Kopieren oder selber machen – welche Geschäftsidee am besten passt

Nicht erst seit dem Erfolg der Gebrüder Samwer mit einem Ihrer vielen Internet-Unternehmen, haben die meisten von uns erkannt, dass die drei Samwer-Brüder keine Genies sind, die jede Geschäftsidee neu erfinden sondern dass sie das Kopieren und Anpassen von bestehenden Geschäftsideen im Bereich des Internets perfektioniert haben.

In diesem Zusammenhang habe ich hier im Blog schon mal das Buch „Copycats“ vorgestellt, dass eben dieses Konzept  zum Inhalt hat, die bestehenden Geschäftsprozesse von einem anderen Kontinent oder einer anderen Branche auf deine  Branche bzw. Geschäftsmodell  hin anzupassen und zu perfektionieren.

Meiner Meinung nach ist es deutlich schlauer, ein bestehendes Geschäftsmodell zu hinterfragen – möglicherweise anzupassen  und auf deine Branche hin zu optimieren. Selbstverständlich birgt das Kopieren von Geschäftsideen oder Geschäftsmodellen auch Risiken: Zum einen ist es bei einem kopierten Business deutlich schwieriger einen USP herauszuarbeiten.

Schließlich wärest du ja bei deinem Copycat im schlimmsten Fall „nu“ die Nummer 2 oder 3 deiner Branche. Das solltest du dir dann schon im Rahmen der Strategie-Entwicklung überlegen, wie du dich von deinen Mitbewerbern unterscheidest und was du konkret besser machen kannst als die schon etablierten Player in deiner Branche.

Was sind aber denn Alternativen zum Kopieren eines Geschäftsmodells?

Insbesondere in der Internetbranche entstehen täglich neue, innovative Unternehmen die neue Dienstleistungen oder Produkte an den Markt bringen, von denen wir vor zwei oder drei Jahren noch nicht einmal etwas gehört haben.

Sofern es einen tatsächlichen Markt für solche Dienstleistungen oder Produkte gibt und die entsprechende Leistungserbringung möglich ist, so hat der entsprechende Unternehmer tatsächlich ein echtes Wagnis gemacht und damit dann auch noch Erfolg.  Was in aller Regel sowohl zu Wachstum führt, häufig aber auch die Nachmacher magnetisch anzieht.

Meiner Meinung nach ist das Risiko einer innovativen neuen Gründung deutlich höher als das Kopieren eines bestehenden Geschäftsmodells. Immerhin hast du hier nicht nur die Schwierigkeit, dass du praktisch das Rad neu erfinden musst. Außerdem trägst du in der Regel alleine das Risiko und musst mit deiner Unternehmung zunächst noch die Frage beantworten, ob die Welt dein Angebot auch tatsächlich braucht.

Selbstverständlich sind wir alle als Unternehmer in solchen Situationen ordentlich euphorisch und überzeugt von unserer Idee. Letztlich werden nur das Leben und der Markt zeigen, ob ein Angebot von Verbrauchern besonders Unternehmen auch wirklich angenommen wird.

Meiner Meinung nach kann ein goldener Mittelweg für Gründungen in Europa so aussehen, dass man zwar durchaus erfolgreich Prozesse und Ideen oder ähnliches kopiert. In der jeweiligen Branche, in der man du arbeitest, kannst Du diese neuen und möglicherweise revolutionären Ideen so aufgreifen, dass du sie anpassts und mit  etwas Bewährtem kombinieren kannst.

Mehr zum Thema:
So wirst du erfolgreich Blogger: Mein Leitfaden zu Blogger Werden

Unternehmen wie etwa Paypal  oder der Taxiservice Uber machen das meines Erachtens ganz elegant vor, indem sie neue Ideen auf etablierte Branchen übertragen und auf diese Art und Weise ihr Geschäfts-Risiko  reduzieren.

Wenn Du als Unternehmer eine der im Internet erprobtten destruktiven Herangehensweisen einer anderen Branche auf deine Sparte als erster adaptieren kannst, dann bekommst Du möglicherweise sogar für eine Zeit lang ein echtes Alleinstellungsmerkmal in deiner Branche.

Mein Fazit – oder was lernen wir daraus?

Es gibt meiner Meinung nach auch hier wieder kein schwarz-weiß und auch kein richtig oder falsch. Man muss sich eher überlegen welchen Mehrwert, welche Unterscheidungs-Möglichkeiten ich mit meiner Geschäftsidee in der Branche aus Sicht meiner Kunden habe. Letzlich entscheiden ja die Kunden darüber ob mein Angebot attraktiv ist oder nicht.

Übrigens: Für diejenigen die ein bestehendes Unternehmen weiter führen oder übernehmen –  entweder als Familiennachfolger oder als Käufer: Hier wird man natürlich immer guten Gewissens versuchen, das bestehende Geschäftsmodell weiterzuentwickeln – egal ob destruktiv oder revolutionär.

Häufig hat man hier auch gar nicht die Notwendigkeit sein Geschäftsmodell von Grund auf zu erneuern – weil eben alles passt. – Wohl dem, der ein solches Unternehmen sein eigen nennen kann.