Word Of Mouth – So gewinnen Sie die besten Mitarbeiter

Sie wollen die besten Talente gewinnen? Dabei spielt WOM, also Word of Mouth in Form von Hinweisen auf Arbeitgeber-Bewertungsportalen, in User-Foren, Blogbeiträgen und Presseartikeln sowie jegliche andere Form von Mundpropaganda und Weiterempfehlungen eine zunehmend wichtige Rolle.

mit word of motuh zu engagierten mitarbeitern

Sind bei Ihnen Spitzenkräfte am Werk? Oder die lahmen Enten, die sonst keiner will? Beschäftigen Sie ein motiviertes Hochleistungsteam – oder eine Dienst-nach-Vorschrift-Belegschaft mit freizeitorientierter Schonhaltung? Soviel kann wohl als sicher gelten: In die unternehmerische Zukunft schafft man es nur mit Mitarbeitern,

  • die mit Feuer und Flamme bei der Sache sind,
  • die sich mit den Zielen und Werten der Firma voll und ganz identifizieren,
  • die unternehmerisch denken und tatkräftig handeln,
  • die mit Stolz rumerzählen, in was für einem tollen Laden sie arbeiten und
  • die sich keinen besseren Job vorstellen können, als den, den sie machen.

So tolle Mitarbeiter gibt es gar nicht? Doch, solche Mitarbeiter gibt es zuhauf. „Der Mensch ist nicht auf Schlaraffenland programmiert, sondern auf Leistung“, sagt der Verhaltensbiologe Felix von Cube. Denn für jede bewältigte Herausforderung werden wir vom Gehirn mit Glückshormonen belohnt. Und davon wollen wir mehr.

Die Frage muss deshalb wohl eher lauten: Ist Ihre Firma so viel Einsatz überhaupt wert? Moderne Arbeitsbedingungen, ein gutes Betriebsklima und ein zeitgemäßes Führungsverhalten spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Stimmen das Betriebsklima und die Mitarbeitermotivation, dann geht es darum, dass sich das Gute weiterverbreitet.

Der Kreislauf einer Mitarbeiterbeziehung. WOM steht hierbei für Word of Mouth, also jegliche Form von Mundpropaganda und Weiterempfehlungen

Die Macht der Mitarbeiter durch WOM

Früher wurde das, was die Öffentlichkeit von einem Unternehmen erfahren sollte, über sorgsam formulierte Pressemitteilungen und Hochglanzbroschüren geschönt und gesteuert. Was sich hinter den Firmenfassaden aber tatsächlich begab, gelangte nur vereinzelt nach draußen: Wenn jemand in seinem persönlichen Umfeld von einem Vorfall erzählte, oder wenn etwas zu den Medien drang.

Heute sieht das völlig anders aus: Die Beschäftigten berichten über Interna im Web. Sie sind zu Botschaftern ihrer Arbeitgeber geworden. Und die Unternehmen haben keinerlei Kontrolle darüber, was dem Cyberspace alles anvertraut wird. So entscheiden die eigenen Mitarbeiter, enttäuschte Bewerber und Ehemalige maßgeblich mit, wer die besten Talente gewinnt.

Zudem kann heute jeder Externe über die sozialen Netzwerke mit nahezu jedem Mitarbeiter direkt in Verbindung treten, ganz egal, in welcher Abteilung der sitzt, und egal auch, ob das dem Management passt oder nicht. „Sei wirklich gut, und bring die Leute dazu, dies vehement weiterzutragen“, so lautet das neue Businessmantra.

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Im Web lässt sich so gut wie nichts verbergen

Nicht nur das Zahlenwerk, auch die moralische Bilanz muss also stimmen. Denn das Internet ist wie eine gigantische öffentliche Podiumsdiskussion. Die „Leichen“ liegen heute nicht mehr im Keller, man findet sie in den Weiten des Web. Und dieses hat, wie man so sagt, ein Elefantengedächtnis.

Zudem gibt es Wayback-Maschinen, also Webarchive, die die Vergangenheit nachprüfbar machen. Und wo ein Empörungswille ist, schlägt dieser schnell Wellen. Wer lügt und betrügt, wer seine Leute wie ein Berserker behandelt oder Raubbau an der Umwelt betreibt, wird gnadenlos an den Online-Pranger gestellt.

So kehren die besten Kandidaten reputationsschwachen Firmen den Rücken, noch ehe es zu einem ersten Kontaktversuch kommt. Durch verärgerte Beschäftigte und ihre Aktivitäten im Web kann man am Ende auch eine Menge Kunden verlieren. Alles hängt eben heute eng miteinander zusammen.

Die Mitarbeiter als Fürsprecher gewinnen

Anstatt also Sonntagsreden zu schwingen, sich aufzuhübschen und in teuer bezahlte Arbeitgeber-Markenkampagnen (Employer Branding) zu investieren, sollten Organisationen viel mehr dafür tun, dass es drinnen bei ihnen stimmt. Wer da durchfällt, erhält von qualifizierten Aspiranten niemals mehr Post.

Die Einzigen, die in einer vernetzten Gesellschaft glaubwürdig für Vertrauen sorgen und sogar Vertrauensverluste wieder heilen können, sind die, die wissen, wie es hinter den Firmentoren tatsächlich läuft: die Kunden des Unternehmens und die eigenen Mitarbeiter.

Sie wollen, dass diese als Fürsprecher für Ihr Unternehmen fungieren? Dann sorgen Sie dafür, dass die Leute tollen Gesprächsstoff haben, den sie unbedingt mit ihren Netzwerken teilen wollen. Genau das ist ein geradezu unwiderstehlicher Lockstoff für profilierte Topkandidaten.

Dies lässt sich vor allem mithilfe der socialmediaaffinen Internetgeneration ganz gezielt steuern. Es ist ja ein selbstverständlicher Teil ihrer Lebenswelt, Meinungen, Hinweise und Ratschläge auf passenden Websites zu teilen. So sorgen sie dafür, dass neue, gute und passende Kandidaten unbedingt bei Ihnen und nicht anderswo arbeiten wollen.

Das Buch zum Thema

 Fit fuer die Next Economy Anne M. Schüller, Alex T. Steffen

Fit für die Next Economy

Zukunftsfähig mit den Digital Natives

Wiley Verlag 2017, 272 Seiten, 19,99 €

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Die Autorin

Anne M. SchüllerAnne M. Schüller ist Managementdenker, Keynote-Speaker, mehrfach preisgekrönte Bestsellerautorin und Businesscoach. Die Diplom-Betriebswirtin gilt als Europas führende Expertin für das Touchpoint Management und eine kundenfokussierte Unternehmenstransformation. Sie zählt zu den gefragtesten Rednern im deutschsprachigen Raum. 2015 wurde sie in die Hall of Fame der German Speakers Association aufgenommen. Zu ihrem Kundenkreis zählt die Elite der Wirtschaft. Ihr Touchpoint Institut bildet zertifizierte Touchpoint Manager aus. Kontakt: www.anneschueller.de