschland zu erreichen.
Für den Service Provider Mobilcom war allerdings die finanzielle Belastung offenbar zu hoch und auch der Ausbau ein Problem. Die Firma gab die UMTS Lizenz später wieder an den Bund zurück.
Alles im allem hat also die Auktion im Jahr 2000 zu keiner wirklichen Veränderung der Marktteilnehmer geführt. Es gibt also weiterhin vier großen Netzbetreiber und daneben einige Service Provider.
Preisverfall verschärft den Markt für Service-Provider
Seit Anfang 2001 kann man im Mobilfunkmarkt einen stetigen Preisverfall verzeichnen. Von anfänglichen Minutenpreisen deutlich jenseits der 0,25 € sind wir heute mittlerweile bei aktuellen acht Cent pro Minute angekommen, was im Umkehrschluss für sowohl Netz als auch Serviceprovider bedeutet, dass es immer schwieriger wird auskömmliche und kostendeckende Kundenbeziehungen zu unterhalten.
Während es für einen Netzbetreiber noch vergleichsweise einfach ist, eine Kostendeckung zu realisieren, so ist dies bei sinkenden Minutenpreisen für einen Service Provider, der lediglich vom Handel leben, noch deutlich schwieriger. Insofern ist es verständlich, dass aus Sicht der Serviceprovider die jährlich stattfindenden Preisverhandlungen mit den Netzbetreiber eines der wichtigsten und auch gleichzeitig schwierigsten Kapitel in der jeweiligen Jahresplanung darstellen.
Vor diesem Hintergrund ist es zu verstehen, dass sich die Landschaft der Service Provider im Mobilfunk innerhalb des ersten Jahrzehnts dieses Jahrtausends deutlich gewandelt hat. Zum einen konnten wir am Markt Fusionen und Übernahmen beobachten (mobilcom / debitel) während andere Unternehmen ganz von der Bildfläche verschwunden sind. Auch wenn beispielsweise die beiden großen Service Provider Mobilcom und debitel mittlerweile fusioniert haben, dürfte sich dadurch ihre Situation bzw. ihre Strategie nicht wesentlich verbessert haben.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass trotz dieser schwierigen Wettbewerbslage immer noch weitere Serviceprovider bzw. kleinere Anbieter am Markt existieren, die sich scheinbar eine für Sie passende Strategie zurecht gelegt haben, in diesem weiteren schwierigen Marktumfeld zu bestehen.
Prepaid – als Preisuntergrenze
Zu aller erst sind hier die Anbieter von Prepaid Angeboten zu nennen. Diese existieren entweder als eigenständige Firmen oder als Angebote von Netzbetreibern bereits seit Ende der Neunzigerjahre. Unter dem Begriff „no frills“ hatten schon die Netzbetreiber selber eigene Tochtergesellschaften gegründet, die vor allem für preisbewusste Kunden einfache und eher schlicht gestaltete Angebote am Markt platziert haben. Damit haben insbesondere die Netzbetreiber versucht ihr hochwertiges Preissegment nach unten hin abzusichern und damit den Preis Verfall etwas zu bremsen.
Spartenanbietern unter den Service-Providern
Neben den Töchtern der Netzbetreiber gab es aber schon von Anfang an eigenes Service Provider die explizit sich auf das Thema Prepaid gestürzt haben und sich erfolgreich als Marke am Markt positioniert haben. Beispiel hierzu sind etwa der Anbiete blau.de oder Simyo neben den Konzerntöchtern wie etwa Congstar (T-Mobile).
Von einer breiten Öffentlichkeit wenig beachtet haben sich außerdem Spartenanbieter etabliert. So gibt es mittlerweile explizites Service Provider für Firmenkunden genauso wie etwa mit Ay Yildiz einen Anbieter der explizit auf eine Kundengruppe mit einer gewissen ethnischen Zugehörigkeit abzielt.
Es bleibt abzuwarten, wie viele der Service Provider sich auf lange Frist am Mobilfunkmarkt werden halten können. Auch wenn die aktuellen UMTS Lizenzen nur bis zum Jahr 2020 befristet sind, so kann man davon ausgehen dass auch bei einer weiteren Auktion von Mobilfunkfrequenzen durch die Bundesregierung das Teilnehmerfeld im Markt nicht grundsätzlich durcheinandergewirbelt werden wird. Service Provider werden im Mobilfunk weiterhin die spannende Aufgabe haben sich eine passende scharfe Strategie für Ihre Zielgruppe zu überlegen und diese auch konsequent zu verfolgen, wenn sie auf Dauer wirtschaftlichen Erfolg haben wollen.
Horst Däubler, Inhaber und Chef des Entsorgung-Fachbetriebs Paredis in Riederich bei Stuttgart zieht einen durchaus kritischen Blick zurück auf seine letzten 20 Jahre als selbstständiger Unternehmer.
Er selbst ist als ehemaliger Angestellter aus dem Finanzbereich durch den Verkauf seines früheren Arbeitgebers zum Unternehmer geworden. Mittlerweile hat er wie viele andere Unternehmer auch sowohl Höhen als auch Tiefen des Daseins als Chef einer Firma durchlebt.
Wie ihr im Video sehen könnt, schwankt Horst ein klein wenig zwischen den Höhen und Tiefen, die man als Chef typischerweise hier erleben kann. So wirklich empfehlen mag er die Selbstständigkeit nicht. Dennoch gibt er wagemutigen Unternehmer folgenden Rat, doch in jedem Fall am Anfang des Berufslebens zunächst einmal in der Fachrichtung der persönlichen Wahl einige Jahre als Angestellter erste Erfahrungen zu sammeln. Damit ist man dann sowohl als Mitarbeiter als auch als Unternehmer zumindest dahingehend gerüstet, dass man weiß was einen in der betroffenen Branche typischerweise erwartet und wie Unternehmen in der betroffenen Sektor so ticken.
Vielen Dank an Horst Däubler für die offenen Wort und sorry für die etwas unscharfe Aufnahme 😉